Seite - 18 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5
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neue Haus- und Fideicommiß - Ordnung, in
welcher namentlich das Seniorat aufgehoben
wurde. Am 19. Jänner 1762 erhielt er die
Extension des Reichsfürstenstandes auf alle
ehelichen Leibeserben und deren Erbenserben
beiderlei Geschlechts. Er war zweimal ver-
malt, zuerst (seit 6. Juni 1723) mit Maria
Anna Gräsin von WaldNein, welche am 12. Nov.
1756 starb und durch ihr Testament (vom
30. Aug. 1756) in der Person ihres zweiten
Sohnes Karl Egon (geb. 7. Mai 1729,
gest. 11. Juli 1786, nach Andern 1787) die
fürstliche Subsidiallinie begründete. Die zweite
Gemalin war (seit 4. Aug. 1761) Naria Anna
Gräfin v. Wahl. die Ehe mit ihr blieb kinder-
los. lVergl.: Ersch ( I . S.) und Grub er
( I . G.), Allgem. Encyklopädie der Wissensch.
u.Künste (Leipzig 1822, Glcditsch, 4°.) I. Sect.
51. Thl. S. 512.) — 11) Karl Ego Graf,
aus der Linie Möß kirch (kais. Feldmarschall-
Lieutenant, geb. 2. Nov. 1665, gest. 1702>
Trat als Volontär in die kais. Armee und
schwang sich bis 1700 zum Feldmarschall-Lt.
empor, 1694 erhielt er das Inf.-Neg. Stadl,
in der Schlacht bei Friedlingen (14. Oct.
1702) commandirte er den linken Flügel und
starb in Folge der Verwundungen. lVerg
Ersch ( I . S.) und Grub er ( I . G.), Allg.
Encyklopädie der Wissenschaften und Künste
(Leipzig 1822 u. f., Gleditsch, 4°.) I. Sect.
öl. Thl. S. 510. — Oestr. Militar-Konversat.
Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld und
Dr. Mernert (Wien 1851) II. Bd. S. 574.)
— 12) Karl Ggon Fürst, von der Linie zu
Stühlingen (geb. 7. Mai 1729, gest. 11.
Juli 1786, siche den besond. Artikel S. 21). —
13) Karl Egon Fürst (geb. 28. Oct. 1796,
gest. 22. Oct. 1854, siehe denselben S. 22).
— 14) Karl Joseph Alois Fürst (geb. 26.
Juni 1760, gest. 25. März 1799, siehe den
besond. Artikel S. 20). —15) Ludwig August
<3go Landgraf, Stifter der landgräfl. Subsi-
diallinie in Weitra (kais. Feldzeugmeister,
geb. 4. Febr. 1705, gest. zu Linz 10. Nov.
1759). Ein Sohn des Grafen ProsperFer-
dinand Phil ipp, dem vor Landau (21.
Nov. 1704) eine Kanonenkugel das Haupt
zerschmetterte. Ludwig August wurde 1724
Oberst; bald darauf Generalmajor, befehligte
bei Bruchsal ein besonderes Corps, rückte
Oct. 1736 zum Feldmarschall-Lieutenant bei
der Neichsarmee vor, wohnte mit Auszeich-
nung dem Euccessionskriege 1741—1747 bei,
wurde am 8. Juli 1754 Neichs-General-
Feldzeugmeister, focht beiRoßbach und erlag
in Folge der im letzten Feldzuge erlittenen
Drangsale im Alter von 54 Jahren. lVergl.:
Ersch ( I . S.) u. Grub er ( I . G.), Allg. Encyklopädie der Wissenschaften und Künste
(Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 51. Bd.
S. 514. — Oestr. Militär-Konversations-
Lexikon. Herausgeg. von Hir tenfe ld und
Dr. M ey n ert (Wien 1851) II . Bd. S. 574.)
— 16) Prosper Ferdinand Philipp Graf,
von der Linie in Stühlingen (kais. Feld-
zeugmeifter, geb. 12. Sept. 1662, gest. in der
Schlacht von Landau 21. Nov. 1704). Ein
Bruder des in Folge der Schußwunden bei der
Belagerung von Mainz gestorbenen Leopold
Maria Marquard, diente in der Reichs-
armee, erhielt für sein ausgezeichnetes Ver-
halten in der Belagerung von Landau am
10. Mai 1702 das Patent eines laif. Feld-
marslball-Lieutenants, am 29. Nov. dess. I .
das des Feldzeugmeisters, machte 1703 den
italienischen Feldzug mit, focht 1704 wieder
vor Landau, wo ihm eine Kanonenkugel
den linkcn Arm, Achsel und den Schädel zer-
schmetterte, daß er sogleich den Geist aufgab.
Von seinen Söhnen setzte der ältere Joseph
Wilhelm Ernst (siehe Nr. 10) die Haupt-
linie fort, und begründete der jüngere Lud-
wig August Ego (siche Nr. 15) die land-
gräfkche Subsidiallinie in Weitra. IMrgl.:
Ersch ( I . S.) und Grub er ( I . G.), Allg.
Encyklopädie der Wissenschaften und Künste
(Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 51. Thl.
S. 512. — Oestr. Militär-Konversations-
Lexilon. Herausgcg. von Hirte nfeld und
Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 574.)
— 17) Wilbelm Graf (geb. 7. Jänn. 1492,
gest. 1549). Parteigänger des 16. Jahrhunderts.
Erhielt eine, selbst nach Begriffen der dama-
ligen Zeit sehr mangelhafte Erziehung, wurde
noch als Knabe (Oct. 1505, also 13 I . alt)
der reichen Witwe Ludwigs Grafen v. Bla-
mont, einer Tochter des als Schriftsteller
bekannten Herrn von Fay, Bonne (deutsch
Jutta) verlobt, bald darauf vermalt; trat
1511 in des Kaisers Dienste, in welchen er
1513 die Reigerhut innerhalb der Gränzen
der Ortenau und der Herrschaften im Kinzin-
gerthal unter sich hatte; 1515 diente er wieder
im kais. Heere, wurde aber beschuldigt, ver-
schiedenen Herren, namentlich dem Hanns
Kaspar v. Bubenhofen mit Gift nach dem
Leben gestrebt zu haben, welcher Proceß jedoch
äb äato Ems 1. Sept. 1517 niedergeschlagen
wurde. Seit dieser Zeit versuchte es Wil-
helm in französischen Diensten, welche er
nach verschiedeneu Wechselfällen wieder verließ,
und 1543 in lais. Dienste trat. Im nämlichen I .
11. Nov. begann er mit einem Heere von
i5000ManndieBeschießungvonLuxemburg,
welches am 6. August 1544 capitulirte. Im
Verlaufe des weiteren Feldzuges gerieth F.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Band 5
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Füger-Gsellhofer
- Band
- 5
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1859
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon