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Kreuzzüge zu schreiben beabsichtigte.
Auf Barzoni's Rath, nicht wieder die
bereits von so Vielen und zwar von
Tasso, W.Scott, Grassi, M. Cottin
u. A. behandelte Periode der Kreuzzüge
zu bearbeiten, sondern vielmehr die va-
terländische Geschichte durch einen Roman
der Menge zugänglich zu machen, wählte
er den von Barzoni direkt bezeichneten
Stoff der Geschichte des Ardiccio degli
Aimoni und Alghisio Gambara,
eine der denkwürdigsten Episoden aus
der Geschichte von Brescia im 11. Jahr-
hundert. Die Original-Chronik dieser
Periode wurde erst aufgefunden, nach-
dem Muratori seine Sammlung der
„soliptoreg rsruuiitkliog.i'uiii" bereits
vollständig herausgegeben hatte. Sie be-
findet sich demnach nicht darin. Biemmi,
welcher sie aufgefunden, druckte eine freie
Uebersetzung mit gegenüberstehendem Ori-
ginal 1759 ab. E. kam aber in den Be-
sitz eines ältern Druckes: „öi-evs 7-icm-«
clationis cls ^rHccio cie ^4imo»nbn5 et cle
Nach diesem Abdruck bearbeitete er auf
Grundlage tüchtiger geschichtlicher Stu-
dien seinen Roman, der ein treues
Culturbild jener Zeit gibt und so sehr ge-
fiel, daß er in kurzer Zeit 3 starke Aufla-
gen erlebte. Die letzte erschien unter
dem Titel: „^ Valva5H0i-i bT'eFciaM'i. Hac»
conto. ^e»-2a ecli^ione nnov. »-iveä'uta
clall'anto?-e', 3Lä6. (erste Aufl. Brescia
1844, 4 Bde. 16'., 3. Auflage 1853,
Gir. Quadri). Die übrigen Schriften
E.'s sind:
clei ^alvaFFoT'i b^escicimi^ 3 86.6.
1644) ; —
all«
alla aiiatta^on,s" (2.
1844, Lolif2.nU, 16°.);
la^o
1844,
ti) 32".); — „Dells lette^e e
in. 1852, (3ennari ?avki). — Auch schrieb
E. das Leben seines Gönners Barzoni,
welches unter dem Titel: „ Osnni bw^a>
a»-H0ni^ in der
(1843) 5. 2) abge-
druckt steht.
Vorrede zur 3. Auflage der «V2'.v»s»ori bro-
8ciani«. — Porträt. Unterschrift: I^.Vrooli^ni
ohne Ang. d.Zeichners u.StecherS(Brescia, 8*.).
Ercsei,Daniel(phil. Schriftsteller,
geb.zuMezötur HeveserComitatinUn-
garn 24. Juli 1781, gest. 23. Febr. 1836).
Sein Vater war reform. Pfarrer und
Senior von Großkumauien. Die untern
Schulen besuchte Daniel in seinem Ge-
burtsorte, die höhern Studien hörte er
1793 —1801 in Debreczin. 1802 ging
er nach Göttingen, wo er 1805 das Do-
ctorat derPhilosophie erhielt. Im genann-
ten Jahre wurde er in Debreczin Pro-
fessor der Philosophie, 1810 und 11 trug
er als Supplent auch das ungar. Civil-
Privatrecht vor. 1828 war er Mitglied
jenes Ausschuffes, welcher das Programm
und die Statuten der ungar. Akademie
ausarbeitete. Seiner literarischen Ver-
dienste wegen ernannte ihn die Akademie
am 17. Febr. 1831 zum correspondiren-
den, am 3. Sept. 1832 zum ordentlichen
Provincialmitglied für die rechtswisfen-
schaftliche Abtheilung, er lehnte aber diese
Stelle wegen der Schwäche seiner Augen
ab. E. schrieb Mehrercs in magyarischer
uud lateinischer Sprache und zwar in
ersterer: „F>/nloHo/»Kia/a", d. i. Philoso-
phie (Debreczin 1813 u. 2. Aufl. 1817);
— „stati5ti/ea/H", d. i. Statistik (Ebenda
18l4) und ,,^»7oF0^'a ^«toT-ich'a", d. i.
Geschichte derPhilosophie (Eb.1833); —
in lateinischer Sprache: „Humma caziita
5^temati5 ci^annci' ^öttiu^en 1865)
— und „i^z/ckoloM et v
1633).
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Egervári-Füchs, Band 4
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Egervári-Füchs
- Band
- 4
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 422
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon