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15. Sept. 1799 trat er mit Majorscharak-
ter in Pension; starb aber in der Blüte
seines Lebens (erst 32 Jahre alt).
Hirtenfeld (I. Dr.), Der Militär-Maria-
Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien
1857, Staatsdruckerei, 4°.) I. Bd. S. 431. —
Oestr. Militär-Konversat..-LerMn. Herausg.
von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien
1852, gr. 8°.) II. Bd. S. 138.
Du Corron, Nikolaus von, siehe:
Corron, Nikolaus (S. 13 dieses Bandes).
Dudil, Beda Franz (Geschicht-
forscher, geb. zu K o je t ein in Mähren
29. Jänner 1815). Sein Vater, Leb-
zeltner und Wachszieher daselbst, schickte
ihn zuerst in die Volksschule zu Koje-
tein, dann im 1.1825 in die Piaristen-
Hauptschule nach Kremsier. Schon im
Gymnasium war die Geschichte sein Lieb-
lingsstudium, welches er auf der philoso-
phischen Lehranstalt in Brunn, wohin er
1833 kam, unter dem mährischen Topo-
graphen Gregor WolnF- fortsetzte. Sich
für den geistlichen Stand entschließend,
trat er nach vollendetem ersten Jahre der
Theologie in das Benedictiner-Kloster-
stift Naygern, wo bereits seit drei
Menschenaltern die mährische Geschichte
sich einer besondern Pflege erfreut. Am
21. August 1836 wurde er eingekleidet.
Im Noviziat legte er unter dem Novizen-
meister und Linguisten P. Baptist Muck
den Grund zu den modernen europäischen
Sprachen, die ihm mit Ausnahme der
ungarischen, fast alle ziemlich geläufig
sind. Die Profeß legte er am 1.
September 1839 in die Hände des Abtes
Victor, der ihn auf die damalige Hoch-
schule nach Olmütz sandte, um das Do-
ctorat aus der Philosophie zu nehmen,
welches er als Hörer des vierten theolo-
gischen Jahrganges erhielt. Nach absol-
virter Theologie und nach Empfang der
Priesterweihe (20. August 1840) wurde
D. im Oct. 1840 als Professor der lat.
Philologie an der Philosoph. Lehranstalt
v. Wurzbach, biogr. Lexikon. III. zu Brunn angestellt. Nach zwei Jahren
übernahm er daselbst auch die Lehrkanzel
der allgemeinen Geschichte und behielt
diese beiden Stellen bis zum 1.1850, wo
er dann mit dem Titel eines k. k. Lyceal-
Profesfors an das k. k. Ober-Gymnasium
in Brunn versetzt wurde, um neben sei-
nem Hauptfache, der Geschichte und Geo-
graphie, durch Ein Jahr auch die Natur-
geschichte zn suppliren. Im Jahre 1851
wurde er von dem mährischen Landes-
ausschusfe mit einer Forschungsreise nach
Schweden betraut, darauf (Ende 1852)
mit einer ähnlichen nach Rom. Zurück-
gekehrt, erhielt er von Sr. königl. Hoheit
dem ErzHerz. Maximilian, Hoch- und
Deutschmeister, den Auftrag, in Wien im
deutschen Hause ein Centralarchiv des
gesammten deutschen Ritterordens zu be-
gründen, zu ordnen und zu katalogisiren.
Fast vier Jahre widmete sich D. dieser
Aufgabe, unternahm dannimhöchstenAuf-
trage (1857) eine wissenschaftliche Reise
durch ganz Deutschland, um theils die
Einrichtung u. Organisation der Archive,
theils die darin liegenden, auf den deut-
schen Orden sich beziehenden Documente
kennen zu lernen und manche Revindici-
rungen anzubahnen. Während dieser Be-
schäftigung wurde er zum mährischen
Landeshistoriographen mit dem Aufent-
haltsorte Brüuu ernannt und vom Mi-
nisterium des Innern als solcher bestätigt.
Auch war D. der Erste, welcher auf der
Hochschule zu Wien durch drei Semester
über das historische Quellenstudium nach
einem von ihm entworfenen und von dem
Unterrichts - Ministerium approbirten
Plane als Privatdocent öffentlich lehrte.
Dudiks wissenschaftliche Arbeiten beste-
hen theils aus selbständigen Werken,
theils oft aus größeren in gelehrten Sam-
melwerken abgedruckten Abhandlungen.
Selbständig sind erschienen: „Mährens
gegenwärtige Anstünde, vom Standpumte der
Statistik", 4 Hfte. (Brunn 1848, Winiker);
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon