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Ditimayer von Nußfelden, Mathias
Freiherr von (k. k. Major und Ritter
des Mar. Theresien-Ordens, geb. zu
Wien 1783, gest. zu Znaim 1. Febr.
1849). Begann seine militärische Lauf-
bahn am 19. April 1797 als Cadct im
Inf.-Rcg. Nr. 35 Baron Wenkhcim,
wo er im Juni 1799 Fähnrich und im
Dec. 1800 Unterlieutenant wurde. Mit
dem Negimente wachte er die Feldzüge
von 1797, 1799 u. 1800 in Deutschland
mit, und focht iu dcu Schlachten bei
Osterach, Stockach und Nnd elf in
gen. Im Feldzuge des Jahres 1809 —
welchen D. als Oberlieutenant nutmachte
— zeichnete sich D. in der Schlacht von
Wagram bei dcm Angriffe auf eine
feindliche Colonne ans, welche iu der
vonVaumersdorf gegen die Stellung der
Armee laufenden, zwischen den Corps
des Fürsten Hohen zolleru uud des
Generals Grafen Bellegarde sich
hin-
ziehenden Schlucht vordrang. Bei dieser
Gelegenheit riß D. im Handgemenge,
nachdem dem Lieutenant Zlasuowsky
desselben Regiments, als er von mehre-
ren Säbelhieben getroffen zusammensank,
die Fahne, die er führte, weggenommen
worden, einem feindlichen Soldaten den
Adler ans den Händen, uud spornte mit
dem hochgeschwungcneu Siegeszeichen die
durch deu Verlust der eigenen Fahne
zaghaft gewordene Truppe zur lohnend-
sten Ausdauer an. Für diese Waffenthat
erhielt D. das Ritterkreuz des Mar. The-
resien-Ordens. Im Juli 1813 rückte er
zum Kapitän - Lieutenant im Regimeutc
Graf Bellegarde Nr. 44, und bald
darauf zum Hauptmaune vor, und wurde
in den vsterr. Freiherrnstand erhoben.
Noch machte er die Feldzüge 1818, 1814
u. 1815 mit uud zeichnete sich bciL e ip zig
erneuert aus. Im I . 1830 kam er mit
dem Negimente Fürst Liechtenstein
Nr. 12, wohin er übersetzt worden war,
nach Mailand, und bewährte bei den damaligen Unruhen seinen schon früher
erprobten Muth. Im 1.1833 wurde er
zum Major im Inf.-Reg. Bertoletti
Nr. 15, gegenwärtig Herzog zu Nassau,
cruannt, suchte aber nach zwei Iahreu
den Ruhestand au, den er 14 Jahre zu
Znaim in Mähren genoß, uud daselbst
im Alter von 66 Jahren starb.
Hirtcnfeld ( I . Dr.), Der Mar. Theresien^
Orden und seine Mitglieder. Nach authenti-
schen Quellen (Wien 1857, Staatsdruckerei,
4°.) S. 1027. —Oestr.MMtär-Konversatious-
Lerikon. Herausgegeben von Hirtenfeld
und vr. Meynert (Wien 1851) II. Bd.
S. 90 lhicr heißt cr irrig Dittmayer von
Nustfeldeni. -» Freiherrnstands-Tiplom vom
5. April 1814. — Wappen. Ein oblonger
unten rund in eine Spitze zusammenlaufen-
der, quergctbcilter Schild; im oberen schwär^
zcu Felde erscheint ein goldener Löwe mit
vorgeworfener rechter Pranke und über den
Rücken gewundenem doppeltem Schwange;
die untere silberne Halste ist mit zwei links-
schrägen rothen Balken belegt; deu Schild
deckt die Freiherrukrone, darauf ruht ein
in's Visir gestellter offener Turnierhelm mit
goldenem Halskleinod, dessen Krone mit fünf
Straußenfedern» einer goldenen, schwarzen,
goldenen, rothen und silbernen einwärts ge-
bogenen, geschmückt ist.
Dittrich, Joseph (Bischof von Co-
ryeus, apostol. Vicar im Königreiche
Sachsen, geb. zu Marschen bei Maria--
schein iu Böhmen 25. April 1794, gest.
5. Oct. 1853). Besuchte anfänglich die
Landschule seines Geburtsortes, danu
das Gymuasium zu Lcitmeritz nnd später
das akademische Gymuasium zu Prag, wo
er ciuch die Philosophie absolvirte. Aus
dem ärmlichsten Hause in die Studicu
getreten, entwickelte cr eincu beispiellosen
Fleiß; iu eiskalter Kammer nnd oft mit
bloßem Brode sich beguiigeud, hatte er
sich iu Prag mühselig fortgebracht. Die
Theologie begann und vollendete er im
Alumnate zu Leitmeritz, und am 20. Aug.
1818 erhielt er die Priesterweihe. Von
Wien, wohin er zur Vollendung des
höheren theolog. Cursus gesendet worden
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon