Seite - 418 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
Bild der Seite - 418 -
Text der Seite - 418 -
418
tenant war er Genie-Director in Oroß-
Szigeth, als Hauptmann in Graz. Nach
mehreren andern Commandirungen, und
zwar in Olmütz, beim Paß Iablunka,
beim Festungsbau in Iosephstadt, er-
hielt er als Major die Genie - Districts-
Direction in Sirmien und Slavonien.
Im I . 1793 kam E. zur Armee am
Oberrhein, wo er bei den Verschanzun-
gen von Hagenau und Drusenheim
im Elsaß, dann vor der Mannheimer
Rheinschanze ausgezeichnete Dienste lei-
stete. Bei der Belagerung von Mann-
heim (Nov. 1795) erwarb er sich durch
sein muthvolles ausgezeichnetes Beneh-
men das Ritterkreuz des Mar. There-
fienordens. 1796 rückte er zum Oberst-
lieutenant vor und erhielt den Freiherrn-
stand. Später zur Armee nach Italien
versetzt, war er bei der Blockade von
Mantua thätig, kam 1797 zum Genie-
Hauptamt nach Wien, wurde 1799 Oberst,
dann General-Major, 1811 Feldmar-
schall-Lieutenant in seiner Anstellung,
als welcher er im Alter von 77 Jahren
starb. — Moriz, Freiherr, wohl ein
Sohn des Obigen, ist Major im Genie-
Corps und war 1855 zeitlich comman«
dirt in der Genie-Akademie zu Brück.
Hirtenfelb (Dr. I.), Der Militär - Maria
Theresien-Orden und seine Mitglieder, Nach
authentischen Quellen (Wien 1857, Staats-
druckerei, 8".) I. Abth. S. 455 U. 1738.— Oestr.
Militär - Konversations - Lexikon. Herausgeg.
von Hir tenfeld u. vi-. Meynert (Wien
I3Z1) I I . Bd. S. 160. — Freiherrnstands-
Diplom vom 7. Juli 1796. — Wappen.
Ein aufrechtftehender, Monger, unten in
eine Spitze zusammenlaufender, quadrirter
Schild mit blauem Herzschild. Dieses ist mit
vier aus dem linken Rand hervorkommenden
goldenen Spitzen belegt. Das erste Feld des
Hauptfchildes ift gold und roth, das vierte
roth und gold, beide der Länge nach getheilt.
I n beiden Feldern bricht aus der Theilungs-
linie in's goldene Feld ein halber gekrönter
schwarzer Adler; das rothe Feld ist aber mit
zwei aufsteigenden silbernen Spitzen belegt.
Das zweite und dritte Feld ist blau und mit
einem von drei — oben zwei, unten Einem — im Triangel gestellten, sechseckigen golde-
nen Sternen begleiteten silbernen Querbalken
durchzogen. Den Schild bedeckt die Freiherrn-
krone, darauf ruhen drei goldgekrönte Turnier-
helme ; auf dem mittleren in's Visir gestellten
steht ein ausgebreiteter zweiköpfiger schwarzer
Adler; aus der Krone des vorderen, links
gekehrten Helmes steigt zwischen zwei Büffel-
Hörnern, deren vorderes blau, das hintere
gold ist, und jedes am Mundloch mit einer
und am äußeren Rand mit vier silbernen
Straußenfedern besteckt ift, die Gestalt eines
Mannes Hervor. Dieser hat eine goldene
Krone auf dem Haupte, braune Haare, einen
langen, engen, schwarz, gold, silber und roth
gevierteten Rock, den um die Lenden eine
blaue Binde, deren Ende rechts aufliegt, zu-
sammenhält. Die ausgestreckte Linke kägt
einen langen schwarzen Stab, die Rechte ruht
auf dem Ende der Binde; auf der Krone des
hintern rechtsgekehrten Helmes steht ein wei-
ßer mit einem links abfliegenden rothen
Fähnlein besteckter Thurm mit drei Zinnen
und einer länglichen Oeffnung ober dem ge-
schlossenen Thor. S«bildhalter: Zwei ge-
harnischte Männer mit offenem Visir, roth
bebuschten Helmen, mit einem Schwert mit
goldenem Gefäß umgürtet, in der ausgestreck-
ten freien Hand einen Spieß mit goldener
Quaste haltend.
Eckardt, Ludwig (Schriftsteller,
geb. iu Wieu um das I . 1827). Ist
der Sohn wohlhabender Eltern und be-
suchte die Schulen in Wien. Von den
großen Dichtern Deutschlands begeistert,
begann der Jüngling selbst zu dichten
und da es ihm an einem Führer gebrach,
der das reiche Talent E.'s in die rechte
Bahn geleitet hätte, fehlte es nicht an
komischen Zwischenfällen. Als im Jahr
1847 sein Stück „Zir Rinder der Niiuw"
im Iosephstä'dter Theater gegeben wor-
den, war das Haus, weil der Wiener an
einen „süperben Iur" für diesen Abend
dachte, gedrängt voll. Das Stück, eine
eigenthümliche Zusammenstellung von
Genialem und Tollem, erfuhr ein Ende,
welches man vorausgesehen halte. Am
folgenden Abend übernahm E. selbst die
Rolle des Helden, weil er behauptete,
die Darfteller hätten sein Drama ver-
dorben. Unter Spektakel und unauslöschs
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon