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Meisterschaft spielt. Sonst ist er als
Schriftsteller noch in Journalen thätig,
iu denen er geistreiche Abhandlungen
meist dramaturgischen Inhalts veröffent-
licht. — Benjamin (Compositenr,
Schauspieler, geb. um das I . 1814).
Jüngerer Bruder des Vorigen. Die
Schulen besuchte er zu Miskolcz und
Särospatak nnd betrat, dem Beispiele
seines Bruders folgend, 1834 die Bühne.
1837 wurde auch er Mitglied des Natio-
ualtheaters. Während der Revolution
diente er als Honväd, kam nach der Ca-
pitulation von Komorn nach Pesth und
wnrde wieder Mitglied des National-
theaters. Er trat auch im I . 1840 als
Compositeur auf und entwickelte als sol-
cher große Fruchtbarkeit. Seine Compo-
sitionen nehmen dnrch ihre charakteristische
aumuthige Melodie in der edlern ungar.
Volksmusik einen ausgezeichneten Platz
ein und find auch im Auslande bekannt
und beliebt. Seine Composition zu Vö-
rösmarty's „Aufruf" und viele seiner
ungar. Weiseu, Volkslieder, Vocalquar-
tette, Romanzen, Trauerlieder, Gesänge
und Märsche sind gedruckt, viele befinden
sich als Manuscripte in der Bibliothek
des Nationaltheaters. Außerdem hat er
die Psalmen Davids für die Orgel bear-
beitet und Lieder mit Vor-und Nachspiel,
wie sie von den Neformirten gesungen
werden, componirt. Auch diese Compo-
sitionen, die übrigens in Ungarn stark
verbreitet sind, werden im Museum
aufbewahrt. Seine literarische Thätigkeit
beschränkt sich ans Bearbeitungen fremder
Stücke für die ungarische Bühne. Für
das Nationaltheater hat er bis jetzt 59
Schauspiele und 17 Opern übersetzt;
aber auch den Text zu den ungarischen
Opern: „Maria Mtori", „Ladislaus
Hunyadi" und „Bankbän", zu deueu
die Musik Frauz Erkel (s. d.) compo-
nirte, verfaßt.
821211621 uaptar 1857-ovro, d. i. Theater- Kalender für das Jahr 1857 (Pefth, Emich)
S. 52. —2la,F7<l,i' irük. ^iStr^.F^iijtklusu?.
d. i. Ungar. Schriftsteller. Sammlung von
Lebensbeschreibungen. Von Jakob Ferenczy
und Joseph Danic l i t (Pesth 1856, Gustav
Emich) S. 117. — Dölibiib, d. i. Luftspiege-
lung (Pcsther Untcrhaltungsblatt, gr. 4".)
1856, S. 191. — UMb kori umsretek
tllrH, d. i. Ungar. Conversations-Lerikon der
neueren Zeit (Pesth 185N, Heckenast) I I . Bd.
S.539 (über beide Brüder).— Levits chnigg
(Heinrich Nitter v.), Kossuth und seine Ban-
nerschaft (Pcsth 1850, Heckenast) II. Bd. S. 287.
— (Brockhaus) Conversations - Lexikon (10.
Auflage) V. Bd. S. 367. - Meyer (I.),
Das große Conversations-Lexikon (Hildburg-
haufen 1853, Bibl. Inst., Lex. 8".) I I I . Suppl.
S. 221 (über beide Brüder). — Porträte.
1) Auf einem Blatte mitL endvay, Szent-
pstery und T 0 th Iüzsef zugleich mit Facsi-
mile des Namens: Nzress^ 66001-. Barabas
gezcichn. 1856, 4". (Lithogr. von Neiffenstein
u. 3iösch in Wien). — 2) Costiimbild. Unter-
fchrift: Nsi'eL«^ uiiut 6sritti I.a,^ 08. Barabas
184S (PeD, A. F. Walzel, 4°.).
Egyed, Anton (geb. ZU Stuhlwei-
ßeub'urg13. Juni 1779, gest. 1852).
Entstammt einer bürgerlichen Familie;
in seiner Vaterstadt begaun und been-
digte er die Mittelschulen. Seine Nei-
gung zur Poesie, durch Benedict Virag
gefördert, war früh erwacht, und gab sich
bei Belustigungen seiner Collegen und in
den Schularbeiten kund. 1799 hörte er
in Fnnfkirchen die Philosophie und be-
suchte daselbst auch die damals dort bestan-
dene ungar. Schule, um seine Mutter-
sprache vollkommen zu erlernen; während
dieser Zeit trieb er ununterbrochen seine
poetischen Nebuugen. Nach empfangener
Priesterweihe wurde er 1802 Caplan
von Dunaföldvär, 1804 von Bükösd,
1806 von Bataszok nnd 1807 von Z5.-
vord; in dieser Zeit betrieb er fleißig das
Studium der deutschen Sprache. 1808
wurde er Pfarrer von Kocsola. Nnn
begann er die Ucbersetznng des Tibul-
lus uud der Oden des Horaz nnd zu-
gleich das Studium der französischen
Sprache. 1813 wnrde er nach Bonyh3.d
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Egervári-Füchs, Band 4
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Egervári-Füchs
- Band
- 4
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 422
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon