Seite - 115 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5

115 fältige Erziehung. Sie sollte sich M Leb- r^-in ausbilden, aber ihr Sinn für Kunst in einer ganz besonderen Richnmg über- wog und sie wurde Künstlerin. Schon im I . 1842 überreichte sie dem.Institute der Wissenschaften und Künste in Venedig! ein Bild aus Seide, eine Art Stillleben, l welches allgemeine Bewunderung erregte. Ein zweites Werk wurde nicht blos der Anerkennung ihrer Heimat, sondern jener des Auslandes theilhaftig, nämlich der „Hell. Febllstilln" nachGuercino, auch in Seide, welches auf der Pariser Ausstel- lung 1855 mit der Medaille I I . Classe i ausgezeichnet wnrde. Fabris, Carlini,^ Moretti-Larese, Te Lorenzi, Lip-l par in i verschmähten es nickt, die Kunst- ^ lerin in ibrem Atelier zu besuchen und! ibre Kunstfertigkeit zu bewundern. Sie! war mit Ioh. Bapt. Or te l l i vermalt, l ihm aber im Aller von 30 Jahren durcb > den Tod entrissen. > ^«etllno), Aeniorie kuuedri anticds e recouti (?3,äu2, 1366, ssinillaräru.ekei'ei) I. Vä. 8. 156. — I?io?i (Venediger Journal) 1854, Nr. 34 (21. August). — Bericht über die allg. Agricultur- u. Iedustrie-Ausftellung ! zu Paris im I. 1855, berausgeg. unter der Redaction von Dr. Eberh. A. Ionak (Wien 1857/58, Staatsdruckerci, 8°.) II. Bd. 23. Gruppe, S. 5tt. Gllzi, Anthimos (Schriftsteller in neugriechischer Sp^ame, geb. in der zwei- ten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zu Mi lies im Gebirge Petton, gest. wann?). Widmete sich dem geistl. Stande und kam um 1300 nach Wien, wo er durch meh- rere Jahre an der griechischen Kirche da- selbst angestellt gewesen und durch seine schriftstellerischen Arbeiten wesentlich zur intellectuellen Höherstellung der Grie- chen beigetragen hatte. Im I . 1811 be- gann er die Herausgabe der vortrefflichen literarischen Zeitschrift: ,,I.0Fi03 Lsi> nies") wobei er seine reichen und ge» lehrten Landsleute aufforderte, ihn mit literarischen Beiträgen und Geldmitteln! zu unterstützen, was nicht ohne Erfolg blieb. Nack ibm übernahmen Tbeoklidos Farmachidi nnd Konstantin Kokki- naki die Redaction des Blattes, das jedoch mit dem Ausbruch des griechischen Anfstandes zu erscheinen aufhörte. Anßer- dem gab G. noch mebrere Werke beraus, welche grösitentheils in Wien gedruckt sind und hier nach ihren übersetzten Titeln folgen: A/./,?;/,^ Z,/3/.,b/>^^ oder Lebensbeschreibungen alter Autoren, 2 Theile; — Philosophische Grammatik; — Anfangsgründe der Chemie, nach Schriftstellern der französischen Schule; — Anfangsgründe der Geograpln'e, vor« nämlich Auezug aus dem Werks des Ni- kopboros Theotoki: — Karte von Grie- chenland. Aus dem Deutschen von Mül-. ler (Wien 1s00): — Altgrichisches Wörterbnch, 3 Bde. (Venedig 1809—12, Leukothea. Eine Sammlung von Briefen eines geborenen Griechen über Etaatsn'cscn, Lite- ratur u. s. tv. des neueren Griechenlands, herausgeg. von C. Iken (Leipzig 1525, t>°.) S. 132, 133, 201 u. s. w. — Sar to r i (Franz I)r.), Histor.-ethnogr. Uebersicht der Wissenschaft!. Cultur, Geistesthäligkeit und Literatur des östr. Kaiserthuniö (Wien 1830, Oerold, 8°.) S. 194, 205. — Porträt. Das- selbe befindet sich bei Gazi's Aligricchischem Wörterbuche im I. Bde. Gazola auch Gazzola, Iobann Bap- tist conts (Naturfor s ch er, geb. in V e- rona in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, gest. nach 1s22> Von wohlhabenden Eltern: betrieb nach been- deten Studien aus Vorliebe die Natur- geschichte, u. fammelte in dieser Richtung. Nachdem er die Sammlungen von Jakob Dionisi und Vincenz Bozza, deren letztere über 700 Prachtstücke Ichtyoliten vom Berge Bolca enthielr, an sich gebracht, vermehrte er seine eigene derart, daß sich der Ruf ihrer Schönheit weit verbrei- tete. Als Bonaparte, damals General in Italien, davon Kenntniß erhielt, mußte G. die ganze Sammlung abtreten, und