Seite - 109 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Egervári-Füchs, Band 4

109 ratur und Kunst (Wien 1844, 4°.) I. Jahrg. IV. Quart. Nr. 75: „Kunstschätze aus dem Gebiete der Malerei in Mähren" von Dr. B. Dudik (S. 596). Ettenreich, Joseph Ritter von (Wie- ner Bürger, geb. zu Wien 25. August 1800). Ihm ward das Glück zu Theil, bei der Abwehr und Bewältigung jenes Meuchlers, der am 18. Febr. 1853 ein Attentat gegen das Leben Sr. Majestät des Kaisers FranzIosephI. von Oester- reich gewagt hatte, im Vereine mit dem Obersten Maximilian Grafen O'D onnel kräftigen und erfolgreichen Beistand zu leisten. Für diese That persönlichen Mu- thes und der Unterthanenpflicht ward er in den Nitterstand erhoben, welcher An- erkennung auch noch Auszeichnungen vie- ler fremden Herrscher, Ehrengeschenke und Ehrenbürger - Diplome mehrerer österreich. Städte folgten. Sonst machte sich E. bei der Gemeinde als Gerichts- Beisitzer, Bau-, Feuer- und Vorspanns- commisfär von 1843-51 einen ehrenvollen Namen. Im I . 1854 ward sein Ritter- fiand mit kaiserl. Bewilligung auf seinen Schwiegersohn, den Oberlieutenant im 2. Genie-Regimente, Robert Neumann, Sohn des Professors und Advocaten Jo- seph Neumann, übertragen. Adelsdiplom vom 23. April 1853. — Wappen. Ein gevierteter Schild. Im oberen rechten und unteren linken goldenen Felde ein auf dem Fußrande stehender ausgebreiteter schwar- zer Doppeladler mit ausgeschlagenen rothen Zungen, auf der Brust ein länglich rundes rothes, silbern eingefaßtes Schildlein, mit dem kaiserl. Namenszuge ?. ^. in silbernen Lapidarbuchftaben. Im oberen linken und unteren rechten rothen Felde schwebt eine silberne Bürger- oder Mauerkrone von vier Zinnen über zwei zusammengeschlossenen sil- bernen Händen, von denen jene auf der rechten Seite mit einem Stülphandschuhe bekleidet ift. Devise: Alles für Gott und Kaiser.— Porträt. Facsimile der Unterschrift: ^osspk Nltenreioli, Vürger von Wien. Dauthage, 1853, gedr. bei I . Höfelich (Wien, Fol). Ettinger, Alois mit dem Klosterna- men HöNnotHOktkeriiik(Priester des Ordens der frommen Schulen und A r- chitekt, geb. zuPesth 1745, gest. ebenda 1804). Nach Vollendung der niedern Schulen trat er (1764) in den Piaristen- Orden zu Prividia. Nun studirte er Phi- losophie und Theologie und widmete sich mit besonderem Eifer dem Studium der theoretischen und praktischen Architektur. Der Regel seines Ordens gemäß unter- nahm er ein Lehramt und wurde bald Professor der Architektur am Ordens- Gymnasium zu Waitzen. Hier wurde Christ. Ant. Graf Migazzi, damals Bischof von Waitzen, nachmals Erzbischof von Wien (s. d.) auf ihn aufmerksam, ernannte ihn zu seinem Hofarchitekten und veranlaßte später seine Berufung als Professor der Architektur an die The- resianische Ritter-Akademie in Wien. E. baute in Ungarn viele prächtige Kirchen und anch andere Gebäude und bildete mehrere tüchtige Baumeister. 59 Jahre alt starb er im Pesther Piaristen-Collegium. In seinem Nachlasse fanden sich viele archi- tektonische und andere Zeichnungen und Gemälde. Ersch (I. S.) u. Gruber (I. G.), Allgem. Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 38. Thl. S. 385. — Oestr. National-Enchklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6Bde.) II. Bd. S. 85. Ettingshausen, Andreas Ritter von (Mathematiker und Physiker, geb. zu Heidelberg 25. Nov. 1796). Sohn des General-Majors Constantin von Ettingshausen (s. d. Folgend.). Er- hielt den ersten Unterricht zu Essek in Sla- vonien, und besuchte dann die Schulen in Zombor, Neusatz, Pesth uud Erlau, den verschiedenen Standorten seines Baters. Im 1.1809 kam E. nach Wien, wo er nach vollendetem Gymnasial - Unterrichte die Philosophie und Rechte studirte, zugleich aber in der Absicht, sich zum Generalstabs- Officier auszubilden, durch 5 Jahre die Elemente des Infanterie- und Cavallerie-