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, beide Statuen in Marmor in
der Villa Torlonia in Rom; — „Apollo
nnür den Hirten", Nelief nach einer Skizze
von Thorwaldsen im Giebelfclde der
Ailla Torlonia; — „3rphtr'5 Tochter"; —
„Nu5 Mällchtli am Zreztranlil" ; — „ZnsnllN
im Rade" (alle drei in der Londoner Aus-
stellung 1850); — „Nenknilll kür Giusne
Cllttsnlll", den Wohlthäter des Ockno
troüo mg-sellilo in Mailand, eine Alle-
gorie, ausgeführt als Hasrelief in Mar-
mor (1853); — „I/a ^>a^5a ^6?- a?no7 6^
Marmorstatue (in der Ausstellung zu
Mailand 1854), ein Werk, welches die
Bewunderung der Kenner uud Frenndc
der Kunst erregte; — „MurmlirStlltne deZ
Grafen <5llr!o Gttlluio <5ll3tig!illni" (Mailänder
Ausstellung 1855); über Lebensgröße, im
Auftrage einer Gesellschaft, welche dem
berühmten Gelehrten (s. d.II. Bd. S.309)
die Statue errichten ließ; — „ClMWjch
6olnmbu5", Marmor-Statuette; der Ent-
decker im Momente, als er vom Schiffe
das ersehnte Land gewahrt; — „Biiöte d«
vr. Nllipelill Cnlderini" (s.d.II. Vd.S.238);
— „Stndienkllpf",iii Marmor (beide 1856);
— „Nie Andacht", Büste aus carrarischem
Marmor; — „Illhannes drr Eüuker M ürm
Tllmme Hchlllfend", in Carrara-Marmor
(beide auf der akademischen Ausstellung
in Wien 1858). G. zählt zu den ersten
Bildhauern der Gegenwart.
<Ü2,lx2ll0, 4°) 2uuc» VI (1653) p. 130; —
2una V11I (1855) p. ö3, 132; — anno IX
(1856) p. 97; — 2>uno X (185?) p. 124.
OMdaBibiem, Künstlerfamilie.
Mehrere Sprossen diejcr Familie waren
in Oesterreich, namentlich am kaiserlichen
Hofe, thätig. Die Familie entstammt dem
Dorfe Bibiena im Volognesischen, nach
welchem sie den Namen führt. .Haupt-
sächlich haben sie in der Theatermalerei
und in der Bühnenmechanik Ausgezeich-
netes geleistet. Giovanni Maria Galli
(geb. 1025, gest. 1665) ist der Stamm- Vater der Familie. — Ferdinand (geb.
1653, nach Andern 1657, gest. 1743), sein
alierer Sohn, war erster Baumeister und-
Perspectivmaler des Kaisers K a r l VI.
Er schmückte die bedeutenderen Bühnen
Italiens mit seinen Arbeiten, malte in
Prag den Krönnngssaal, den Triumph-
bogen bei der Heiligsprechung Johannes
von Nepomuk, wnrde nach Barcellona,
berufen, um die Dccorationen zn den
Vermälnngsfesten des Kaisers Kar l V I .
zu malen, und dann nach Wien aus An-
laß anderer Festlichkeiten, welche daselbst
Statt fanden. Ferner war er als Architekt
und in letzterem Gebiete auch, als Schrift-
steller thätig. Als solcher gab er heraus:
0. F. loi. H12.X.)) die Tafeln mittelmäßig
von C. A.Büffonati gestochen ^C'bert
Bibl. Lex. I. Nr. 2100). — Sew Bruder
Francesco (geb. 1659. gest. 1739) war
kais. Hofarchitett uiuer Kaiser Josep h I.
Baute im Auftrage des Kaiser LeoPoldI.
ein großes Theater in Wien, das Theater
der ^Vckäeinilli Liüi-rnonioi in Verona,
und schrieb auch über Architektur. — Von
des ersteren, d. i. Ferdinands, drei
Söhnen ZUessandr-o (f 1760), Giuseppe
und Antonio^ arbeiteten die zwei letzten
in Oesterreich, und zwar begleitete G iu-
eppe (geb. 1696, gest. 1756) seinen
Vater nach Barcellona und Wien, in
welch' letzterer Stadt er in die Dienste
des Hofes trat und für die verschiedenen
Feste seine Kunst in Anwendung brachte.
Auch gab er das Werk: „^/-(Mtsttui-s e
Hf)6tti?-6" (^UFUSWL 1740, 54 L1.,
Fl-. k'oi.) heraus ^Eber tBidl.Lcx.I. Bd.
Nr. 2101). —Antonio (geb. 1700, gest.
n Mailand 1774), arbeitete anfänglich
auch in Wien, dann in Ungarn, kehrte aber
nach Kaiser KarlVI. Tode nach Italien
znrück, wo in Florenz das bekannte Thea-
ter äoliN?ei-Foi2 uud das Theater in
Bologna noch Zeugen seiner Kunst sind.
Ueber Ferdinand: Ersch (I. S.) und Gru-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Band 5
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Füger-Gsellhofer
- Band
- 5
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1859
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon