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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
Seite - 316 -
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316 Ditters von Dittcrsdorf, Karl (Compositeur, geb. zuWien2.Nov< 1739,gest.zuNoth>LhottabeiNeuhau, in Böhmen, einer Herrschaft des Frei Herrn von Stillfried, 31. Oct. 1799). Er war der Sohn eines Theaterstickers und Obcrlieutcnants bei der bürgerlichen Artillerie, erhielt eine gute Erziehung, und da er musikalisches Talent zeigte, ließ ihn der Vater auf der Violine unter richten. Erst 10 Jahre alt, hatte er e^ schon dahin gebracht, in allen Kircheuchö ren mitspielen zu können, wo ihm ge wohnlich die Soli anvertraut wurden, Bald richtete sich auf das Wunderkind die öffentliche Aufmerksamkeit, und Prinz Joseph Friedrich von Hildburghau- sen , eiu enthusiastischer Musikfreund, nahm den 11jährigen Knaben zu sich. Hier entfalteten sich nun die Aulagen des jungen Künstlers, und das Leben an diesem kleinen Hofe war die trefflichste Borbereitung für den Verkehr mit der besten Gesellschaft, in welcher Ditters dorf sein ganzes Leben hindurch zu wei- len pflegte. Unter den Personen, die auf seine spätere Richtung bestimmend ein- wirkten , ist die berühmte Sängerin Bit« toria Tesi zn nennen. Ungefähr 10 Jahre lebte D. im Hause des Prinzen und hatte sich inzwischen zum fertigen Violinvirtuosen und geschickten Conzert- componistcn ausgebildet. Obgleich er sich einmal verleiten ließ, wegen drückender Schulden für Hazardsftiel und Wein ans dem Hause seines Wohlthäters heim- lich zu entfliehen, so wurde doch dieses innige Verhältniß dadurch uur vorüber- gehend gestört und der unfreiwillig Zu- rückkehrende fand großmüthige Verzei- hung. Als der Prinz von Hildburghau- sen Wien verließ und seine Capelle auf- löste, trat D. in das Orchester des Hof- theaters, das nnter der Leitung Glucks stand. Schon früher hatte er sich diesem näher angeschlossen und begleitete ihn 1761 nach Italien. In Gesellschaft der beiden Musiker reiste zugleich Signora Marini, eine schöne Sängerin, um deren Gunst sich Beide anf's eifrigste bewarben. In Bologna, dem Ziele ihrer Reise, feierte Ditters dorf als Vio- linvirtuose die glänzendsten Triumphe. Der berühmte Martino, der ?liäi-i äi i) nannte ihn seinen okro Farinelli, der in stiller Zurückgezogcnhcit in Bologna auf sei- nen Lorbcern ausruhte, zeigte ihm die wärmste Theilnahme. Die kunstliebenden Dilettanten der Stadt riefen aber aus: „I^i- Oio! ciaei i'ÄFclxxo Slioug. vars N talo Fei-l62ioii6?" Nach Wieu zu- rückgekehrt, machte er die Bekanntschaft von Joseph Haydn und lebte mit diesem in der vertrautesten Verbindung. Ein paar Jahre später trat D. als Capell- meister in die Dienste des Bischofs von Groß-Wardein, an dessen Hofe er 5 Jahre lebte, bis das Theater nnd die Capelle auf den Wunsch der Kaiserin Maria Theresia aufgelost wurde. Er begab sich nun im I . 1769 wieder nach Wien und brachte ans Ungarn eine Menge Par- tituren, meist Sinphonien und Concerte, ein Oratorium, den ersten Versuch einer komischen Oper ..^.rnore in Unsioa." und einen Korb mit, den er bei seiner Werbung um eiue adelige Ungarin er- halten hatte. Bald daranf lernte er den Fürstbischof von Breslau, Graf Schaff- gotsche, kennen, der den lnstigen Musi- ker so lieb gewann, daß er ihm, um ihn ür immer an sich zu fesseln, die Forst- meisterstclle des Fürstenthums Neisse und en Orden des goldenen Sporns ver- chaffte. D. vermalte sich nun mit De- moiselle Nicolini, einer Sängerin, die r unterrichtete, und deren gute Eigen- schaften und solider Charakter ihn ge- 'esselt haben. )773 avancirte er zum
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Coremans-Eger, Band 3
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Coremans-Eger
Band
3
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1858
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
456
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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