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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5
Seite - 143 -
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Seite - 143 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5

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143 brendorf, der so manchen genialen Aus- druck zur Bezeichnung seiner Zeit erfunden, Ausdruck: „Dogmatisirende Schelme" wendet Mundt auf Gentz anl- — Gervinus (G. G.), Geschichte der deutschen Dichtung (Leipzig 1853, Engelmann, gr. 8°.) 4. Aufl. V. Bd. S. 553—579 s„Friedrich Schlegels Freund, Gentz, der Mann der Politik, die leider in Deutschland nie etwas gezeugt hat, nannte sich selbst dem „großenManneNahel" gegenüber ein unendlich empfangendes Wesen, „das erste aller Weiber", das nie etwas erfunden, gedichtet, gemacht, nicht den lum- pigsten Funken aus sich herausgezogen habe, aber von Empfänglichkeit ohne Gränzen sei"). — Literarische und kritische Blatter der Ham- burger Börsenhalle, 1839, S. 386 u. 450 und dieselben 1840, S. 337 u. f. von Fr. von Flore ncourt: „Schriften von Friedrich von Gentz" lgegen die Ansichten jener, welche Gentz zum politischen Nationalschriftfteller und bedeutenden Staatsmann zu rehabilitiren versuchen. Nur Eine Seite seiner Schriftstellers ! erkennt Florencourt unbedingt an: „Das,^ Talent Salons- und Cabinetsmemoiren zu schreiben"). — Gottschall (Rudolph), Die deutsche Nationalliteratur in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Breslau 1855, Tre- wendt und Gramer, gr. 8°.) I. Bd. S. 235, 357, 358 u. 437. — Einer seiner Biographen, R. Haym, welcher die glänzenden Eigen- schaften des Geistes von Gentz anerkennt, ohne jedoch seine Fehler zu verschweigen, charakterisirt ihn folgendermaßen: „G. war voll Schwächen und Fehler, aber seine Her- zensgüte und Liebenswürdigkeit deste sie zu einem großen Theil zu. Er besaß einige von > den Eigenschaften, die den großen Schriftsteller, mehrere von denen, die den großen Staats- mann machen. Seine Verstandeskraft war von untadeliger Gesundheit und außerordentlich war sein Sinn und Geschick für die Form; aber es fehlte ihm die ideenschaffende Kraft: Tiefe des Gemüths und Große des Charakters. Ihm gebührt keine Stelle unter den Claslikern unserer Nation und keine neben den Ste in und Humboldt, neben den Burke, P i t t und Canning. Aber einzig steht er da durch die in unserem Vaterlande feltene, in diesem Grade weder vor noch nachher dagewesene Verbindung staatsmännischer und schriftstelle- rischer Fähigkeiten. Durch diese Verbindung und in diesem Sume ist er unfehlbar der größte unserer politischen Publicisten, dem weder die Partei der Reaction, noch die des Liberalismus einen Gleichen zur Seite zu stellen hat"). V. Porträte. 1) in Dorows Facsimiles von Handschriften (1836, I. Hft.), ein Kopfbilb aus seiner Jugend. — 2) Unterschrift: Frloä- riok 6ent2. Im Abschnitte des Armes: 0. r. Aerokei so. (1859) ^eipüix. Unterhalb unter dem Namen: Ilaek einer Orißiu^eioknnnss vom 5. 1786. 8°. (Prosilbild). — 3) Unter- schrift: ?risä>iek (-ent«. Unter dem Brust- rande: 0. ?.2Isrok6i8e. I.eip2!i3(i859). Unter dem Namen: Uaeb, sinsui Orißinaibiläs I^eäerg voiu. 5. 1824. 8°. (eu, laes). — 4) S. Halle so. 8°. Georch (sprich aus: Görcs), Elias (Schriftsteller, geb. zu Ettrekarcsa im Preßburger Comitat 25. Sept. 1772, gest. 31. Juli 1835). Sohu armer ade- liger Eltern. Besuchte die Schulen in Preßburg, studirte anfänglich die Theo- logie, vertauschte sie aber schon nach zwei Jahren mit der Rechtswissenschaft. Als Napoleon Ungarn bedrohte und der Adel die Insurrection gegen den Usur- pator aufrief, griff auch G. zu den Waf- fen, wurde Oberlieutenant, und als schon nach einem halben Jahre die Insurrection aufgelöst ward, Lehrer der ung. Sprache an der Preßburger Akademie; später wurde er Fiscal, zuletzt Director auf der Herrschaft Räczkeve des Herzogs Al- brecht von Sachsen-Teschen. Ergab heraus: „Foni töT-ven^, d. i. Vaterlän- disches Recht, 2 Bde. (Preßburg 1804— 1808), ein glücklicher Versuch, die ung. Sprache im rechtswissenschaftlichen Ge- biete, auf welchem damals die lateinische Sprache herrschte, anzuwenden. Das Werk erschien 1807 in lateinischer Ueber- setzung; — ^H i", d. i. Ueber die Abstammung und die hervor- ragenderen Thaten der Regenten Ungarns (1818); — ^»no^a?-/ietz/eFi?-a5/o7-sn<i FIabä5ai?-öl^ d. i. Ueber die Hauptregeln der uugar. Orthographie (1821); für die- ses Werk erwählte ihn die Akademie am 11. Sept. 1832 zu ihrem Ehrenmitgliede. — ,,^ö>ven</s5 tclT-F^u este/cs^eke/c", d. i. Abhandlungen gesetzl. Inhaltes, 2 Bde. (Pefth 1833 — 34); — «
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Füger-Gsellhofer, Band 5
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Füger-Gsellhofer
Band
5
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1859
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
426
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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