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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5
Seite - 91 -
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Seite - 91 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5

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91 Eva lebte nun bis an ihren Tod in Hampton auf dem Landsitze, den sie noch, als ihr Gatte gelebt, mit ihm bezogen hatte. Sie starb, beinahe lOOjährig, im Lehnstuhle Shakspeare's, während ihre Vorleserin ihr eine Stelle aus „Hamlet" vorlas. Ihr Vermögen — 70000 Pf. Sterling — kam nach Abzng bedeutender Legate in die Hände ihrer Familie nach Wien. Violette war eine der merkwürdigsten, tugendhaftesten und bewundertsten Frauen ihrer Zeit; sie erhielt die glänzendsten Liebesanträge und roies alle ab. Einer der eigenthümlichsten war jener des Lords Huntington, der ihr monatlich 50 Guineen sicherte, so lange sie ihre Tugend bewahrte; ihr aber für den Fall, daß sie je andern Sinnes wer> den sollte und unter der Bedingung, dann ihm den Vorzug vor Andern einzuräu men, versprach diese Summe zu verzehn< fachen. DieAntwortViolcttens,worin sie den Antrag des LordL entschieden zu- rückwies, ist eineö der interessantesten Iriefstücke, das je von weiblicher Hand geschrieben worden. Auf dem Platze, wo das Haus in Wien gestanden, in welchem Violette geboren worden, erhebt sich nunmehr die Creditanftalt. Violette blieb der katholischen Kirche bis zum Tode treu und liegt in der Westrninster-Abtei an der Seite ihres Gatten bestattet, auf dessen am Fuße von Shakspeare's Monument aufgestelltem Sarge nach letzt- williger Anordnung der 7. Band von Shakspeare's Werken in Johnsons Ausgabe liegen mußte. Nach ihrem Te- stamente erhielt die katholische Capelle in London, welche sie regelmäßig zu besuchen pflegte, ein ansehnliches Legat. Ollvie«. 2 Lae. (I^ouäon 1780, NNd deutsch Leipzig 1782, S'.). — Zt«^z/'« I.if« »k 6«-li<:Ic (I^onao» 1799) d^iese beiden Vio- graphien des großen Mi«en enthalten zer- streut Nachrichten über sie). — Liter«risches Conversationsbl«tt (LeiyziZ, Vr«ckh«ns, tl. 4'.) 1820, Nr. 158, S. 63ö. — Zeitgenossen (Leip- zig, Brockhaus, Lex. 8°.) Neue Neihe IV. Bd. S. 16Z. — Ersch ( I . S.) und Grub er ( I . G.), Allgem. Encyklopädie der Wissenschaften und Hünste (Leipzig 1822, Gkbitsch, 4'.) I. Sect. 54. Thl. S. SS lnach dieser geboren im Februar 1725). — Die Presse (Wiener politisches Blatt, Fol.) 1359, Nr. 16: „Das Geburtshaus von G.'s Frau in Wien." — »0!i« 1» äireetiun <iv Ar. 1v v l . (?2ri, 1853) XIX. L<1. 8p. 542 lda heißt sie. irrig Veegel; auch wird bemerlt: „Es ist traurig zu sagen, daß sie, der ihr Gatte eine Rente von mehr denn 100.000 Fr. hinter- lassen hatte, sich nicht reich genug hielt, um ihm ein Grabdenkmal setzen zu lassen, und daß einer seiner Freunde M. Albany Na l l i s auf seine Kosten diesen Fehler gut machen mußte"). — Porträt. Ein solches, mit dem ihres Gatten, beide in Oel gemalt, befand sich im Nachlasse der Frau Hofräthin von Saar (gest. um 1843), einer Verwandten Violettens, mit der sie bis an ihren Tod in Briefwechsel gestanden. är, Andreas (General in der ungarischen Insurrections-Armee 1848, geb. zu Kecskemet 1804). Sohn re- formirter Eltern, trat in die östr. Armee, in welcher er bis 1848 zum Rittmeister im Hußaren-Regim. Kaiser Nikolaus Nr. 9 vorgerückt war. Beim Ausbruche des ungarischen Aufruhrs ward er seiner Fahne untreu und machte den Streifzug Mor. Perczels gegen General Roth mit. BeiOedenburg u.Wieselburg schlug er sich mit hartnäckigem Wider- stände uud ging über die Mur; bei Domburu zerstreute er einen Haufen von 2000 Illyriern uud verhinderte mit Gaal bei Friedau die gänzliche Um- zinglung Perczels. Als Görgei das Commando von Vetter übernahm, trat G. als Commandant von Görgei's Armeecorps auf. Am 2. April 1843 nahm er Hatvan mit Sturm u. wurde dafür Oberst. Bei Issaßeg drang G., nachdem der vierte Sturm den Ungarn gelungen war, eben vor, als die Kaiser- lichen das Hauptquartier Gödo'llö räum-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Füger-Gsellhofer, Band 5
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Füger-Gsellhofer
Band
5
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1859
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
426
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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