Seite - 93 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Egervári-Füchs, Band 4
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von jeher nur Wenige der E.'s dem geistlichen
Stande gewidmet; hingegen viele E. Lorbeern
auf der militärischen Laufbahn gepflückt oder
sich in der diplomatischen ausgezeichnet haben.
In der Schlacht von Vezeküny kämpften acht
E. nnd vier derselben starben den Heldentod,
Vier Ritter des Mar. Theresienordens und
noch mehrere des goldenen Vließes kommen
in dieser berühmten Familie vor; dagegen seit
drei Jahrhunderten nur fünf, welche die
bischöfliche Würde bekleideten, aber darunter
ehrfurchtgebietende Namen. In alphabeti-
scher Ordnung sind die denkwürdigsten Spros-
sen sämmtlicher Linien dieses berühmten Ge-
schlechtes: 1. Anton (I.) Graf, Sohn des
Grafen Franz und Enkel des Palatinus
Nikolaus (gest. 1645>; hielt (1704—1711)
mit der Partei Naloczy's und flüchtete sich
nach Frankreich, wo seine Nachkommen gegen
100 Jahre lebten, dann aber wieder nach
Oesterreich zurückkehrten und die Linie Halle-
wyl bildeten (siehe E< Valentin S. 10«).
lErs ch ( I . S,) u. Grub er ( I . G.), Allg.
Encyklopädie der Wissensch. u. Künste (Leipzig
1822, Gleditsch, 4".) I. Sect. 38. Thl. S. 348,
wo des Grafen Anton Vater als Franz V.
u. S. 349 als Franz (VI.) aufgeführt wird).
— 2. Anton Fürst, Oberstlieutenant (siehe
den besond. Artikel S. 97). — 3. Daniel (I.)
Freih. v. Galäntha (geb. 1580 , gest. 1654),
war (feit 1614) vermalt mit Judith Aunu;
aus den 20 Kindern dieser Ehe wuchsen acht
Söhne und eine Tochter groß; und vier Söhne
Johann (III.), Sigisuiund (II.), Emme-
rich und Michael pflanzten das Geschlecht
fort. Ueber seine Söhne Kaspar und Tho-
mas siehe weiter unten 3ir. 13 und Nr. 36.
Sein Sohn G eorg war Domherr von Gran
und Bischof von Semendria (gest. 1663). Von
seinen übrigen Söhnen war Johann Vice-
general diesseits derDonau; Sigismun d(ll.)
Commandant von Verebkl (gestorben 1690);
Michael, General-Feldwachtmeister (gest.
bei Ofen 1686) und Emmerich, Rittmeister.
Michael Pflanzte das Geschlecht fort, die
übrigen nur bis zur dritten Generation. —
4. Emmerich (I.), Erzbifchof von Gran (s. den
bes. Artikel S. 97). — 5. Emmerich (VII.),
General der Cavallerie (f. d. besond. Artikel
5. 98). — 6. Emmerich, Bischof von Neutra
(gest. 1762). Aus der älteren Linie des Haufes
Csesznek. Ein Enkel Sigmunds (II.)
(siehe Daniel Nr. 3 und Sigmund (II.)
Nr. 34), welcher mit EmermMna Freiin von
Vülalsa vermalt, k. k. Rath und Oberst war.
Mit Emmerich, einem Sohne des Grafen
Peter (III.) mit ChrMimie Cörök von Celekcs
— seine zwei anderen Söhne Stephan ^ und Peter starben unvermält — starb der
Letzte dieses Zweiges. Emmerich widmete
sich dem geistlichen Stande und nahm vom
I. 1740- 1763, also durch volle 23 Jahre,
den Bischofsitz von Neutra ein. ^Vergleiche:
tidus H62t6rliu,2?', spiLeopi XitrienäiL (8ti i-
ßonii 1763, ?ol.). sOettinger führt diese
Quellenschrift irrthümlich unter EmmerichE.,
dem Erzbischof von Gran an; denn ein
Emmerich E. war auch Bischof von Neutra).
Ersch (I . S.) und Gruber ( I . G.), Allg.
Encyklopädie der Wissenschaften und Künste
(Wien 1822, Gleditfch, 4°.) I. Sect. 38. Thl.
S. 347 lm dieser läßt ihn der Verfasser des
Artikels, Gamauf, im1.1762, auf S. 352 im
I . 1763 sterben). — 7. Franz (IV.) Freih. von
Gal^ntha, ung. Hofrath und Vicegespann des
Preßburger Comitates (geb. 1563, gest. 7.
März 1595). Vermalt (seit 1582) mit 5oplM
IjssäHtiü,^ (gest. 19. März 1599), mit welche
er vier Söhne und zwei Töchter hatte. Durch
drei seiner Söhne Daniel (gest. 1651, 74 I .
alt), Paul (III.) (gest. 1641, 60 I. alt), und
Nikolaus (gest. 1645, 63 I . alt) Pflanzte
er sein Geschlecht fort. Seines vierten Sohnes
Gabriel (gest. 1628) Nachkommenschaft er-
losch in dessen Sohne Wolfgang (geft.1670);
aber seiner Tochter (geft.1676), einer vermalten
Freifrau Johanne Amndö Nachkommen blühen
bis zur Stunde fort. Franz (I V.) zwei Töchter
heirateten, die eine Anna Magdalena den
Iohann Veru von IpolI6r, die zweite Sophia
den Martin v. Rävau. iVergl.: Erfch ( I . S.)
u. Grub er ( I . G.), Allg. Encyklopädie der
Wissenschaften u. Künste (Leipzig 1822, Gle-
ditsch, 4°.) I. Section. 38. Ad. S. 347.) —
8. Franz, Sohn Pauls (III.) (s. Nr. 28).
Aus dem Hause Altsohl. Commandant von
Gyarmath und fand mit noch drei andern
seines Geschlechts 26. Aug. 1652 bei Vezel^ny
den Tod. — 9- Franz Graf, General der
Cavallerie (geb. 17. Iän. 1641, gest. zu Ke-
reszthury 16.-Oct. 1683). Aus dem Hause
Forchtenftein. Zeichnete sich während der
Feldzüge gegen die Türken oft aus und kämpfte
in der Schlacht zum Entsatze Wiens unt. Er
war in zweiter Ehe mit RallM-'ma Gräsin
Tökülu (seit 15. Nov. 167U) vermalt. Einer
seiner Söhne war Graf Joseph (s. S. 100).
lVergl.: Oestr. Militär-Konversat.-Lexikon.
Herausg. vonHirten feld u. Dr. Meynert
(Wien 1852 u. f., gr. 8°.) II. Ad. S. 254.) —
10. Franz (VI.) (gest. 1758). Aus dem Hause
Forchtenstein grast. Linie. Er war Ritter
des gold. Vließes, geh. Rath, Feldmarfchall,
Inhaber eines Hußaren-Reg. u. Obergespann
des Borsoder Comitates. Bon seinen drei
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Egervári-Füchs, Band 4
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Egervári-Füchs
- Band
- 4
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 422
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon