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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5
Seite - 150 -
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150 Deutschland. Auf seiner Reise in Italien befreundete er sich in Bologna mit dem berühmten Pater Mar t in i , und die Ver- bindung dieser zwei Männer förderte mehrere für die Geschichte der Tonkunst wichtige Werke zu Tage (siehe weiter un ten). Der Ruf seiner Gelehrsamkeit, so wie das Ansehen, das er im Stifte ge- noß, vc.anlaßten jeine Wahl zum Fürst abten, als nach Trogers Tode (1764) die Congregation seines Stiftes zur neuen Wahl schritt. Beinahe 30 Jahre beklei- dere er diese Würde, und ist diese Zeit durch ihn voll des Ruhmes nnd Glanzes für sein Stift. Als am 23. Juni 1769 das Kloster sammt der Kirche ein Raub der Flammen wurde, erbaute er dasselbe von Neuem nach dem Muster der Sta. Maria rotonda (Pantheon) in Rom mit großer Pracht. Der 1781 vollendete Bau wurde zur Feier der Stiftung des Klo- sters durch Kaiser Otto (983) im Jahre 1783 eingeweiht. Die Angriffe auf die von ihm erlangte Fürflenwürde und auf die Stiftungsbriefe wies er würdevoll zurück. Einen lang gehegten Lieblings- plan , nämlich die Uebertragung der Lei- chen der Fürsten aus dem Hause Habs- burg, welche bisher zerstreut zu Basel und im Kloster Königsfelden beigesetzt waren, in die neue Stiftskirche hatte er glücklich ausgeführt, sie fand 177t> feier- lich Statt. Von dem Gesichtspuncte aus- gehend, die Klöster sollen Werkstätten'des gelehrten Fleißes sein, trug er alle Sorge für die tüchtige wissenschaftliche Ausbil- dung der Conventualen; war ihm kein Aufwand für die Klofterbibliothek zu groß; brachte er es dahin, daß eine eigene Druckerpreffe für die Capitularen einge- richtet wurde und wcrr er selbst in wisseit- fchaftlicher Richtung-erfolgreich thätig.' Durch seine Wohlthätigkeit hat er sich eine bleibende Erinnerung an der Stätte seines Wirkens geschaffen, indem er für die St. Blafianischen Aemter Bondorf, Blumegg, Gutenburg und Bettmaringen eine Waisenkaffe errichtet, in ersterem Orte ein Spital mit einem Kostenauf- wände von 60,000 fi. gebaut und es mit 80,000 fl. dotirt hatte; beide Anstalten wohlthätig wirkend bestehen noch heute. Seine wissenschaftliche Thätigkeit erstreckte sich auf verschiedene Gebiete. In der frühe- ren Zeit seines Lebens schrieb er mehrere theologische und dogmatische Werke, ver- anlaßt durch seine Stellung als Profes- sor im Stifte. Mensel und dasWeizer- Welte'sche Kirchen-Lexikon zählen diese wie überhaupt alle seine Werke auf. Nach Hergotts Tode vollendete G. dessen welches den 4. Bd. der „ Douiu3 ^ustr?2(:g.6" ^vergl. Ebert Nr. 9470) bildet nnd abgesondert als „I>i5. 5N^ (kwäav. 1774, 4«.), erschien. Auch veranstaltete O. die 3. verbesserte Aus- gabe von Hergotts „MzmMsca cipum ^5t5-ia6" (St. LigHii 1791, welches auch in die „NonuinOiitg. Oo- Haus ^.ustr." gehört. Ferner regte er die Abfassung einer AoiiQÄiiiI. gg^ra, nämlich eineOeschichte derKirchenDeutsch- lands an, und lieferte selbst seinen An- theil dazu in dem Werke: „AiFtör-ianiZT-as ' coioniae", 3LÄ6. (6t. M»8ii 1783-83 m. k. 3.), M e r t 8365^. Als besonderer Freunds und Kenner der Musik richtete er sein Augenmerk auf die Geschichte dieser Kunst,' namentlich der Kirchenmusik, zu deren Behufe er selbst Reisen unternahm, auf welchen er Alles, was zu seinem Zwecke dienlich war, sammelte. Diese Reise er- im- Drucke: «Ite?- (St 8°. mit 3. X.). M e r r L36F>; jedoch^ nur in dieser Original-Ausgabe befinden' H n docl. »na-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Füger-Gsellhofer, Band 5
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Füger-Gsellhofer
Band
5
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1859
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
426
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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