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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
Seite - 408 -
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G. Eberhöfer, Franz, der Lateiner-Franz (Baner, geb. in Tyrol). Zeitgenosse. Der Professor und Archäolog Pr. I . G. Sulzer machte bereits im I . 1844 die Bekanntschaft dieses merkwürdigen Man- nes, der, ein schlichter Bauer, nichtsdesto- weniger gediegene Kenntnisse in den al- ten Sprachen besitzt und diese wie alles Uebrige, was er versteht, sich ohne Lehrer selbst angeeignet hat. Wir bedienen uns im Folgenden am besten der Worte, mit denen Franz Eberhöfer derOeffeutlich- keit durch die Presse ist vorgeführt wor- den. Franz Eberhöfer oder der Latei- ner-Franz hat beim Viehhüten das Stu- dium der lateinischen Sprache begonnen, stubirte im Stillen fort und wurde ein wackerer Lateiner. Weder Livius noch Virgil machen ihm Schwierigkeit und man schaut nicht wenig verwundert dreiu, wenn der schlichte Bauer ganze Seiten aus dem lateinischen Dichter declamirt. Nnd fragst du ihn, wo er dies gelernt, so ist die einfache Antwort: Von mir selber. Aber nicht blos im Latein ist er bewandert, auch im Griechischen leistet er das seinige, und selbst in das Hebräische hat er schon hineingeguckt. Indeß bleibt das Latein immer seine starke Seite. Wie stark er darin, beweist der Umstand, daß er über Aufforderung des Professors Sulzer an diesen die looa. ^rkNeiQ zwischen Virgil und Tasso einschickte. Durch die Bekanntschaft, welche Profes- sor Sulz er mit unserm Lateiner machte, wurde E. auch zum Studium der italie- nischen Sprache angeeifert, und Daute und Torquato Tasfo liegen neben den alten Classikern in der Webstnbe des bäuerlichen Gelehrten aufgeschlagen. Aber nicht blos in sprachlicher Beziehuug bildete er sich aus, sondern betrieb auch andere Wissenschaften. Er ist Geometer, mißt die Aecker seiuer Nachbarn auf's Haar, er verfertigte geometrische Instru- mente , insbesondere ein vorzügliches Diopter, er theilt den Meridian ein wie ein Professor, nnd sein Globus ist keine Stümperarbeit. Bei alledem ist er der einfachste Mensch von der Welt, drängt sich nicht vor, prahlt nicht und bleibt der schlichte Bauer. Eiu Dachstüberl ist seine Wohnung, ein Erdäpfelacker sein Grund- besitz. Nebst diesem ist der Weberstuhl sein Nahrungszweig. Zuletzt (1856) be- fand sich E. bei einem Geistlichen in Engadein im Dienste. Volks- und Schützen - Zeitung für Tyrol und Vorarlberg 1866, Nr. 151 Mittheilung über diesen Autodidakten von Prof. I.G. S ulz er). — Didastalia (Frankfurter Unterhaltungsbl., 4°.) 1856, Nr. 304. — Rheinische Blätter (Beilage der Mainzer Zeitung, 4°.) 1856, Nr. 291. — Oestr. Zeitung (Wiener Blatt, Fol.) 1856, Nr. 618. — Theater-Zeitung von Ad. Bäuerle 1856, Nr< 288. — Hu- morist (Wien) 1856, Nr. 336. Eberl, Anton (Musiker, geb. zu Wien 13. Juni 1766, gest. ebeuda 11. März 1807). Ter Sohn eines wohl- habenden kaiserl. Beamten. Früh schon zeigte sich sein Talent für Musik und er trug, 7 Jahre alt, Clavierconcerte vor. Der Vater bestimmte ihn für die juri- dische Laufbahn. Der Verlust des Ver- mögens war Veranlassung, daß der Sohn frei seine Standeswahl bestimmen konnte.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Coremans-Eger, Band 3
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Coremans-Eger
Band
3
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1858
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
456
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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