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phael D. — doch nach Schlagers For«
schungen vergeblich — das Land Tyrol als
Vaterland beansprucht wird; auch wird S e-
bastian D., leiblicher Bruder des Georg
Raphael und des Mat thäus , zu einem
Bildhauer von Innsbruck gemacht, der in
Wien zum ersten KĂĽnstler in der Bildhauerei
seiner Zeit wurde und die bleiernen Statuen
auf dem Brunnen verfertigte; offenbare
Verwechslung mit Georg Raphael). —
^iaossi fHis/llno), vixionkrio äei pittoi-i
ec. 63,1 i-!nns)v2.iii6nt0 äeiis deiie arti üno
»1 1800 (Zlla,ii3,n<1 1818, 8".) I. üä. snennt
ihn irrig „L.2Ü'u<i11o Douues" und sagt,
baß seine Werke «äi oattivo gusto" seiend —
Hormayr (Ios. Freih. v.), Oestr. Plutarch
(Wien 1812, Doll, 8°.) XVII I . Bd. S. 241:
„Raphael Donner." — Kr äf f t (Albrecht),,
Die moderne Schule der k. k. Gemälde-Gallerte
(Wien 1854, Pichlers Witwe u. S., 8°.) S. 30
»ach diesem 1693 geb.1. — Oesterreichs Ehren-
spiegel. Nationalprachtwerk von Bl. Höfel,
Ritter v. Bohr und Alois Reitze (Wien
183ö und 1836, 4.°.) lnach diesem geb. 169Z,
gest. lö. Oct. 1741^. — Wiener Zeitung vom
7. Dec. 1763 Im einem Artikel ĂĽber Wiener
Kunst und KĂĽnstler heiĂźt es in Betreff D.'s:
„ In wie vielen Künstlern hat nicht oft der
barbarische Stolz eines hochgebornen Tauge-
nichts die Empfindungen der Ehre vernichtet,
welche sie zur Unsterblichkeit hätten führen
können. Wie viele Erniedrigungen haben nicht
ein Gran und ein Donner erdulden mĂĽs-
sen." Worin diese Erniedrigungen bestanden,
welche doch, da dieses Blatt davon spricht,
nicht geheim geblieben sein konnten, ist bisher
noch nicht zu ermitteln gewesen). — Oestr.
National - Encyklopädie (von Oräf fer und
Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd.
S. 742 lnach dieser im 1.1695 geb., 15. Oct.
1741 gest.). — Wigands Conversations-
Lexikon (Leipzig 1847, gr. 8°.) I V. Bd. S. 290
lnach diesem geb. 1695, gest. 16. Febr. 1741^.
— Perger (A. R. v.), Die Kunstschätze
Wiens in Stahlstich nebst erläuterndem Text
(Trieft, ö'str. Lloyd, 1855, kl. 4".) 23. Hft.
S. 405; „Raphael Donner" lenthält auch
die Abbildung des berĂĽhmten Brunnens
auf dem Neuenmarkte im Stahlstich). —
Porträte. 1) Unterschrift: Napkg,e1 Don-
uer. I . Schmutzer lso. fauch in Schlagers
Schrift: Georg Raphael Donner. Ueber D.'s
Porträte und zwar die Copien nach Einem
Vilde (Schmutzers) bemerkt Graf f er:
„Donners, des östr. Phibias, vortreffliches
BildniĂź von Schmutzer zeigt eine wahre
Märtyrerphisiognomie." 2) Von Schmutz er
besteht noch ein zweites Porträt D.'s; beide
v. Wurzbach,biogr.Lexikon. I I I . sind nach einem Gemälde von Trog er ge-
arbeitet (um d. I . 1739)). — 3) Unterschrift:
Nkxbasi Donnei-. Blaschke 80. (Wien, 8".)
lin Hormayrs Plutarch). — 4) Unterschrift:
6eur3 Napkasi Donner. lNach Bö'hms
Modell. Im Werke„Oesterreichs Ehrenspiegel.")
— 5) Nach einem Gemälde im Punctirstich
von Putz (um das Jahr 1732). — 6) Ein
Stich von Quirin Mark nach einem Ge-
mälde von Trog er (um das I . 1739).
Donner, Matthäus (Stämpel-
schnei der, geb. zu EĂźl ingen im
Marchfelde 1699, gest. zu Wien 26.
Aug. 1756). JĂĽngerer Bruder des Vo-
rigen. Kam wie dieser auch nach Heili-
genkreuz, wo ihm die AnfangsgrĂĽnde
des Zeichnens beigebracht wurden. Als
Georg Raphael nach Wien gegangen
war in der Hoffnung, daselbst Arbeit bei
der Karlskirche zu erhalten (s. d.), zog er
auch seine beiden Brüder Matthäus und
Sebastian dahin. Matthäus widmete
sich der Stampelschneidekunst, bildete sich
auf der kaiserl. Kunstakademie darin aus
uud brachte es zu seltener Vollkommen-
heit. I m I . 1740 erhielt er die Profes-
sur der Bildhauerkunst an der Akademie
uud wurde einige Jahre später Münz-
Graveur-Scolaren-Director und Ober-
mĂĽnzeisenschneider mit einem Gehalte
von 1500 fl. I n dieser Stelle blieb er
bis an seinen Tod, von seiner kinderlosen
Gattin Franeiska und seinem Bruder
Sebastiau (siehe unten) ĂĽberlebt. Mat-
thäus wurde in der äußern Gruft bei
St. Stephan bestattet. Sein Medaillen-
werk beläuft sich auf zwanzig Nummern,
alle von geistreicher Erfindung und streng
correkter Zeichnung in Stahl ausgefĂĽhrt,
mit meisterhafter Technik. Jedes eiuzelne
Werk trägt sein Monogramm NO, M.D.
oder seinen vollen Namen. Im vorzĂĽg-
lichen Rnfe stehen: „Nie Saluatormtdaille",
nach deren Sta'mpel der Wiener Magi-
strat noch jetzt die Medaillen zu 10 bis
12 Dukaten ausprägen läßt; — „Nenk-
mĂĽnze ant dir NrĂĽnnng Franz I., rĂĽmiSchen Kai
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon