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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
Seite - 365 -
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365 Phasen deutlich erkennen. I n der ersten von 1818 bis 1830 ist Nossini sein Modell, und seine Compositionen tragen das Gepräge der Naivität und einer liebenswürdigen Technik an sich; in der zweiten wird Bel l in i 's Einfluß bemerkbar; geschickter, kräftiger, aber weniger originell, als sein Vorbild, compo- nirte er ^.nng. Voisna. Von der Erfahrung gereift, in der Vollkraft des Alters und des Talents, entwindet er sich allen äußeren Ein-. flü'ssen Und schuf seine I.uoia 6i I^iumormour, das Hauptwerk seiner dritten Epoche; endlich bewältigt vom Geschmacke der Zeit, den Be- dürfnissen der modernen Oper nachgebend, richtete er seine Manier darnach ein und schrieb in dieser letzten Epoche seine im melo- dischen Style der italienischen Schule gehal- teneu Compositionen. — Merkwürdiger Weise besitzt D. cm Monument, wie es nur wenige der hervorragendsten Geister des Menschen- geschlechtes besitzen; aber noch keine Biogra- phie, die ebenso interessant als lehrreich wäre, da D. als Mensch liebenswürdig, beliebt, in den höchsten Sphären der Gesellschaft in Wien und Paris sich bewegte; als Musiker aber wie Keiner vor und Alle nach ihm Ge- legenheit böte, den gegenwärtigen Verfall der italien. Musik in ihren Ursachen und Wirlungen zu beleuchten.) — NiviZt». clinteinporanLN. 1854: „I)oni20tti s In «euola. itn.1ill.n3." von P. Scudo ^ursprünglich in Paris in französischer Sprache erschienen; ,,I). 6t 1'öools italienns Douizetti, Giuseppe (Genelal- Direet 0 r sämmtlicher türkischen Capel- len, geb. zu Bergamo im letzten Decen- ninm des vorigen Jahrhunderts, gest. zu Constantinopel 14. Jänner 1856). Aeltester Bruder des Vorigen. Nach eini- gen Nachrichten (Mainzer Unierhaltnngs- blätter 1840, Nr. 84, S. 334) diente Giuseppe im französischen Heere der Kaiserzeit und ging mit Napoleon nach Elba. Als dieser nach Helena ge- bracht worden, vcgab sich D. nach Con- stantinopel. Nach Gabr. Nosa's „Noin- (Lei-F2.rn01855>8".) S. 10 ging er aber 1828 durch Vermittlung Sardiniens nach Constantinopel. Dort aber machte er mit der europäischen Musik so viel Glnck, daß er als Chef sämmtlicher Militär - Musik- Corps des türkischen Kaisers angestellt wurde. Der Sultan Abdul Medjid, der von D. Unterricht in der Musik er- hielt und selbst componirt — unter andern mehrere OK9.N80118 von Berangerm Musik gesetzthat— ließ ein eigenes Opern- haus im Garten des Serails bauen, und unter D.'s Direction italienische Opern, welche gefielen, aufführen. Giuseppe besitzt wesentlicheVerdienste um dieHebung der türkischen Mnsik, insbesondere der Militärmusik, die einen ausgezeichneten Platz unter dm europäischen Militärnm- siken einnimmt. Auch soll D. die Compo- sitiou des Arudt'schen Liedes „Was ist des Deutschen Baterland", als türkische Nationalmelodie., adoptirt und eingebür- gert haben. Am 1. Oct< 1855 wurde D. zur Würde eines Pascha (Livö. Pascha) mit den systemmäßigen Bezügen erhoben, welche 15 Beutel oder 7500 Piaster mo- natlich , 64 Brote auf den Tag, 150 Pf. Reis auf den Monat, Fntter für 12 Pferde uebst Fleisch, Holz, Salz, Kerzen, Oel, Seife, Kohlen im Verhältnisse, betragen. Doch schon in den letzten Jahren leidend, genoß D. nur wenige Monate seine Standeserhöhuug. Er hinterläßt einen einzigen Sohn Andreas, denselben, wel- cher seinen Onkel Gaetano (s. 0.), als er von der unheilbaren Krankheit befallen worden, nach Bergamo gebracht hatte. 6222stt2, pi-ovineiais äi Lresoia, 1855, Nr. 95 lenthält den Brief des Sohnes Andreas Do- nizetti, worin er umständlichen Bericht über die Standeserhebung erstattet, welche seinem Vater von Seite des Sultans zu Theil ge- worden^ — Preußische Kreuz-Zeitung 1856, Nr. 62, im Feuilleton. — Donau (Wiener Journal), Morgenblatt 18Z6, Nr. 54 snach dieser war Giuseppe D. nur 42 Jahre alt; Giuseppe ist aber Gaetano's ältcsterBruder und Gaetano war 1798 geboren; Giuseppe mußte also mindestens älter als 58 I . gewesen sein). —Frankfurter Convcrsationsblatt 1857, Nr.35., — Allg Modenzeitung. Herausg von Dr. A. Diezmann (Leipz., 4".) 1845, Nr. 35, S. 280. — QiornNiS cU Lsrssaiuo 1756, Nr. 19 snach diesem gest. 12. Febr. 18561.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Coremans-Eger, Band 3
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Coremans-Eger
Band
3
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1858
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
456
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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