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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
Seite - 319 -
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Seite - 319 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3

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319 Und baruuter die bedeutendsten Compomsten seiner und der späteren Zeit sind fleißig bei ihm in die Schule gegangen und haben ihn ohne Quellenangabe benützt. Seine Opern sind eine Fundgrube des köstlichsten, naivsten, derbsten Humors; in vieler Hinsicht unserer Zeit, unserem Geschmacke vollständig entrückt, aber darum als Etwas, was man jetzt nicht mehr haben kann, um so ergötzlicher. Diese einfache und treuherzig-derbe Melodik, diese musikalischen Späße und Schnurren, diese adamitische Urzuständlichkcit des Orchesters machen auf uns anders geartete und ver- wöhnte Menschen den Eindruck, daß wir es seitdem „bis zn den Sternen" gebracht haben, aber doch nicht haben, was der alte D. hatte, Humor. Man kann nicht läugnen, daß dies und das ganz Zopf ist, aber die Kritik geht im Gelächter unter. Man fühlt sich so behag- lich, man lacht so herzlich, wenn die Sänger, wenn das Orchester seine Schnurren macht. Kurz, ein allgemeines Vergnügtfein, das sich über Laien, Kenner und Recensenten erstreckt, ist die Moral davon.") — Theater - Lexikon, herausgegeben von B l u m , Herloßsohn und Marggraf f III. Bd. Daselbst wird auch die Herrschaft des Baron Ignaz von St i l l f r i ed in Böhmen: Kotslsotha statt Nothlhotta genannt). — N e a l i s, Curiositä- ten- und Memorabilien - Lexiton von Wien (Wien 1846, Lex. 8".) I. Bd. S. 371 lnennt seinen Sterbeort irrig Kotssota statt Noth- lhot ta in Böhmen). — Wigands Con- versations-Lexikon für alle Stände (Leipzig 1347, gr. 8".) IV. Bd. S. 237 Inach diesem geb. zu Wien 2. Nov. 1739, gest. 1. Oct. 1799j. — Xouvelis VioFrapbis Fönöralo . . . pnbiiso gong la, äireotion äo 21. 1o Nr. llooler (?arill 1853) XIV. Lä. 8p. 327. — Le/is, Lic>3ril,pdi6 univ. 6<3Z Nlusicisns. — (Brockhaus) Conversations - Lexikon (10. Auflage) V. Bd. S. 152 ftach diesem gest. i. Oct. 17991. — Oestr. National-Encyklo- pädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd, S. 721 lnach dieser geb. 2. Dec. 1739). — Meyer (I.), Das große Conversations - Lexikon für gebildete Stände (Hildburghausen 184Z, Bibl. Inst., Lex. 8°.) VII. Bd. 4. Abtheil. S. 887. — Ersch (I . S.) nnd Grub er (I. G.), All- gemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1822 u. f., Gleditsch, 4°.) I. Sect. 26. Bd. S. 193. — Allg. Wiener Musikzeitung. Ned. u. Herausg. A. Schmidt 1841, Nr. 78: „Gespräch zwischen mir und Kaiser Joseph II. im Jahre 1786" Enthält D.'s Ansichten und Urtheile über Mozart, Clementi und Havdn). — OeltülFer- (F. universelle (VrüsüLl 1854, ZtiLnon, I.6X. 8°) I. Lä. 8p. 424 ftach dieser gest. 1. Oct. 1799). — Porträte. 1) Löschenkohl 20. (Wien, 4°.). — 2) Riedel «c. (Leipzig 1801, 8".). — 3) Nach- stich bei Scholl. Zur Charakteristik Dittersdorfs. Bemerkens- werth ist eine Stelle, welche sich im Epiloge der Selbstbiographie befindet und leider eine große Wahrheit in den einfachsten, darum nicht minder rührenden Worten aus- spricht. Sie lautet: „Ich verehre meine liebe, gute, deutsche Nation; aber — wenn es auf Unterstützung ankommt, da — leider — sind wir nicht zu Hause. Ich will, da ich gewiß weiß, daß mein Name und meine Werkeln ganz Europa bekannt sind, annehmen, daß in diesem bevölkerten Welttheile ich einer halben Million Menschen Vergnügen gemacht habe. Wenn nun jeder dieser Menschen einen einzi- gen Groschen iu omui et toto mir, oder besser zu sagen, meiner Familie — denn mir nützt es nichts mehr — zuwürfe, welch' eine geringe Beisteuer für den Geber, und welch' eine beträchtliche Unterstützung für eine hin- terlassene, trostlose Familie eines Mannes, der, wie jener im Evangelio, sein Talent nicht vergraben hat." — Ein Kunstkritiker bemerkt aus diesem Anlasse: „Das Leben von Di t tersdor f nnd Mozart war das Wi- derspiel ihrer Mnsik, und Noth und Kummer, die ihre Töne von den Andern wegscherzten, fielen auf sie zurück. Beide litten nnb darb- ten und starben, so arm, daß Fremde sie be- graben mußten. Es ist ein ironischer Zug des Schicksals, daß auch Da Ponte (s. diesen III. Bd. S. 162), der Mitarbeiter am „Don Juan", in jeder Beziehung das Schicksal dessen theilte, der ihn zum Ruhm und zur Unsterblichkeit trug. Er fror und hungerte in Ncwyork ein Menschenalter hindurch, und als er 1837, ein neunzigjähriger Greis starb, ließ die Armencasfe seine Gebeine beerdigen. Auch für L 0 rtzing mußte nach seinem Tode gesammelt werden. Das sind die Belohnun- gen, mit denen die Nation ihre Lieblinge überschüttet!" Wappen. Adelstands-Diplom vom ö. Juni 1773. Anfrechtstehender, überquer sechsmal, nach der Länge aber achtmal blau und gold geschach- teter Schild, worin ein znr Rechten schreiten- der weißer Schwan zu sehen ist. Auf dem Schilde ruht ein rechts gewendeter offener gekrönter, mit einem goldenen Kleinod ge^ zierter Turniershelm, worauf der schon be- schriebene Schwan zwischen zweien mit den Sachsen einwärts gewendeten, blau und gold geschachteten Adlcrsflügcln steht.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Coremans-Eger, Band 3
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Coremans-Eger
Band
3
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1858
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
456
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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