Seite - 109 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5

109 12 große Ansichten aus dem Garten zu Brück an der Leitha; — „Abraham im Vegrisse den Izank 52 opfern"; — „Ansicht van St. Johann in Glsrol" und viele Ansichten aus Steiermark und ländliche Scenen. G.'s Aquarelle und Zeichnungen sind mit genialer Treue aufgefaßt; in der Idylle unerschöpflich und originell, ist jede feiner Arbeiten ein Griff in's Leben und in die Natur. Bon G.'s zwei Söh- nen starb der ältere, der sich auch der Kunst des Vaters gewidmet, in jungen Jahren (1826), der zweite ist der berühmte Thier- und Landschaftmaler Friedrich Gau ermann (f. d. Vorigen). Kunstblatt (Stuttgart, 4°.) 1821, Nr. 57 (21. Juni): .„Kurze Lebensbeschreibung des Malers und Kupferstechers Jakob Gauermann, von ihm selbst verfaßt" lgibt selbst das I. 1773 als sein Geburtsjahr an). — Archiv für Geo- graphie, Historie, Staats- und Kriegskunst (Wien 1821, 4".) XII. Jahrg. Nr. 43, S. 172. — Müller (Fr.), Die Künstler aller Zeiten u. Völker (Stuttgart 18Z7, Ebner u. Seubert, Lex. 8°.) II. Bd. S. 161. — Oestr. National- Encytlopädie (von Graff er u. Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 231 lnach dieser geb. 1772). — (Brockhaus) Conversations-Lexikon (10. Aufl.) VI. Bd. S. 532. — Franll (Dr. L. A.), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) 1843, S. 335 Inach diesen war G., da sie sagen, er fci 72 I . alt gestorben, im 1.1771 geboren). Gaul, Franz (Müuzgrav eur, geb. in Wicu 27. Juni 1802). Widmete sich dcr Kunst, für welche ihn von früher Ju- gend ein höherer Drang beseelte; besuchte die Akademie dcr bildenden Künste in Wien, welche damals unter Klieb ers Leitung stand. G. trug mehrere Preise davon, einen für die Genesungsmedaille auf Le. Majestät den Kaiser Franz I., den zweiten für das in Wachs ausgeführte Medaillon: Hagar in der Wüste. Mit 27 Jahren (1629) wurde er im kaiserl. Münzamte als Graveur angestellt, und die heraldischen Adler der neuen Münz- sorten sind von G.'s Hand. Von seinen übrigen Arbeiten sind anzuführen u. a. sein „Grphrus", die „Medaille ank Fanny ", für welche er von Sr. Majestät dem König von Preußen mit der großen Medaille für Kunst ausgezeichnet wurde; — „Knülllph von Hllksbnrg dem Pritttrr «in pterb anbietend", nachPet. KrafftinWachs bussirt. G. ist noch gegenwärtig im kais. Münzamte angestellt. SeineSö'hneFr an z und Gustav haben beide sich der Kunst gewidmet. — Gustav (Maler, geb. in Wien 6. Februar 1836). Begann feine ersten Arbeiten unter der Leitung seines Baters und setzte sie, während er die Schule besuchte, fort. Später ertheilte ihm Robert Theer Unterricht im Aqua- rellmalen und zugleich besuchte er die Akademie der bildenden Künste in Wien. Als Karl Na hl 1851 seine Wirksamkeit auf der Akademie begann, zählte G. zu seinen Schülern und malte unter feiner Leitung 5 Jahre, sich besonders an den alten italienischen Meistern der Kunst bildend. 1853 folgte erNahl als Be- gleiter auf dessen Neise in die Lombardei und hatte nun Gelegenheit, die colori- stifcheRichtung an Tizian, Giorgione, Veronese, diesen Vorbildern Rahls, zu studiren; 1854 besuchte er Dresden und skizzirte dort fleißig die Meisterwerke der venetianischen Schule. 1855 ging er mit Nahl nach Paris zur großen Welt- ausstellung , wo ihm in Amsterdam und im Haag der Anblick der herrlichen Ru- bens und Rembrandts ein neues Gebiet in der Kunstwelt aufdeckte. I n Paris lernte er den ausgezeichneten Colo- risten und Porträtmaler Gustav Ricard kennen, der zugleich mit Ra hl auf des jungen Künstlers fernere Richtung Ein- fluß übte. 1Ü56 unternahm er mit dem Vater und dem jüngeren Bruder Franz, der sich dem historischen Genre widmet und hauptsächlich Talent für das Schlacht- stück besitzt, eine zweite Neise nach Ober- Italien und im folgenden Jahre mit sei- nem Bruder allein eine Reise nach Hol- land, wo er Nembrandt studirte, und