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fachen oder Führer zu den Kunstschätzen Wiens
Mien 1856, Seidel, kl. 8°.) S. 21 ldaselbst
heißt es: „Einsle, k. k. Hofmaler, hat,
was die Aehnlichleit semer Porträte betrifft,
nur Einen Concurrenten zu fürchten, und
dies ist der Spiegel. Wer also fürchtet, zu
gut getroffen zu werden, hüte sich vor ihm.
Man suche darin nichts gegen den Maler,
der auch, abgefehen von seiner großen Kunft
zu treffen, ein sehr achtbarer Meister ist.") —
Fr an kl (L.A.Vr.), Sonntagsblätter (Wien,
gr. 8°.) 1842. Beilage zu Nr. 5: „Die dies-
jährige Kunsausslellung in Wien", besprochen
von X. Dusch. S. 365 u. 366. — Dieselben
1844, S. 299. — Dieselben 1845, Beilage
Nr. 23: „Kunstausstellung im I . 1845", be-
sprochen von Dr. Ed. Mel ly Oaraktcrisirt
den Künstler: „E. erfreut noch immer durch
das glückliche Bestreben nach Plastik der
Form, nach Gediegenheit des Vertrags, nach
ernster Auffassung des Bedeutenden und durch
virtuose Behandlung des. Stofflichen; aber
sein Fleisch ist meist zu hart, um Fleisch zu
sein"). — Dieselben 1846, S. 263 : „Atelier-
schau." — Au er (M.), Faust 1856. Beilage
zu Nr. 23: „Die September-Ausstellung des
östr. Kunstvereins" von Kertb6ny ldaselbst
beißt es S. 3 : „Die Malmanier dieses Künst-
lers macht frappant den Eindruck jener Pa-
piertapeten, auf welche bildliche Darstellungen
durch Kreidefarben mit Patronen aufgetragen
sind (!) Es gibt nichts Erdigeres, Unleuch-
tenderes, Dumpferes als dies Grau in Grau
und Kreideweiß in Kreideweiß, und es gibt
nichts Schrofferes und Unbeholfeneres als diese
Pinselführung (!!)!.
Eifel, Mathias siehe: Eifsl, Mathias
und Therese.
Eisenschmidt, Leonhard (Abenteu-
rer, geb. zu Gurt in Kärnten 1771,
gest. zu Unter-Draubn rg in Steier-
mark im Frühling 1824). Sein Vater
Nikolaus Eisenschmidt stand bei der
Herrschaft Domstift Gnrk in Diensten.
Leonhard verlor als Säugling den
Vater. Seine Mutter besorgte nun seine
und seiner Brüder Erziehung. Leonhard
betrat in Laibach die kaufmännische Lauf-
bahn. Der Handelsherr, bei welchem er
in Diensten stand, behandelte den Jüng-
ling sehr hart; nach drei Jahren faßte
er den Entschluß, in die weite Welt zu
gehen und führte ihn aus. Im Juli des 1.1787 verließ er das Haus seinesDieust-
herrn und schlug den Weg nach Trieft
ein. Dort wurde er, als er keine andere
Unterkunft fand, Schiffsjunge. Das
Schiff, welches Eisen und Stahl geladen
hatte, lichtete am 3. Aug. 1787 die An-
ker. Im mittelländischen Meere ergriff
das Schiff ein furchtbarer Stnrm, der
drei Tage anhielt, das Schiff scheiterte
endlich an dem Felsenufer einer unbe--
wohnten Insel. Die ganze Equipage,
Leouhard ausgeuommeu, fand ihr Grab
in den Flnthen. Leonhard trieb auf
einem Fasse dnrch die Brandung und
erreichte das Land. Auf dieser Insel blieb
er nun 21 Monate und führte das Leben
Robinsons. Endlich im Juni 1789
entdeckte er ein vorübersegelndes Schiff,
welches seine Signale bemerkte und ihn
aufnahm. Das Schiff war ein Seeräu-
ber und wnrde von einem venetianischen
Kriegsschiffe angegriffen. Es entstand ein
Gefecht, welches mit der Niederlage des
Korsaren endigte. Die Ueberlebendcn
wurden in Ketten gelegt. Zum Glücke ver-
stand der Schiffspater etwas deutsch. Ihm
warf sich Leonhard zu Füßen nnd er-
zählte seine traurigen Schicksale undL eon-
hard wurde freigelassen. Dieses geschah
in Korfu. E. wurde nun venetianischer
Matrose. Seine Lage war trostlos und
keine Hoffnung auf Verbesserung seines
Looses. Endlich beschloß er zu desertiren
und führte in Malta sein Vorhaben aus,
wo er Dienste bei einem maltesischen Ca-
per nahm. Bei einem Gefechte mit einem
tunesischen Korsaren verunglückte das
Schiff. Was nicht mit dem Säbel in
der Faust siel, ward in die Sclaverei
geschleppt. Lecnhard, für den sich auf
dem Sclavenmarkt kein Käufer fand, blieb
dem Deh und ward nun in ein garstiges
Gefängniß gebracht. Dort erfuhr er nn-
menschliche Behandlung. Einst als er eine
Last Steine nicht schnell genug.aufhob,
schlug sein Aufseher so furchtbar auf ihn
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Egervári-Füchs, Band 4
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Egervári-Füchs
- Band
- 4
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 422
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon