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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5
Seite - 75 -
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achtblattrige Nofen nach der Stellung 1, 2 ,1 ; im zweiten blauen Felde ein rechtsschräger goldener Ballen, zu dessen beiden Seiten ein die Hörner einwärtslehrcuder silberner Moud. Den Schild dectt die Freiherrnlrone. Auf der- selben nn in's Bister gestellter Turnierhelm, aus dessen Krone ein vonvärtssehender Mohr, ohne Arme, auf der Brust ein silbernes Schild, mit den 4 Rosen d<s Wappens belegt, her- vorsteigt. Galuypi, Balthasar, genannt Burll- nello (Compositeur, geb. inBurano, einer veneticm. Insel 26. Oct. 1706, gest. zu Venedig3« Jan. 1765). Der Sohn eines armen Barbiers auf dcr venetia- nischcu Insel Burano, daher Galuppi's Beiname: Buranello. Früh zeigte sich seine Anlage zur Kunst. Sein Vater spielte im Orchester des Theaters von Murano und der Sohn brachte — 17 Jahre alt — eine von ihm componirte Oper auf demselben zur Aufführung-, aber eine furchtbare Niederlage war dcr Erfolg. Der Sohn dachte im ersten Anfalle der Verzweiflung daran, Barbier zu werden wie sein Vater, als ihn der Zufall mit dem berühmten VcnedietMarccllo zu- sammenführte. Dieser erkannte sogleich des Jünglings Talent, sprach ihm Muth zu und G. bildete sich nun in des Anton Lotti Schule für die Kuust. Mit der Composinon zu einer Dichtung Mar- cello's, zu welcher schon Jemand früher die Musik geschrieben und welche nun- mehr unter dem neuen Titel: ^I^a/ecle »-iconosn'Ata" zur Darstellung kam, eröff- nete G. seine musicalische Laufbahn. Mit dem Erfolge derselben begann für G. eine Reihe von Triumphen, welche nur der Tod unterbrach. Wie Goldoni feine Lustspiele unter dem arcadifchen Namen Polisseno Felejo, fo schrieb G. seine Opern unter dem Namen Ageo Liteo. Indem er vorerst die Orchester verschie- dener frommer Genossenschaften dirigirte, folgte er im I. 1740 einem Nufe nach London, wo er bis 1743 blieb. Am 22. April 1762 übernahm G. als Lotti's Nachfolger die Direction der Capclle des Dogen, deren Vicecapellmeistcr er schon seit 24. März 1748 war. Durch den Ge- sandten Venedigs am Wiener Hofe erbat sich die Kaiserin Katharina den Com- Pofitenr von der Republik und mitDecret vom 9. Juni 1765 erhielt er auf 3 Jahre Urlaub nach Petersburg mit Beibehalt seines Gehaltes als Capcllmeistcr und war nnr verpflichtet, jährlich eine neue Messe auf deu Festtag des heil. Natalis einzusenden. Nach sciuer Rückkehr aus Petersburg 1770 dirigirte er neuerdings seine Capellc und verlegte sich mit beson- derem Eifer auf die Kirchenmusik, in welcher er wie vordem im Fach der Oper Treffliches leistete. Auf diesem Posten blieb er nun bis an sein Lebensende, das ihn in einem Alter von 79 Jahren nach langer Krankheit erreichte. Die Zahl von G.'s Compositioneu, sowohl Opern, deren er 54 componirt, als Kirchenmusiken, ist sehr groß. Von ersteren sind besonders gerühmt worden: H^5onc?o <M<2/una")- — ^1 / 7-e aiia i^ sämmtliche iu Venedig gegeben; ^, in Loudou (1743); — ^6ci- nel/s H^aFNs" (1746); — .^ lisT- cleiia Finnla.^ in Leipzig; — " (1766) unä ^ icls" (1768)) für St. Petersburg. Vou feinen Kirchenmusiken sind anzu- führen das vierstimmige: ^Di nu5^ ein ^^antuTn. s7^o",- — „ uom 3. 2N6" ; — das 1v Oenm vom I. 1769, — ein großes Mserere für die Cbarwoche —die Oratorien: „liI^gr-i- ritate Aber nicht blos als Compositeur besitzt G. Verdienste, auch als Reformator der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Füger-Gsellhofer, Band 5
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Füger-Gsellhofer
Band
5
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1859
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
426
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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