Seite - 92 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5
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ten. Als jedoch Kossuth am 14. Aftril
in Debreczin die Republik ausrief, trat
Gäspär, der einzige General, offen die
Republik nicht anerkennend, aus den
Reihen des abtrünnigen Heeres, in wel-
chem übrigens die königliche Gesinnung
vorherrschte. Als G. im Oct. 1849 vor
das Drader Kriegsgericht gestellt wurde,
wirkte letzterer Umstand wesentlich zur
milderen Strafbestimmung mit, denn er
wurde nach Verlust seiner früheren Of-
ficierscharge uuddes russischen Wladimir-
Ordens zu zehnjähriger Festungsstrafe
vernrtheilt.
Levitfchnigg (Heinrich Ritter von), Kofsuth
und feine Bannerschaft (Pesth 1850, Heckenast,
8°.) I. Bd. S. 126.
Gaspari auch de Gasparis, Johann
Baptist de (Kirchenhistoriker, geb.
zu Levico im Gebiete von Trient 1702,
gest. in Wien 28. Oct. 1768). Studirte
zu Bicenza und Padua und begab sich im
Alter von 27 Jahren (1720) nach Wien,
wo er als Uebersetzer thätig war. Später
kam er nach Salzburg als kais. Rath und
Historiograph des dortigen Erzbischofs.
Durch Handel, in die er sich durch Reden
und Schriften verwickelt hatte, genöthigt,
verließ er diese Stadt, und ging vorerst
nach Dresden, dann nach Wien, wo er
1760 eine Lehrkanzel der Geschichte und
später die Oberaufsicht über die Elemen-
tarschulcn erhielt. Als Schriftsteller ver-
öffentlichte er mehrere geschichtliche und
tirchengeschichiliche Werlc. u. z.: „Oe
(Oöln 1741, 4'.); — ,
cle compa»-clt» ritae F.
in dem Wcrle
V. Bd. Mai; — ,
1759, 4".) von I . A. v. Riegger herausgegeben;
2l« acl ^
n«n»«»» ^ tas ^ (1760), nach seinem Tode
von seinem Verwandten Lazar Gaspari
herausgegeben.
vella vit», äs^u »tu6 '^ 6 äe^ii scritti äl <^ .
V. 62 6ägp2i-i, T'rentino (Vsn6<li5i770,8".).
ft. 3. S^pHri (Veueäle 1832, 4".). —
Joch er, Allgemeines Gelehrten-Lerikon. —
Ersch ( I . S.) und Gruber (I. G.), Allg.
EncyNopädie der Wissenschaften und Künste
(Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 54. Thl.
S. 198. — GattererF Allgemeine« histo-
rische Bibliothek XV. Bd. S. 160 u. f. —
Aouvolio Li03l»i>tii'«l sssnär»!« ... xubiiso
«aus I2 Hirection <i« 2l. I« Dr. Hoeler
(?2.ri« 1853) XIX. Lä. 8p. 554.
Gaffer, Johann, gewöhnlich Hanns
(Bi ldhauer, geb. in Kärnten im zwei-
ten Iahrzehend dieses Jahrhunderts).
Widmete sich in früher Jugend der Kunst
und wählte, die im Kunstlerleben nicht
seltene Schule der Entbehrung durch»
machend, die Bildhauerei. Seme Arbei-
ten erregten bald die Aufmertsamteit der
Kunstkenner; seine Bildnißstatuen und
Büsten nach dem Leden, die er mit großer
Kunstfertigkeit u. Treue vollendete, mach-
ten ihn alsbald in weiten Kreisen bekannt
und steigerten die Zahl der Bestellungen.
Er arbeitete auch einige Zeit in München,
woher es lam, daß er für einen Münch-
ner Künstler gehalten wurde. I n neuerer
Zeit wurde ihm die Ausführung der
Wiclandstatue für Weimar übertragen,
deren Enthüllung zugleich mit der Schil-
ler- und Goethestame von Rietschel
stattfand. Der Großherzog von Weimar
zeichnete den Künstler durch das Ritter-
kreuz seines Hausordens aus. Von G.'s
Werten sind ausgestellt gewesen, u. z.
theils die Werte felbst, theils die Gyps-
und Stearinmodelle: „Uolo«llle V«te des
Pr°te««r Vrrrk," (1847) (f. diesen I. Bd.
S.33:y; — „N«te w3ellnitinz" (1947);
(üstr. Kunstv. 1851,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Band 5
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Füger-Gsellhofer
- Band
- 5
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1859
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon