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für daS I. 1795 u. f., herausgegeben von
O. N. Fischer und Fr. Gentz" (Verlin,
Bieweg in Nrannfchweig , 8°., mit K. K.);
dieselbe enthält viele Aufsätze von Gentz
und in ihrem Anfange zeigt sich der Schil-
ler'sche Einfluß auf den Gentzischen Styl:
denn eben damals rissen Schillers Briefe
über die ästhetische Erziehung des Menschen
G. bis zum Enthusiasmus hin. Die wichti-
geren Aufsätze, welche die Monatschrift von
G. enthält, find: „Historisch-politische Ueber-
sicht der Hauptbegebenheiten deS I . 1794"
(1795 Jänner- — Aprilheft); — „Ueber den
Einfluß der Entdeckung Amerika's auf den
Wohlstand' und die Cultur des menschlichen
Geschlechts" (1795 Augustheft); — „Dar-
stellung und Vergleichung einiger politischen
Couftitutionssysteme, die von dem Grundsatze
der Theilung der Macht ausgehen" (1795
Octoberbeft); — „Ueber-einige Vorurtheile
der Franzosen in Ansehung der englischen Con-
stitution" (1736 Auguftheft); — „Maria.
Königin vonSchottland. Historisches
Gemälde" (Braunschweig 1799, Vieweg,
12°., mit K. K., neue Aufl. ebend. 1827).
Zuerst erschien diese Arbeit im Vieweg'schen
Berliner Taschenbuch f. 1799;
sie
ist in's Fran-
zösische übersetzt von Damaze de Raymond
lParis 1813 u. 1820); Schiller benutzte die
G.'sche Biographie bei seinem Drama; das
Werk selbst zählt zu den schwächsten Arbeiten
des berühmten Publicisten; — „Geschichte
der französischen Finanz-Admini-
stration im Jahre 179«. Aus dem
Französischen von Franz d'Ivernois und
bis April 1797 fortgesetzt von Fr. Gentz"
(Berlin 1797, 8°.); - „Sendschreiben
an Se. königl. Maj. Friedrich Wi l -
helm III. bei der Thronbesteigung
allerunterthänigft überreicht am 16.
Nov. 179?" (Berlin 1797); die 2. Ausgabe
(Brüssel und Leipzig 1820) ist von „einem
Dritten" herausgegeben und begleitet von
einem Anhang und einem Vorwort über das
Damals und Jetzt geschrieben am 16. Nov.
1819; — „Historisches Journal für
1799 u. 1800", ä. 12 Hfte. (Berlin, gr. 8".).
Durch und durch Gentzisch, der Belehrung
und Bildung des politischen Urtheils gewidmet,
in musterhafter und virtuoser Weise bis an's
Ende gehalten; sein Zweck: die Sympathien
für die französische Revolution auszurotten,
die politischen Begriffe auf eine concretere
Basis zu stellen, die Staatstüchtigleit der
Engländer darzulegen, die Gunst der Meinung
von Frankreich auf England hinüberzuleiten
und die Vorurtyeile gegen Staat und Politik
Englands zu beseitigen. Darin besonders bemerkenswerthe Aufsätze sind: „Ueber den
Gang der öffentlichen Meinung in Europa
in Rückficht auf die französische Revolution"
(im Jänner- — Auguftheft und im December-
heft 1799); — „Ueber die neueste französische
Constitution" (Februar- — Aprilheft 1800);
— „Ueber die Natur und den Werth der ge-
mischten Staatsverfassungen" (Aprilheft 1799);
ininistr»tiuQ äs« linanes» «t äe 1»
riobV3«s nationale äe 1» Hranäv
LretHFuo" (I^onäro«, 2»lnt>uiss u. I>»ri»
1800, Fr. 8°.), deutsch zuvor im Historischen
Journal (Jänner-, März-, Sept.-, October-,
Novemberheft 1799 u. Septemberheft 1800);
— „Ueber den Ursprung und Cha-
rakter des Krieges gegen die fran-
zösische Revolution" (Berlin 1801, Dun-
ker, gr. 8°.), diese Schrift wurde von H erries
in's Englische übersetzt; — „Ueber den
politischen Zustand vonEuropa vor
und während der Revolution", 2Hfte.
(Berlin 1801 u. 2, gr. 8°.), ein 3. Heft, wie
es G. beabsichtigt, erschien nicht; auch fran-
zösisch ; — die mit 2. und 2?. unterzeichne-
ten Recensionen in der Jenaer Literatur-Ztg.
1804 u. 5, darunter über Raynevals «In-
5titution» äu äroit äs 1l» nature et äo« ßbus"
(1804, Xr. 122,123), über die falsche von Mao.
Williams herausgegebene„0t>rr68i)(,uä2Q<:k
politigus st oonücisutisiio clo I^ oui5 XVI."
(ebenda Nr. 157); die übrigen Recensionen
stehen ili Nr. 219, 1804, und 16, 26, 15'',
1805; — „Authentische Darstellung
des Verhältnisses von England und
Spanien vor und bei demAusbruche
des Krieges zwischen beiden Mäch-
ten" (lLeipzigi bei Hartknoch 1806, unter der
Firma Riga); — „Fragmente aus der
Geschichte des politischen Gleich-
gewichts in Europa" (Lpz. 18<»4, 2. Aufl.
1806, 8°.). Die Vorrede dieses Werkes priesen
Johannes Müller und Aucillon als Mei-
sterwerk der Beredsamkeit; und in der That:
diese Schrift soll gelesen werden in allen Tagen,
in denen eine undeutsche Gesinnung über-
mächtig zu werben droht und die deutsche
Nation eines Mittels, sich zu ermannen, be-
darf; — „8ur 1o luo^sug ä'uno paoi-
lieatiou esnsrai«« (ig06); dieses 40—
50 Bogen lange Manuscript wurde in Folge
des Abschlusses des Rheinbundes ein historisch-
politisches Gedicht, blieb ungedruckt und oll
sich in Wien befinden; — „Fouin»1 ä»
o« yui n»'««t »riivi ä» pins N»r-
hu»nt ä^n, Is vo?»8v gusH'»i k»it
roi äe ?rn«ge. I.« 2 Oot. 1806 «t
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Band 5
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Füger-Gsellhofer
- Band
- 5
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1859
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon