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sich befinden. Im Gebiete der drama-
tischen Musik die Opern für I ta -
l ien: ^e»-oz>s" (1762); — I
(1766); — ^
ckel^ amo^e" (1765 in Schönbrunn, 1767
in Venedig aufgeführt); — „ 6K «cn'ia-
ci in «mo?-ato" (1768);
ne/a eento" (1769)^ —
und „/i moncio clsiia i«7«l^/ — für
Wien: „Z-w"' (1770 das zweite Mal);
— I/0ttmpiti6s'-< (1764); — n
^ c k " (1767); ^
(1769); — „I/amor-e
^ a notts «-itica" (1768); —
a" (1776); — „Il>loHo
o" (1771 zum zweiten Mal); — „I,a
„ I Hom'nat^ (1772);
cli ca7npi?Zs«a" (1773);
e ^e,re^e". Von diesen
Werken wurden in deutscher Bearbeitung
auf deutschen Bühnen diele Male gege-
ben: „Die junge Griiön". nach Hitlers und
„Nir Ncbe unter HandVtlKsleuten", nach Nee-
fe's Uebersetzung. Endlich schrieb G.
eine Cantate: ^^^mo?- timielo" für eine
Singstimme mit Orchester-Begleitung
und das Oratorium: ^I,cr ^ßetuiia libe-
5-ata"^ nach Metastasio's Dichtung. G.
zählt zu deu besten Comrapunctisten sei-
ner Zeit, seine Compositionen sind cor-
rect und gefällig. Den Menschen lassen
zwei Handlungen erkennen: den 1 jäh-
rigen Salieri, den er 1766 bei Moce-
nigo in Venedig kennen gelernt, nahm
er nach Wien mit, ließ ihn daselbst auf
seine Kosten erziehen und für die Kunst
ausbilden, in welch' letzterer er ihn selbst
auch unterwies; ferner begründete G.
das Pensions - Institut für Witwen und
Waisen der Tonkünstler Wiens, welches
am 23. Febr. 1771 die allerhöchste San-
ction erhielt, und noch gegenwärtig segens-
reiche Früchte trägt. Seit 1768 war G.
mit einem Fräulein Damm vermalt;
aus dieser Ehe gingen zwei Töchter her-
v. Wurzbach, biogr. Lexikon. V. vor: Maria Anna (kais. Hofschau-
spielerin und Sängerin, geb. 1771,
gest. zu Wien 27. Aug. 1852). Ihre
musikalische Erziehung erhielt sie von
Salieri, Gaßmanns Zögling. Sie
war eine vortreffliche Säugerin und er-
regte als Königin der Nacht großes
Aufsehen. Später vermalte sie sich mit
dem kaiferl. Kammermusikus Fux (s. d.
V. Bd. S. 41), zog sich
aber uach ihres
Gatten Tode in's Privatleben zurück,
mit der Ausbildung musikalischer Talente
sich beschäftigend. Auch war sie eine tüch-
tige Künstlerin auf dem Piano und Schü-
lerin des Hofcapellmeisters Weigl. Sie
starb an Altersschwäche im Alter von
81 Jahren. — Ihre nachgeborne Schwe-
ster Kherese (Hofsängerin, geb. 1774,
gest.?) kam drei Monate nach des Baters
Tod zur Welt, erhielt gleich ihrer Schwe-
ster die Ausbildung von Salieri, ver-
malte sich nachmals mit Herrn Rosen-
baum. 1812 trat sie, da ihre Stimme
bereits stark abgenommen hatte, in den
Ruhestand und lebte seither mit ihrer
Schwester auf ihrer Villa in der Nähe
der Favoritenlinie Wiens, auf welcher sich
die vornehme Welt und die ersten Kunst-
notabilitäten, Wiens zu versammeln
pflegten.
Die Todtenliste des „Wien« Diariums" vom
1.1774 gibt den 22. Jänner als den Tag an,
an welchem G. im 51. Jahre seines Lebens
gestorben, sonach wäre G. im I. 1723 geboren,
was wohl die richtige Zahl sein dürfte. —
Gerber (Ernst Ludwig), Histor.-biografth.
Lexikon der Tonkünftler (Leipzig 1790, Breit-
lopf, gr. 3".) I. THI. Sp. 476. — Desselben
Neues histor. - biogr. Lexikon (Ebenda 181^
gr. 8".) II. Thl. Sp. 2Z7. - Pelzet (Franz
Martin), Abbildungen böhmischer und mähri-
scher Gelehrten und Künstler (Prag 1775,
gr. 3".) II. Thl. S. 131. — KküßiVS virorul»
«ruäit. Lokbuaias 2t 2Ior»v5»V (kr^3 1773
—1775 , Fr. 8°.) II. 86. 8. 60. — Wiener
Theater-Kalender für das 1.1795. S. 31. —
Dlabacz (Gottfried Ioh.), Allgem. histor.
Künstler-Lexikon für Böhmen . . . (Prag
1815, 4°.) I. Bd. Sp. 444 lnach diesem geb.
zu Brüx in Böhmen 4. Mai 1729). — Oestr-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Band 5
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Füger-Gsellhofer
- Band
- 5
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1859
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon