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lernte er bei einem Besuche in Szepha«
lom Kazinczy, den er bisher nur aus
seinen Werken kannte, persönlich kennen.
1813 ĂŒbersiedelte er mit seinem Zög-
linge nach Klausenbnrg und zog die ge-
lehrtesten MĂ€nner SiebenbĂŒrgens in sei
nen Kreis, ermunterte sie zur Verbreitung
der ungar. Literatur und verband sich
mit ihnen zur Herausgabe einer wissen
fchaftlichen Zeitschrift, die im I . 1814
unter dem Titel: âVi'Ă€s^i Nnxenn
d. i. SiebenbĂŒrgisches Museum, auch
wirklich in's Leben trat uud bis 1818,
bis zu welchem Jahre 10 VĂ€nde erschie
nen waren, fortbestand. Die Wirksam
keit dieses Vereins, in welchem Katholi
ken, Protestanten beider Confessionen,
Unitarier gemeinschaftlich wirkten, nnd
nie auch nicht der leiseste Parteigeist stö-
rend einwirkte, bildet in der geistigen
ThĂ€tigkeit Ungarns und SiebenbĂŒrgens
eine besondere, ja glÀnzende Periode. 1817
starb Arauka, der SecretÀr jener sie-
benb. - ungar. Sprachgesellschaft, die seit
dem Landtage von 1792 bestanden hatte,
ohne jedoch von der Negierung je aus-
drĂŒcklich bestĂ€tigt gewesen zu seiu. D.
wnrde nun znr Ausarbeitung eines neuen
zeitgemĂ€Ăen Statutes fĂŒr diesen Verein
aufgefordert, das er auch 1819 vollendet
hatte. Es wurde auf der VĂ€.ftrhelyer
Versammlung vorgelesen, angenommen
und vom Gouverneur genehmigt. PrÀses
wurde hierauf Graf Paul Teleki, Vice-
prÀses Graf Nikolaus Kemeny, Secre-
tÀr D ö b r e n t e i und die Arbeiten began-
uen von Neuem. Als der Gouverneur
darĂŒber nach Wien berichtete, wurden
(10. Sept. 1819) Plan und Protokoll
abverlangt und die Fortsetzung der Si-
tzungen bis auf weitern Befehl suspen-
dirt. D. verlieĂ nun SiebenbĂŒrgen, ging
nach Pesth und veröffentlichte seine Ueber-
setzungen unter dem Titel: âMl /Mi
5 '^n/Àte/co/c") 2 Bde., d. i. AuslÀndische
Schauspiele (Kaschau u. Wien 1821â22). Sie enthalten MĂŒllners âSchuld",
Moliöre'sâGeizigen", Shakspeare's
âMacbeth", eine Geschichte des deutschen
nnd französischen Theaters, Biographien
deutscher und französischer Schauspieler
u. dergl. m. 1823 begab er sich
nach Wien,
wo er mehrere Artikel ĂŒber ungarische
Literaturgeschichte inHormayrs Archiv
schrieb, anch lieĂ er daselbst seine: âHsa-
5Mi- clolc/o/c ZscöbÀn", d. i. Ungarische
Sachen in Wien, ein geschichtliches Werk,
im Drucke erscheinen. 1825 wnrde er
fĂŒr den Ofener Bezirk znm zweiten Vice-
Provincial - CommissÀr ernannt. Hier
schrieb er den Roman in Briefen ^ Ve<5ta";
die: âA-kölcHi elbs^eleFs^ d. "i. Mora-
lische ErzĂ€hlungen (182?); nnd ĂŒbersetzte
aus dem Englischen: â«/a^/c es N?.a is>
r6?ei^ d.i. Briefe Ioryks nnd Eliseus
(Pesth 1828). Seine Gedichte sind zer-
streut im âNlĂ€e^i Un26nrĂŒ^ d. i. Sie-
benbĂŒrgisches Museum; im «s^Mwi-L.-
wrg.i ^HnÀsk") d. i. Sch'önliterarisches
Geschenk; in der âAurora.",- â ^Nobk"
und im >.X032()i'ii", d. i. Der Kranz;â
es sind theils Oden und Lieder, theils
Episteln, Epigramme und epische Ge-
dichte, uuter letzteren sind zu nennen:
en.AST'iTl.eHei <Hia6al ^ d. i. Sieg auf
dem Bretfelde, Epos in 5 GesÀngen uud
in,iio)-/6/6,'vÀ,'") d. i. Belgrad, in ei-
nem GesÀnge. Auch sind noch erschienen:
/illi'a/cte /^sstö ^n.sk<iotÀ^, d. i. Cha-
rakteristische Anccdotcn (Pesth 1826).
1830 wurde D. zum ordentl. Mitglied
der ungar. gelehrten Gesellschaft fĂŒr die
philosophische Classe, am 20. Febr. 1831
zum SecretÀr derselben ernannt. Am
17. April 1834 siel auf ihn die Wahl
znm ersten ProvincialcomnnssĂ€r fĂŒr den
Ofener Bezirk, doch muĂte er, um diese
Stelle antreten zn können, dem SecretÀr-
amte bei der Akademie entsagen. Als die
ungarische Akademie die Sammlung und
Herausgabe alter ungarischer Sprach"
denkmÀler zu einer ihrer Hauptaufgaben
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon