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derlanden 2. Oct. 1792). Diente bereits
im Erbfolgekriege (1741) als Volontär
und war im 7jährigen Kriege Hauptmann
im Inf.-Reg.Neipfterg Nr. 7. Später
kam er als Major zn der mit Oesterreich
verbündeten schwedischen Armee. Beim
Angriff des Forts Locking an der Ran-
dau, wobei sich die Mannschaft gefangen
ergeben mußte, hatte G., der an der Spitze
seiner Grenadiere den Sturm unternahm,
wesentlichen Antheil. Bei Werbelow
(30. Sept. 1759) wurden bereits die
vereinigten österr.-schwedifchen Truppen
von der überlegenen Macht des Feindes
zum Weichen gebracht und die Preußen
drangen
siegreich in die gesprengten Rei-
hen der Gegner. G. brachte die fliehenden
Haufen zum Stehen, sammelte sie, fiel
den siegenden Feinden in die Flanke, und
hielt so lange den Kampf aufrecht, bis
sich die übrigen Truppen formirt hatten.
Nun wurde der Angriff erneuert und die
Preußen anf allen Seiten geschlagen.
G. wurde in der IX. Promotion (21. Nov.
1763) mit dem Ritterkreuze des Mar.
Theresien-Ordens ausgezeichnet, übrigens
Pries General Horn seine Tapferkeit
dem Könige von Schweden in solcher
Weise, daß er das Patent eines schwedi-
schen Oberstlieutenants und den schwedisch-
militärischen Schwertorden erhielt. Ge-
sundheitsrücksichten nöthigten G., eine
Friedensanstelluug zu suchen; er wurde
nun (1772) Stadtcommandant zu Ath
in den Niederlanden, welchen Posten er
noch zwanzig Jahre, bis an seinen Tod,
bekleidete.
Hirtenfelb ( I . Dr.), Der Militär - Maria«
Theresien-Orden . . . . (Wien 1857, Staats-
druckerei, Lex. 8".) S. 191 u. 1731.
Gennari, Joseph (Geschichtfor-
scher, geb. zu Padua1721, gest. ebenda
31. Dec. 1800). Studirte die Theologie,
trieb aber nebenbei steißig schöngeistige
und historische Studien. Anträge der Bi-
schöfe von Feltre und Vergamo, Profes- suren in ihren Seminarien zu überneh-
men, lehnte er aus Liebe zu feiner Vater-
stadt ab und verließ dieselbe nur einmal
auf kurze Zeit, um die Erziehung eines
Zöglings in der Familie Lio zu Venedig
zu leiten. Mitglied der Akademie der
R.ioovrä.ti zu Padua, entwickelte er für
deren Zwecke eine große Thätigkeit. Er
stand im freundschaftlichen Verkehre mit
den hervorragenden Geistern seiner Zeit,
mit Arnaldi, Farsetti, Foscarini,
Gozzi, de Luca, Vitturi , Zanetti
u. A. G. schrieb diel und die „^.tti" der
Akademie von Padua, deren beständiger
Secretär er war, enthalten zahlreiche
Abhandlungen G.'s. Jungen Leuten ver-
faßte er ihre Dissertationen, die dann
unter fremden Namen in die Oeffentlich-
keit kamen. Unter seinen Schriften sind
zu nennen: „^ntico eo?-HO cls^ ^ «nn in
Ndsnäg. 1776, 4°.); — ^I,e-
cisi ssenssiani" und
i cleiia Htta ck 5>a^a", 3 Läs.
1804> 4".). Diese letzteren,
G.'s Hauptwerk, erschienen nach seinem
Tode. Seinen Briefwechsel gab Bartol.
Gamba (Venedig 1829,16°.) »'. d. Bd.
S. 80) heraus. Seine Briefe und Hand-
schriften besitzt das Seminar von Padua.
Oalckani CLlo?'ian,o), Nwßio kunebre äi (5. (5sn>
Q2.li (?H«wa 1801, 8".) ldiese Biographie
befindet sich auch vor dem I. Vde. von G en-
nari's: „H.nn2,1i äi 1?2,ä0V8.^ . — Unovi
82.331 äoll'^ QL2.äeiuia äi raäovk. I. Lcl.. —
Samba 58a,'t«l.), öaUorig. äsi I^etterkti eä.
^.rtigti Mu3tri äsiio kraviueia VsQelilws
nei ssoolo ' XVIII (VsQsäis 1824, 8«.)
ldaselbft auch G.'s Porträt). — Danclolo
s6?i^ ol.), I<» ollHutH äeiil^ rbpnddlic» äi
Vene-ia eä i »uoi nitiini oinciuant' anni«
8tnäii «toi-iei (Veneäiß 1856,
8".) ^ppenäics 5. 33. — e^ckova
Lioerküa äe^ii Lorittori ?aäovani. — 25-
8. 123. — Porträt. Unterschrift:
(Henuari. <3oluii»to wo. gr. 3".
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Band 5
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Füger-Gsellhofer
- Band
- 5
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1859
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon