Seite - 67 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5

6? , ZHierbranereien, 1 Stärkezuckerfabrik, 2 'Hssigfabriken, meh- rerer Oel« und Mahlmühlen u. s. w. auf, und in dieser Stell«: schaffte Gall zn?ö!f Jahre lang durch Verbesserung der techni- schen Anstalten in Ungarn dem Lande großen und anerkannten Nutzen, nnd dies fein 15jährigcs einflußreiches und nütz- liches Wirken im Kar'erstaate räumt G. eine Stelle in diesem Lcrikon ein. Die Wirren des 1.1849 trieöen ihn in feine Heimat zurück. 1859 trat er dann in der Weiusache auf, lehrte aus fanren Trau- ben angenehme Weine bereiten und fer- tige geringe Weine aus eincr neuen Geh- rung in hohem Grade verbessert hervor- gehen. Seine anderen Erfindungen, ins- besondere die seiner sogenannten verschlos- senen Gährung, seines Dampfapparates, der zur Cholerazeit 1831 allgemein zur schnellen Erzeugung des nöthigen Schwei- ßes in Nheinprcnßen eingeführt wurde, seiner Schnellga'rbung, des Dampfwasch- App.arates, der ranchverzchrendenDampf- keffelöfen, geschieht in der Illustrirten Zeitung (s. d. Quellen) ausführliche Er- wähnung. In Folge eines unstatthaften Ausdruckes in einem offenen Briefe an Se. Majestät den König von Baiern, der in den „PraktischenMittheilungen"(II.Bd. 1. Heft) abgedruck: war, und worin das Verfahren der rheinbaierischen Behörden scharf getadelt wurde, wurde G. gericht- lich verfolgt und verhaftet. Der Haft ent- sprang er und wurde dnrch eine Dame glücklich nach Trier gebracht. Durch viele Schriften und Aufsätze hat G. für die Bekanntmachung und Verbreitung feiner nützlichen Erfindungen gewirkt. - (Leipziger) Illustrirte Zeitung, herausgeg. von I. I . Weber 1858, Nr. 759 (16. Jänner). Daselbst auch sein Porträt im Holzschnitt. — Meine Auswanderung und meine Heimkehr. Hon Ludwig Gall. 2 Bde. (Trier 1822). — Hayser (Christian Gottlob), Vollständiges Vücher-Le;ikon (Leipzig 1834, Schuman, 4°.) II. Thl. S. 293 rechte Spalte: Gal l Lud- wig I I . ; VII. Thl. S. 314 linle Spalte; IX. Thl S. Is)9 rechte Spalte; XI. Thl. S. !l3ö rcchte Spalte; — und Albr. Kirch- hoffs Vücher-Katalog (Leipzig 185«) I. Vd. (1851—55.) S. 108 linke Spalte lbiese beiden ! zählen G.'s zahlreiche gewerbliche nnd tech- j uische Schriften aufj. 'i Gall, Luise von (Schriftstellerin, geb. zu Darmstadt 19. Sept. 1815, ^ gest. zu Münster in Westphalen März ! 1855). Sie war die Gcmalin des bekann- i ten Schriftstellers Levin S ch ückin g. Im j 1.1840 übersiedelte sie mit ihrer Mutter, ! die schon 1815 ihren Gatten, der Gene- '^ ral war, verloren hatte, nach Wien. Aber ! schon im folgenden Jahre — 6. August ! 1841 — verlor Luise auch ihre Mutter. ^ Die Tochter kehrte nnn nach Darmstadt ^ zurück, und fand im Hause ibres Onkels ' ein Asyl. 1843 lernte sie Levin Schü- ^ ciing kennen nnd vermalte sich noch im ! nämlichen Jahre mit ihm. Der erwähnie i Aufenthalt in Wien, wo sich ein Kreis ! ausgezeichneter Männer, u. A. Zedlitz, ! Littrow , Fr. Witthauer im Hause z ihrer Mutter versammelte, und letzterer ! namentlich das dichterische Talent des ! Mädchens weckte, veranlaßte die Ansicht-, , daß Luise von Gall eine Oesterreicherin ! und nach Einigen die Tochter des Schrift- stellers Georg von Gaal sei, was durch ! das Obige berichtigt wird. ^Uebrigens vergleiche Illustrirte Zeitung, heraus- gegeben von Weber in Leipzig 1856, 1. März Nr. 661 S. 165, wo ihr Por trat und ihre ausführliche Biographie stehen). Eall, siehe auch: Gaal und Gäl. Galland, Andreas (Kirchenhisto> riker, geb. zu Venedig 7. Dee. 1703, gest. ebenda 12. Iänn. 1780). Studirte Theologie, wurde Weltgeistlicher, trat aber dann in die Congregation des Filippo Neri, wo er als Prediger nnd Novizeni- nieister wirkte. Ueber Anregung des Se- nators Franz Foscari (s. d. III. Bd. S. 298) begann er Studien über kirch"-