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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5
Seite - 139 -
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Seite - 139 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5

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139 ftei Schlesier I I I . 214) nnd in Verona mußte er den Abfall Englands von seiner Politik und die Unterzeichnung des be rühmten Londoner Protocolls erleben welches die Bevollmächtigten von Ruß land, England und Frankreich unterfer- tigten und das Oesterreich in der folgen- reichen Frage isolirte. Seinen früheren Siegesjubel in resignirtes Pflichtgefühl umwandelnd, lebte G. die letzten Jahre, zum Theil heimgesucht von körperlichen Leiden, welche durch den Besuch von Bädern Linderung fanden, der Lecture und sich selbst, fetzte seine seit 1800 begonnenen Tagebücher in deutscher und französischer Sprache fort; legte in einem Briefe an Amalie Imho f (1827) mit dem Bewußtsein, einer ver^ lornen Sache zu dienen. sein Glaubens- bekenntniß nieder, worin er sich feierlich als „Anhänger des ehrwürdigen Sta- bilitäts - Systems" erklärt; erlebte die Iuli-Nevolution, das System des Frie dens um jeden Preis, der Duldung, Mäßigung und Erhaltung in Wien fast allein vertretend, und nahm in Abnei gung gegen Rußland Partei für die Po len, zu dessen Gunsten er ein eigenes Memoire j^ siehe Europäische Pentarchie (Leipzig 1839) S. 435) verfaßt haben soll. Schon der Tod Schi l lers hatte ihn (1805) tief erschüttert »ergl. G.'s Brief in Frankls Sonntagsblättern 1846, Nr. 19), aber ein noch schmerzlicheres Ereig- niß sollte er erleben, den Tod Goethe's, uud außer sich gerathen, daß dieser Tod (22. Mai 1832) so ohne größere Wirkung auf's Ganze geblieben. Einen halb'en Monat später folgte er, 68 Jahre alt, selbst dem großen Meister, begleitet von den ehrendsten Zeugnissen allgemeiner Theilnahme. Die meisten Großmächte hatten ihn bei Lebzeiten durch ihre Orden ausgezeichnet. G. war mit der Tochter des Oberbaurathes G i l l y vermalt. I. Schriften. Gesammelt erschienen sie in zwei Ausgaben. Die eine: „Schriften von Friedrich von Gentz. Ein Denkmal von Gustav Schlesier", 5 Bde. (Mann- heim 1838—40). I. Bd.: Briefe und vertrau- liche Blätter; II. Bd.: Kleinere Schriften; III. Bd.: Aufsätze der späteren Zeit 1813— 1824; IV. Bd.: Briefwechsel mit Ioh. von Müller und vermischte Briefe; V. Bd.: Nach- lese noch ungedruckter Denkschriften, Tage- bücher und Briefe. Eine Ergänzung dieser Sammlung bilden die von Schlesier her- ausgegebenen: nNömoires et lettreg ineäits äu ckav. äe tteQt?« (1841), beide mit ge- wissenhaftem Fleiße ausgeführt. — Die andere: „Ausgewählte Schriften von Fr. v. Gentz, herausgegeben vonWilberich Weick", 5 Bde. (Stuttgart u. Leipzig 1838). Ohne Wahl und Kritik zusammengetragene, meift ältere Schriften von Gentz. Beide Ausgaben zusammengenommen umfassen erst etwa die Hälfte aller gedruckten G.'schen Ar- beiten. Hier lassen wir in chronologischer Ordnung alle selbständigen und die wichtigern theils in Sammelwerken gedruckten, theils in Manuscript gebliebenen Arbeiten von Gentz folgen: „Betrachtungen über die fran- zösische Revolution. Nach dem Engl. des Herrn Burke bearbettet. Mit einer Elnltg., Anmerkgn-, polit. Abhandlgn. und einem lrit. Verzeichnisse der iu England über die Revo- lution erschienenen Schriften", 2 Bde. (Berlin 1793, 2. Aufl. 1794, 3- Aufl. Brauuschweig 1333); — „Nachtrag zu dem Raison- nement des Herrn Professor Kant überdasVerhä nitz zwischenTheo- rie und Praxis" iu der Berliner Monat- schrift, Decemberheft 1793, S. 518; eine Revision der Sätze, die Kant in einem Auf- sätze über das Verhältniß zwischen Theorie und Praxis im Septemberhefte der nämlichen Monatfchrifi und dess. Jahres ausgesprochen hatte; — „Ueber die französische Re- volution und die Ursachen ihrer Dauer. Aus dem Französ. des Mallet du Pan übersetzt, mit einer Borrede und An- merkungen von Frdr. Gentz" (Berlin 1794); — „Mou'niers Entwicklung der Ur- sachen, welche Frankreich gehindert haben, zur Freiheit zu gelangen. Mit Anmerkungen und Zusätzen von Friedr. Gentz", 4 Thle. (Berlin 1795); von den vier Bänden dieses Werkes sind nur die ersten zweierschienen; — „Ueber die Grund- principien der jetzigen französischen Verfassung nach Nobespierre's und St. Iufts Darstellung derselben" in Archen holz' „Minerva" von 1794 slpril- u. Maiheft; — „Deutsche Monatschrift
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Füger-Gsellhofer, Band 5
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Füger-Gsellhofer
Band
5
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1859
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
426
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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