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nenunb ehernen erster, zweiter und drit-
ter Größe in eine einzige Folge und Ueber-
sicht brachte, weil der antiquarische Werth
einer MĂĽnze nicht von ihrem Metalle
und ihrer Größe abhängt, Momente,
welche nur mercantilischer Seits berĂĽck-
sichtigt werden mögen. Nach Aufhebung
des Ordens der Gesellschaft Jesu wurde
E. Weltpriester. Nach seiner RĂĽckkehr
au« Italien (8. Jänner 1774) wurde er
auf Empfehlung des Grotzherzogs Leo
pold an seine Mutter, die Kaiserin
Mar ia Theresia, beim kaiserl. Hof-
münzkabinet beschäftigt; am 1. März
dess. I . Director der antiken MĂĽnzen
unter Duvals (s. d.) Oberleitung und
am 20. Sept. dess. I . Professor der
Alterthumskunde und histor. Hilfswissen-
schaften an der Wiener Hochschule,
welche Stelle er 24 Jahre bekleidete.
Mit Fröhlich und Khell arbeitete
Eckhel an dem Kataloge dieser reichen
Sammlung und vollendete denselben
in zwei Bänden (1779). I n der Vor-
rede dieses Werkes gibt Eckhel eine
Geschichte des Wiener MĂĽnzkabinets und
rechtfertigt sich gegen die VorwĂĽrfe des
berĂĽhmten NumismatikersP el lerin, der
in den Berichtigungen Eckhels nichts
als ein von Eifersucht eingegebenes Auf-
suchen der Fehler, welche Andere bege-
hen, gewahrte, was Eckhel, dem es nur
um die Wissenschaft und ihre Förderung
und Läuterung zu thun war, ganz ferne
lag. Nach Vollendung des obigen Kata-
loges unternahm E., indem er zuvor
zwei kleinere Arbeiten vollendet hatte,
nämlich eine numismatische Monographie
des syrischen Antiochien (1786) und eine
Beschreibung der geschnittenen Steine
des Wiener Antikenkabinets (1788), das
Riesenwerk, nämlich die numismatische
Wissenschaft nach einembestimmtenPlane,
nach feststehenden Grundsätzen und vor-
genommener genauer Kritik des bisheri-
gen Materials neu und ihrem ganzen Umfange nach zu bearbeiten, und löste
diese Aufgabe in den Jahren 1792—98
in acht Quartbänden, deren Herausgabe
erst begonnen worden, als Eckhel
das ganze Werk vollendet hatte, wodurch
auch die rasche Aufeinanderfolge der
Bände ermöglicht wurde. Fast mit der
Vollendung dieses Riesenwerkes zugleich
hatte auch der Verfasser seine irdische
Laufbahn geschlossen, denn im nämlichen
Jahre (1798) starb er nach nur M ĂĽ n -
diger Krankheit am Gedärmbrande in
der Wohnung und in den Armen seines
Freundes durch Gleichheit der Gesin-
nungen und Studien, Emmerich Frei-
herrn von Locella, zu dem er sich den
Tag vor seinem Tode nach einer Bor-
lesung, von einem heftigen Unwohlsein
befallen, begeben hatte. Eckhels nu-
mismatische Werke sind — seine einzel-
nen Gedichte, sieben an der Zahl, fĂĽhrt
der kais. Rath Bergmann iu der in
den Quellen genannten Abhandlung
mit ihren vollständigen Titeln an —:
. (Wien 1775, 4°. mit T. L.)
WbertNr. 6561); — „Oatalog^ mu5si
vete-
6563^; — 1.) sEbert
(Wi6Q 1786, 4°. mit
X.3.)sEbert 6564), ist nur dieses Eine
erschienen; —
ticas numaT-ias" ^ i y n 1786, 4°.)
M e r t 6565); — „Rurzgewste Antangz-
grĂĽnde zur lllten NnmiZmatik" (Wien 1786,
mit6K.K.), ein Leitfaden fĂĽr akademische
Vorlesungen, auf Befehl des Kaisers
Joseph verfaßt und später von Catan-
cich in's Lateinische ĂĽbersetzt (Ofen 1799,
8".); — «(?/ioia? cls
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon