Seite - 127 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5

127 rother ausgeschlagener Zunge, ausgebreiteten Flügeln und von sich gestreckten Krallen. Ten Tchild bedeckt die Freiüerrnkrone mit drci gekrönten Helmen, auf deren erstem der schwarze Adler des Hauptschildes, dem mitt- leren der goldene Löwe desselben, dem letzten zwischen zwei schwärzn, roch getheilten Büffel- hörnern der Nosenstock des Herzschildes. Heisruck, siehe: Gaisruck. ßU, Anton Ferdinand Edler von (Geschichtschreiber, geb.zuHochstädt an der Donau in der Neupfalz 19. Dec. 1746, gest. zu Wien 25. August 1809). Der Sobn eines kais. Offtciers, besuchte' die Schulen zu Dillingen, Regensburg, Salzburg und Augsburg und trat auf den Wunsch seines Vaters als OMier in die kaijerl. Armee, quittirrc aber wieder, als dieser starb. Versprechungen, welche nie erfüllt wurden, verlockten G. zu einer Heirat uud G. machte nun die Schule des Leidens durch, aus welcher ihn erst der Tod erlöste. Durch Abschreiben ernährte er kümmerlich sich und seiue Familie, bis es ihm gelang, 1773 als Secretär in die Dienste des Feldmarschall - Lieutenants Giaun in i zu kommen; aber schon nach zwei Jahren starb sein Wohlthäter und G. stand wieder brodlos da. 1778 nahm ihn der Director der Hofbibliothek Kol lar iu Verwendung, auch da blieb die ver- sprochene Anstellung aus und als Kol lar 1783 starb, war G. wieder auf sich und das klägliche Schreiberhandwerk gestellt. Endlich gelang es ihm 1792 als beeideter Beamter beim Wiener Magistrate anzu- kommen, bei welchem er, kärglich besol- det, bis an seinen Tod, der im Alter von 63 Jahren erfolgte, angestellt war. Die mißlichen Verhältnisse, welche G. sein Leben hindurch verfolgten, veranlaßten ihn in der Schriftstellers einen Erwerb zu suchen und so entstand eine große Menge von Schriften, von denen meb- rere für den Augenblick berechnet, wieder- holte Auflagen erlebten und betreffs wel- ch er aufKavsers Bücher-Lerikon II. Bd. S. 328 und auf die „Oesterr. Narional- Encyklopädie" I I . Bd. S. 360 bingewie- sen wird. Jene bingegen, welcbe einen Historismen, cultur- oder literarhistorischen Werth noch heute besitzen, folgen in nach- stehender Uebersicht: „Historisches Cllgebnch des dnrchlaucht. r^zhanses Oesterreich" (Wien 1731); — „)Mm. Neschreibng der It. Wng- dlllknrncusiellL unk dem Slephanstrenthöte" iEbd. 1781/; — „Die Uelurlllllticn n Ende dez 1s. Jahrhunderts" (1781), davon erschienen vier Auflagen und mehrere Nachdrücke; — „Historische Nachricht von den ansgenobenm <l.'ar- thiinsrrn nnd Nanneicklästern" (2. Aufl. 1733); — „Derzeichmss der Während der PnZsireihrit in A5ien erschienenen Schriften", I. Zammlung (1782), sehr selten und für den Biblio- grapben interessant; — Nachricht van dcn in den 'öZterr. Ordiiindern ant- gehobenen ErillNurier-UlüZtern" (1784), diese Schrift gab er unter dem Pseudonym Schwarz hub er heraus; — „Gengra- jchigche Beschreibung der gesummten Müerlllnbr" (1784), erschien anonym; — „Guzcheullnch des weiblichen Adels in Wien" (1788); — „Geschichte der K. k. Haupt- und AesidenztM Wien", 4 Theile in 5 Bdn. (1789—32, mit K. K.), 2. Aufl. 6 Thle. in 7 Bdn. (-1792 — 1810), G.'s Hauptwerk; der letzte Band der zweiten Auftage entbält unter besond. Titel: „Nll5 historische Gllge- buch van 5303": — ein Auszug daraus ist die „Kurze Geschichte der Mnsii- und Neside^- stadt Wien in Oesterreich" (Wien und Prag 1803); — „Maximilian Hell s Hllf-Äsirntiuiilen, rhrllnlllngisch - genealogisch und histurisches Hand- buch. Ans dem Lateinischen mit Verbesserungen and Vermehrungen" (Ebd. 1797); — „Nns- tührlich? Nachricht mn dem niederllLterr.-ständislheu ! Frerzccrps" (Ebenda 1797), erschien ano- ! nym; — „Geschichte Oesterreichs nan den alte- ! strn bis ant gegenwärtige Seiten", zwei Bände