Seite - 105 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5

105 Baum- und Thierwelt, in ihrer künstle rischen Einheit erfassend und durch seine Skizzen fesselnd. Schon in den I . 1825 und 1826 arbeitete G. im Auftrage des Fürsten Metternich und des französ. Gesandten Caraman; 1827 unternahm er eine Reise nach München und Dres- den, welchc Bestellungen vom Auslande zur Folge hatte. Hin Bild im I . 1829 ^gemalt: „Nll5 Gewitter", eine vom Gewitter überfallene auf einem Schiffe befindliche Heerde darstellend (Eigth. des Grf. Steph. Fay) ss. d. IV. Bd. S. 155) begründete G.'s Nuf. Im I . 1838 unternahm er mit Höger cine Reise nach Venedig, im 1.1843 eine zweite mit Gust. R e i n h o l d nach Venedig, Padua, Verona, Mailaud und Tyrol. Seither malte er eine große Menge von Bildern, die von Kennern sehr gesucht und theuer bezahlt werden. G. führt ein Buch über alle seine Arbei- ten, worin er den Namen des Käufers oder Bestellers und den erhaltenen Preis einträgt. Dieses Buch beginnt mit dem I.1822 und da lautet eine Stelle: „1822. Ein alter Mann, der ein Paar Ochsen über eine Brücke treibt. 4 Gulden W. W. Claviermacher N.. . . auf Bestellung." — Ein Thierstück, )2 fl. Wien, für einen ungenannten Silberarbeiter. Aber bald steigen die Preise und hcben sich zu der Summe von 4—5l)0 Dukaten. Seine Bilderwandern in's Ausland, nach Eng- land, Frankreich, Nußland. Landseer, der erste englische Thiermaler, schickte, nachdem er ein paar Bilder G.'s gese- hen, demselben, ohne ihn sonst zu kennen, seine sämmtlichen Radirungen, welches Geschenk G. mit einer Naturstudie erwie« derte. Kaum dürfte eine bedeutende Gal< lerie bestehen, die nicht einen „Ganer» mann" aufzuweisen hätte. Was Gauer- mann, den Menschen, betrifft, so verwei- sen wir auf E i t e l b e r g e r s Schilderung in dem in den Quellen genannten Auf« satze. Der König der Niederlande verlieh dem Künstler das Ritterkreuz des Löwen- ordens. Von der großen Anzahl seiner Bilder lassen wir in nachstehender Ueber- sicht die vorzüglichsten folgen. I. Gauermanns Bilder. „Das Wehr vom Posteldamm mit darüber sitzenden Nehen" (1822,125 fl.W. W.);—„Wilde Gegend aus Stciermart, Vieh geht durch den Wald" (1826, 6 Schuh, Fürst Metternich, I60fl. CVt.); — „Kämpfende Thierein einemEichenwald" (Gesandter Caraman, 160 st. (5Vi.); — „HirschPar- forcejagd" (Prinz von Nassau, 100 fl.); — „Ruhe am Feld" (182!)), Bauer neben seinem Mädchen im Felde liegend; — „Vären in wilder Gegend fallen einenStier an" (1831); — „Geier bei einem ver- endenden Hirsch" (1832), von F. Zahn gestochen in den „Kunstschätzen Wiens" und lith. von Ltraßgfchwandtner; — „Eber von Wölfen angefallen" (1334); — „Aclersmann a mS ommeraben d"(1834); — „Wölfe überfallen Hirsche" (gesto- chen 183ä von Gibbon u. Webb in London); — „Wildschweine mit Jungen im Walde, von einem Wolfe belauscht" (183U, beide in des Esq. Shcephanks Gallerie in London); — „Adler mit dem veren- denden Hirschen" (1837, Eig. des Grafen Kolowrat), ein Vild von außerordentlicher Wirkung; — „Wölfe und Nären"; — „Viebmarlt zu Salzburg" (1838); — „Erntewagen bei Gewitter" (1839); — „Ueberfahrt über denKönigssee"(i339, alle vier in der Bclvedere - Gallerie); — „Saumorg in der Gegend von Meran" (.1842, Eigenth. des Grafen S i sin gen); — „Wildschützen an einem See" (1344, Eigenth. des Fürsten NohaninPrag), davon ist eine gelungene und gesuchte Lithographie vorhanden; —„G emsenjagd" (1844,1600 si. Eigenth. Sr. tais. Hoheit Erzhcrz. Johann, lith. von Brunner); — „Parforcejagd im Eichenwalde"; — „ttühc am Königs- see" (beide Eigth. des Staatsraths Brederloe in Niga); — „Z w e i AI p e n s c e n e n" (beide Eigth. des Hrn. Kleinin 2t. Petersburg); — „Thierstüä in derGegend vonBerch- tesgaden"; —- „Ländliche Scene" (beide im Besitz des Aaron Speck in Leipzig); — ' „LändlicheSchmiede";—„Herabzieh en vonderAlpc" (ä^ lang, 500 Dur., die fünf letztgenannten im Besitz des Bar.R othschild), überdies befitzt Rothschild noch mehrere Vildcr von O.; — „Der Klosterbrunnen in Salz bürg", lity. von Straßgschwanotner; — „Nölse am Eingang einer Höhle