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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5
Seite - 147 -
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14? Schutzfrau trugen, der Kaiserin Maria Theresia, Franzens zweiter Gema- lin, einer Tochter Ferdinand IV. von Sicilien, der er seine Begnadigung für die Uebertretung des Duellmandats zu danken hatte. Als 1.809 der neue Kampf Oesterreichs mit Frankreich ausbrach, warb G. wieder ein Regiment, das er als Oberst in die Schlacht von Wa- gram führte. Sein Haß gegen Napo- leon brachte ihn mit allen Gegnern des Kaisers, unter andern auch mit Lord Moira in Verbindung. Die Angelegen- heiten in Spanien lockten ihn dahin, um dort gegen die Franzosen zu kämpfen. Er verließ seine Familie, schiffte sich nach Malta, von dort nach Cadiz ein, das eben (Febr. 1810) von den Franzosen bedroht wurde. I n Cadiz trug er der Regentschaft seine Dienste an, nannte sich Lagermar- schall des Königs Ferdinand VII. und bot sich an, ein Freicorps zu sammeln, zu welchem Zwecke er sich nach England be- gab , wo er sich an seinen Gönner, den Liebling des Prinzregenten Georg IV., an Lord M o i r a wendete. Einige Flug- schriften , die er ans diesem Anlaß ver- öffentlichte, blieben bei den praktischen Engländern erfolglos. Verlassen von allen Seiten gerieth G. in so große Schulden, daß er sick vor seinen Gläubigern flüchtete. Auf dem Landhause eines seiner Freunde verschanzte er sich gegen die ihn verfol- genden Gerichtsdiener und steckte auf das Dach eine Fahne mit der Aufschrift: R^ liorl.36 i8 in^ bastle. 14 Tage hielt er die Belagerung aus, da mußte die Re- gierung , um das immer mehr wachsende Aufsehen zu beseitigen, die Fremdenbill gegen ihn anwenden, er wurde eingeschifft und Anfangs 1812 im Schleswiger Hafen Husum auf's Land gesetzt. Bei der dama- ligen strengen Eontinentalsperre gerieth n den Spähern Napoleons in die Hände. Er wurde nun in's Gefängniß nach Vincennes gebracht und daselbst im strengsten Gewahrsam gehalten. Am 6. Febr. 1814 kam er iu's Schloß La Force, wo der Bischof von Troyes sein Leidens- gefährte wurde. Aus dieser Periode datirt die völlige Umwandlung seines Sinnes und sein Entschluß, das beschauliche Mönchsleben zu erwählen. Als er im April 1814, nach Einzug der Verbünde- ten in Paris, seine Freiheit erhielt, lebte er einige Zeit in der Umgebung von Paris, trat aber schon im nächsten Jahre in den Orden der Trappisten, der damals in Frankreich wieder hergestellt wurde, u. z. in's Kloster?oi't äu ßklut bei Laval, legte nach 15monatlicher musterhafter Erfüllung der harten Ordensregeln am 13. April 1817 sein Ordensgelübde ab und nahm den Ordensnamen Joseph Maria an. In dieser neuen Sphäre erwarb sich G. bald den Ruhm: eines der ausgezeichnetesten Glieder des Ordens zu sein. Man bediente sich seiner bei allen wichtigen Gelegenheiten; 1823 durchwan- derte er Frankreich, um milde Beiträge für seinen Orden zu sammeln; 1831 unternahm er eine Wallfahrt zum heil. Grabe; 1837 wurde er Generalabt seines Ordens und hielt sich in dieser Stellung 1839, 1840 und 1841 in Rom auf. Als Schriftsteller trat G., wie schon erwähnt worden, mit einem epischen Gedichte auf, dann schrieb er vor seinem Eintritte in den Orden ein Paar Gelegenheitsschrif- ten, u. z.: ^ ein Sendschreiben an Lord M., ehemaligen Anführer der französ. Emigranten, zu Gunsten der Kämpfe in der Bretagne gegen die französ.' Republik"; er schildert dariu ergreifend die Situationen zu Cadir und den Franzosenhaß in Spanien; — I,ett7-s a Io^/ne HUT- ia/sts Bannes F»7- ls IVince Regent >^cm?- cslsbi's?- l'amm're)-- >6 <Hs la n,ai55ance clit^oi" ((^). 1810); in welchem Briefe an eine Dame er das pomphafte Fest schildert, das der Prinz-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Füger-Gsellhofer, Band 5
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Füger-Gsellhofer
Band
5
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1859
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
426
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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