Seite - 96 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Egervári-Füchs, Band 4
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20. März 1712.1 -- 30. Paul Anton(I.), Feld-
marschall (s. d. bes. Artikel S. 104). — 31.
Paul Anton(II.), Feldmarsch all-Lieutenant (s.
d. bes. Art. S. 104). — 32. Paul Anton (III.),
Staatsmann (s. d. bes. Artikel S. 105). —
33. Paul Ladiölaus, Bischof von Fünfkirchen
(s. d. bes. Art. S. 106). —34. Sigmund (II.),
Oberst (geb. 1622, gest. 1690). Aus dem gräfl.
HauseCsesznek, Bruder Johanns (III.)
(Nr.13) u. Michaels (Nr. 21). Focht mit noch
sieben seines Namens bei VeMny gegen die
Türken (1652), commandirte 1658 als Oberst die
Besatzung von Verebsl, geriethi632 in dieHände
der siebenbürgischen
Nebellen, die ihn über ein
Jahr lang gefangen hielten. Sein Geschlecht
erlosch männlicher Seits bereits in seinen
Enkeln, von denen Stephan und Peter
unvermält starben und der dritte Emmerich
sich dem geistlichen Stande widmete und
Bischof von Neutra wurde (s. diesen Nr. 6).
Hingegen wurden die fünf Schwestern dieser
drei Brüder die Mütter der Mednyansky,
Szunyogh, Bersny und zweier Linien
Eßterhäzy. lVergl.: Oeftr. Militär-Kon-
versations-Lexikon. Herausg. von Hirten-
feld u. vr. Mey nert (Wien 1851) II. Bd.
S. 249. -> Ersch ( I . S.) und Grub er
( I . G.), Allg. Encyklopädie der Wissensch.
u. Künste (Leipzig 1822 u. f., Gleditfch, 4".)
I. Sect. 38. Thl. S. 347.) — 35. Thomas.
Ein Sohn des StephanE., welcher 1596 als
Oberst bei Kereßteb neben Erlau geblieben,
und ein Neffe de Freiherrn Franz IV.
(s. Nr. 7). Thomas ftudirte zu Witten-
berg, kehrte dann in feine Heimat zurück und
gab in ungarischer Sprache das große Werk:
„Fragen und Antworten über die auf Erden
streitende Kirche Christi" (Galantha 1601)
heraus. Weiteres ist über ihn nicht bekannt.
IVergl.: Ersch ( I . S.) u. Grub er ( I . G.),
Allg. Encyklopädie der Wissensch. u. Künste
(Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 33. Thl.
S. 347. Anmerkung.) — 36. Thomas. Sohn
Daniels I., des Stifters der älteren Csesz-
neker Linie (s. Nr. 3), aus seiner Ehe mit
Iudily Rum^, fand den Heldentod bei Veze-
keny (26. Aug. 1652). — 37. Valentin (s.
den bes. Artikel S. 106). — 38. Vincenz,
Generalmajor (s. d. bes. Artikel S. 107). i
III. Wappen des Hauses Eßterhüzy. Im blauen ^
Schilde ein rechtsgekehrter gekrönter goldener
Greif, welcher in einer goldenen Krone steht;
in der linken Pranke hält er einen grünen!
Zweig mit drei rothen Nosen, in der rechten
einen blanken emporgehobenen Säbel mit
goldenem Griff. Aus der Krone des über dem
Schilde liegenden Helms erhebt sich mit der
obern Leibeshälfte der Greif deS Schildes. Die Helmdecken sind golden und blan. Die
Schildhalter zwei einwärtssehende goldene
Greife. Den Greif mit dem von der rechten
Pranke emporgehaltenen blanken Säbel erhielt
in's Wappen 1095 Michael Estoras —
so wird E. in den ältesten Urkunden geschrie-
ben — Oberst der tön. Leibwache des König
Ladislaus des Heiligen, als er ihm 1088
oder 1090 in einer Schlacht mit den Kumanen
das Leben rettete. Die drei Nosen in der
linken Pranke, und die Krone unter den Füßen
des Greifs im Schilde fügte König Andreas
hinzu mit. Diplom vom I . 1225, welches er
dem Mathias von Estoras verlieh, den er
in der Urkunde „kutrueism, nostrurn earizgi.
inliln" nannte. Bei der Erhebung in den
Fürstenstand am 7. December 1687 nahm die
fürstliche Linie den Buchstaben: L (eopoläug)
in's Wappen auf. Die Erblichkeit der Fürsten-
würde für die Nachkommen erfolgte jedoch erst
im Jahre 1712.
IV. Kunst-, nllturhistorische Sammlungen und
Bibliotheken der Familie Eßterhuzy. Archiv
für Geographie, Historie, Staats- und Kriegs-
kunst (Wien 1822, 4".) XIU. Jahrg. Nr. 77,
80, 86: „Ueber einige Gemälde des fürstlich
Eßterhiizy'schen Museums." — Oestr.
National - Encyklopädie (von Graff er und
Czilann), (Wien 1835, 6 Bde.) II. Bd.
S. 82 Wer die Bibliothek, Gemälde- und
Kupferstich-, Mineralien- und Conchylien-
Sammlung des Fürsten N ikolaus und über
die Antiquitäten-Sammlung des Grafen Jo-
hann Nepomuk E.). — Böckh (Franz
Heinrich), Wiens lebende Schriftsteller, Künst-
ler . . . dann Bücher-, Kunst- u. Naturschätze
.. . (Wien 1821, 8°.) S. 84 Wer die Bi-
bliothek des Fürsten Nikolaus, an welcher
Georg von Gaal (f. d.) als Bibliothekar
fungirte). — S. 127 Wer die Mineralien-
Sammlung desselben). — S. 197 Wer die
Münz- und Antiquitäten - Sammlung des
Grafen Johann Nepomuk, mit welcher
auch eine Kupferstich - Sammlung verbunden
war). — S. 298 Wer die Gemälde- und
Kupferstich - Sammlung des Fürsten Niko-
laus; erstere zählt über 700 Gemälde, letz-
tere über 56.000 Blätter, die Handzcichnnngen
überdies 2000 Stück; besonders reich ist sie
an spanischen Gemälden, deren allein sie 61
zählt). — Morgenblatt (Stuttg., 4".) 1816,
Kunstblatt S. 31: „Fürstlich Eßterhilzy'sche
Kunstsammlung in Wien." — Wiens Kunst-
sachen oder Führer zu den Kunstschätzen Wiens
(Wien 1856, kl. 8°.) S. 74—80: „Fürstlich
Eßterhäzy'sche Gallerie." — Ueber die Auto>
graphen- Sammlung des Grafen Georg,
siehe: E. Georg S. 99 lin den Quellen).
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Egervári-Füchs, Band 4
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Egervári-Füchs
- Band
- 4
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 422
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon