Seite - 98 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5
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Natioual-EnchNopädie (von Graff er und
Czilann), (Wien 1835) II. Bd. S. 273. —
Ersch (I . S.) u. Gruber (I. G.), Allg.
Encyklopädie der Wifsensch. u. Künste (Leipzig
1832, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 54. THI. S. 212.
— RieggerS Statistik von Böhmen XII.
Hft. S. 227—229. — Neuigkeiten (Brünner
polit. Blatt, Fol.) 1359, Nr. 18 »ach diesen
gest. 22. Jänner 17741. — Neues Universal-
Lexikon der Tonkunst (begonnen von Dr. I.
Schladebach, fortgefetzt) von Ed. B erns-
b orf (Dresden 1357, Schäfer, gr. 8«.) II. Bd.
S. 109. __ Ueber die Töchter Anna und
Theresia: Zum Theil dieselben Quellen,
welche über den Vater Nachricht geben und
die Neue Wiener Musikzeitung, herausgeg.
von Glöggl 1852, in einer der letzten
Nummern des Monats August. — Porträte.
1) Aufschrift im Bande ober dem Medaillon,
welches
sich um dasselbe schlangelt: Gloria. I.60-
Pl)!äu5 <53,g3U22iin. Unterhalb am Bildes-
rande: ^.ntonius Nikei äsi.^ o»u. Lai-er »o.
I>r2Fao 8°. Auch in Pelzels „Abbildungen
böhm. u. mähr. Gelehrten." — 2) U. N. v.
^intter UH. 1815. Fol.
Ollßner, Ferdinand Simon (Com-
positeur nnd Musikschriftsteller,
geb. zu Wien 6. Jänner 1798, gest. zu
Karlsruhe 25. Febr. 1851). Sohn des
MalersSimon G. (s.d.S. 100). Zeigte
früh großes Talent für Musik, erhielt in
Karlsruhe Unterricht in der Violine nnd
besuchte daselbst das Gymnasium. Später
wählte er die Musik zu seinem Lebens-
beruf, bekam zuerst eine Stelle in der
Karlsruher Hofcapelle, und als in Mainz
1816 ein neues Theater erbaut wurde,
«ine Anstellung daselbst als Violinist.
Hier trat er auch in nähern Verkehr mit
dem berühmten Gottfried Weber, unter
dessen Leitung G. seine Kunstbildung voll-
endete. Nach einem von G. veranstalteten
"Concerte wurde er Musikdirector an der
Universität Gießen; hier fetzte er seine
wissenschaftlichen Studien fort, erhielt
1819 die philosophische Doctorswürde,
hielt als Privatdocent mehrere Jahre
hindurch öffentliche Vorträge über Musik
und wirkte zugleich als Dirigent und Ge-
sangslehrer. Er gründete einen Gesang-
verein n. veranstaltete größere Musikfeste, bei welchen nur Meisterwerke aufgeführt
wurden. G. hat Antheil an der Grün-
dung der von G.Weber redigirten Zeit-
fchrift „Cä'cilia" und redigirte selbst fechs
Iahrgängedes,, Musikalischen Hausfreun-
des", schrieb zu gleicher Zeit viel über
Musik und componirte fleißig. Mehrere
feiner Lieder erschienen bei Schott in
Mainz und bei anderen Verlegern. Seine
Opern konnten sich
des nicht ganz glück-
lichen Textes wegen nicht Bahn brechen;
glücklicher war er mit seinen Balleten,
welche in Karlsruhe und anderwärts ge-
fielen; ebenso machte seine Cantate „Nie
Auferwecknng des Innglingz von Mim" an vie-
len Orten entschiedenes Glück. Im Jahre
1826 kehrte er als Mitglied der Hofcapelle
nach Karlsruhe zurück, wurde 1829 Ge-
sanglehrer am Hoftheater, 1830 Musik-
und Chordirector, immer aber, wenn er
nicht dirigirte, die Violine spielend. In
der letzteren Zeit seines Lebens beschäf-
tigte er sich viel mit theoretischen Arbeiten
über Musik und gab heraus: „Partitur-
Kenntnis, ein Aitladen znm Selbstunterricht kür
angehende Canzchrr...", 2 Bde. (Karlsruhe
1838, gr. 8°., 2. Ausg. Ebd. 1842); -
„Dirigent und AipieniHt iiir angehende Nlnzik-
dirigenw u.Z. m." (Ebd. 1844, mit 11 lith.
Tafeln), eine Fortsetzung des vorigen
Werkes. Ferner bearbeitete er Schil-
lings „Universal-Lexikon der Tonkunst"
für einen Auszug und gab zum Werke
selbst ein Nachtragsheft heraus, schrieb
den Text zu Ant.H ai z in g ers „Lehrgang
beim Gesangunterricht in Musikschulen"
(Karlsruhe 1843, 4°.) und begründete
die „Zeitschrift kür Hrutzchlands Nlnsiknrreiiie
nnd Dilettanten", durch welch' letztere er sich
ein großes Verdienst um die Hebung des
musikalischen Geschmacks erwarb. Er starb,
53 Jahre alt, leider zu früh für die Kunst,
deren Zwecke er durch tüchtige Arbeiten
gefördert hat.
Neues Universal-Lexikon der Tonkunst (begonnen
vonvr.I. Schladebach, fortgesetzt) von Eh.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Band 5
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Füger-Gsellhofer
- Band
- 5
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1859
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon