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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Egervári-Füchs, Band 4
Seite - 73 -
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Seite - 73 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Egervári-Füchs, Band 4

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73 ten Lolli gehört. Diesen im Allegro zu erreichen, war sein eifrigstes Streben. Nun bereiste er Deutschland, jene Städte, wo tüchtige Virtuosen seines Instrumen- tes waren, deren Vorzüge er sich zn eigen machte. In Straßburg nahm er sogar bei Lolli's Lehrer Franz Stade, der damals im Adagio unerreicht war, Unter- richt und kam meisterhaft ausgebildet nach Prag zurück, wo sein Ruf als Vir- tuos so stieg, daß er 1778 den Antrag als erster Violin-Concertmeifter der her- zoglich gothaifchen Capelle erhielt, ihn annahm und als solcher bis an seinen Tod wirkte. Zu gleicher Zeit beschäftigte er sich mit Verfertigung neuer von ihm erfundener zweckmäßigerer Violinen, wo- von 1800 eine Partie verkauft wurde. Von seinen Compositionen, die sehr zahl- reich sind, erschien nur ein „Z^-^?- Oon- und ^.mstoräkin, dei im Drucke. Außerdem schrieb er ein „Aehrbnch für alle Diolinöpieler", dessen erster Theil vom Bau der Violine, den Fehlern derselben, der zweite Theil aber von der Anweisung im Spiele handelte. Der Tod nuterbrach die Drucklegung einer Arbeit, welche Beobachtungen und Regeln enthalten mochte, wie vor dem kein anderes Werk über diesen Gegenstand. Sein Aufsatz in der Leipziger Musik-Zei- tuug VII. Jahrg. Nr. 4 „Gwas über den Nllu der Geige", läßt die Tüchtigkeit der Arbeit dieses ausgezeichneten ungewöhn- lichen Künstlers ahnen. Gerber (Ernst Ludwig), Histor.-biographisches Lexikon der Tonkünftler (Leipzig 1790, Breit- topf, gr. 8°.) I. Bd. Sp. 384. — Derselbe, Neues histor.-biogr. Lexiken der Tonkünftler (Ebenda 1812, Kühnel, gr. 8».) II. Bd. Sp. 48. — Mensel ( I . G.), Künstler-Lexikon vom Jahre 1808. I. Bd. S. 216. — Dlabacz (Gottfried Ioh.), Allg. historisches Künstler- Lexiton für Böhmen . . . (Prag 181S, 4°.) I. Bd. Sp. 369. — Riegg er, Statistik von Böhmen. VII. Hft. S. 164. Ernst, Heinrich Wilhelm (Violin- Virtuose, geb. zu Brunn 1814). Stammt von nicht sehr bemittelten israe- litischen Eltern. Im 9. Jahre erhielt er Unterricht in der Violine und zeigte ein so glänzendes Talent, daß er sich nach anderthalb Jahren öffentlich hören lassen konnte. 1825 kam er nach Wien und in's Conservatorium, wo er unter der Leitung des tüchtigen Ios. Böhm(s.d.II.Bd.S.20) glänzende Fortschrittc machte. Als E. 1328 P aganini hörte, erwachte feinGenius für die Kunst, die er trieb, ganz, noch mehr, als er selbst den Beifall des Geigenfürsteu von Genua erntete. Im April 1823 — 16 Jahre alt — trat er seine erste Kunst- reise an und ging nach München, von dort nach Paris; als aber Paganini daselbst alle Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, nach Deutschland zurück, wo er an- fänglich einer trüben Melancholie verfiel, sich aber bald aufraffte und nun in meh» reren Städten concertirte. 1831 kehrte er wieder nach Paris zurück, bildete sich drei Jahre im Spiele aus und trat erst 1834 öffentlich aber mit so glänzendem Erfolge auf, daß aus jener Zeit sein Knnstlerruf datirt. Nun bereiste erFrank- reich, ging nach Marseille, wo sich Paga- nini aufhielt und wendete die sonder- barsten Mittel an, um die Methode die- ses Meisters zu erlauschen, der eifersüch- tig auf seine Kunst, nie vor Ernst spielte, desfenGedächtniß aber so ausgezeichnet war, daß er ein Stück Paganin i's, das er ein- mal gehört, ohne Noten nachzuspielen im Stande war. 1838 u.39 bereiste erHolland und gab daselbst über 200 Concerte mit beispiellosem Erfolge. Nach zehnjähriger Abwesenheit trat er 1839 in Wien auf, wo er über 30 Concerte gab und allge« meine Bewunderung erregte. Kritik und Publicum waren über Ernst als Heros der Violine, wie über Liszt als Heros des Piano's einstimmig. Man nannte E. den „ersten Sänger auf der Geige". Nun bereiste er die übrigen Provinzen der Monarchie und improvisnte in Pesth die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Egervári-Füchs, Band 4
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Egervári-Füchs
Band
4
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1858
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
422
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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