Seite - 401 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
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äono 62. lei Fli aOetti oongonaniZ, s
foriua, (nach des königl. engl. Hofmalers R.
Cosway Porträt gest. von P. Cönd6.
London 1800, gr. Fol.). — 2) C. F. Riedel
«o. (Leipzig 1804, kl.Fol). — UeberDussek's
Vrau: Gerber (Ernst Ludwig), Neues hist.-
biogr. Lexikon der Tonlünftler (Leipzig 1812,
Kühnel, gr. 8°) I. Bd. Sp. 970.
Dltssil, siehe:
Dussel, Johann Joseph
und Johann Ladislaus u. d. a. ^Sie
werden in Lexiken oft unrichtig alsDussit
aufgeführt, denn
sie
selbst unterfertigten
sich Dussey.
Dltvlll, Valentin Iamerai (Di-
rector des kais. Münz - Cabinetes, geb.
zuÄrtonay in der Champagne 12.Iän.
1695, gest. zu Wien 3. Nov. 1775).
Ist der Sohn armer Bauersleute, der,
als er mit 10 Jahren den Vater verlor,
fremder Leute Vieh hüten mußte. Ein
toller Knabenstreich machte ihn dieses
Dienstes verlustig und im
starken
Win-
ter 1709 floh D. verlassen und obdach-
los in die Welt hinaus. Auf dem Wege
nach Lothringen überfielen ihn die Pocken
und ein armer Schäfer bei Montglat
räumte ihm eine Stelle im Schafstall ein.
Genesen, hütete er noch zwei Jahre die
Schafe; dann wurde er mit einem Klaus-
ner, Namens Palemon, der am Fuße
derVogesen die Einsiedelei hatte, bekannt
und sollte auch Klausner werden; aber
als ein anderer den ihm zugedachten
Posten erhielt, empfahl ihn Palemon
den Einsiedlern von St. Anna als
Hirten und D. setzte sein Hirtenleben
fort. Indessen war seine Wißbegierde
rege geworden. Von den Ergebnissen der
Jagd kaufte er Bücher und Karten und
bildete
sich
selbst. Der Fund eines kunst-
voll gearbeiteten Petschafts, den er dem
Pfarrer von Luneville anzeigte, machte
ihn mit dem Eigenthümer desselben,
einem reichen Engländer Namens For-
ster bekannt, der Duval belohnte und
alle Sonn- und Feiertage zu sich nach
v. Wurzbach, biogr. Lexikon. III. Luneville zum Frühstück einlud. Der
Engländer beschenkte ihn nicht nur reich-
lich jedesmal, sondern befriedigte auch
des Jünglings Wissenstrieb, indem er
ihm Bücher und alles gab, was seine
Wißbegierde förderte. Zugleich erwarb
sich D. viel Geld durch seine Jagdbeute,
da er, während er seinen Hirtendienst in
der Einsiedelei versah, mit besonderem
Geschicke allerlei Wild erjagte. Alles aber,
was er erwarb, verwendete er auf den
Ankauf von Büchern, deren er, während
er im groben Lodenrock einherging, bereits
über ein halbes Tausend besaß. Als er
eines Tages unter einem Eichbaum in
seine Bücher vertieft saß, wurde er von
einer vornehmen Gesellschaft überrascht.
Es befanden sich
dabei die Prinzen von
Lothringen, Leopold Clemens und
Franz, der nachmalige Kaiser und Ge-
nial der großen MariaTheresia. Die
Antworten, welche D. auf die an ihn ge-
stellten Fragen gab, überraschten. Die
Folge dieser Begegnung war, daß D.
nach einigen Wochen von Baron P futsch-
n er, dem Oberst-Hofmeister der Prinzen,
aus seiner Einsiedlerzelle abgeholt, nach
Luneville geführt und mit einem Iahr-
gehalte begnadigt wurde, um am Iesui-
ten-Collegium zu ?ont », U0U.33011 wis-
senschaftlich gebildet zu werden. Nun
wendete sich
D. der Geschichte und insbe-
sondere der Alterthums- u.Münzkundezu.
Aus den Stndien, in welche er sich
ganz
vertieft hatte, riß ihn die Begegnung
mit einem jungen reizenden Mädchen,
welches feine ganze Phantasie beschäf-
tigte. Da las er eines Tages in den Schrif-
ten des heil. Hieronymus gegen den Io-
vinian: „Näropkautks Hiio^u.6 ^.tke-
loedi-
i et 908^ 112111 in
luerint ovooti, viros 6336 äi-
812656". Dnval unternahm nun an sich
die Cur und wäre bald ein Opfer des
Schierlings geworden. Von der schweren
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon