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Donau zurück. Hier ereignete sich jener
in der Kriegsgeschichte bekannte Fall,
daß die große Donaubrücke in die Hände
der Franzosen gerieth und dadurch die
verbündeten Russen in hohe Gefahr ge-
bracht wurden. Erzh. Karl selbst sprach
die Rechtfertigung, als G., der streng
nach den Befehlen gehandelt, dafür ver-
antwortlich gemacht werden sollte. Am
22. Iän. 1808 wurde G. General und
Brigadier in Kronstadt. 1809 befehligte
er eine Cavallerie-Brigade im 7. Arrnee-
Corps in Galizien unter Erzh. Ferdi-
nand, kam nach dem Friedensschlüsse
als Brigadier nach Güns, trat aber am
27. April 1813 in den Ruhestand, den
er noch 12 Jahre genoß und im Alter
von 67 Jahren starb. Die Thaten des
Szekler Huß.-Reg., das er viele Jahre
als Oberst commandirt, hat er in seinem
Tageduche aufgezeichnet, wovon Bruch-
stücke in der österr. - militär. Zeitschrift
veröffentlicht wurden. G. wurde am 26.
April 1802 in den erblandischen. am 29.
Juli 1808 in den ungar. Freiherru- und
Maguatenstand erhoben. Seit dem Jahre
1805 war er mit einer Freiin von Bru
ckenthal vermalt. Aus dieser Ehe stam-
men zwei Söhne: Karl Gabri-el und
Vincenz Franz. Lctzicrer ist als kais.
Rittmeister 1849 gestorben. — Karl
Gabriel Freiherr von (geb. 2. März
1806), trat in den österr. Staatsdienst,
m welchem er gegenwärtig eine der höch-
sten Stellen desselben als geheimer Rath
und^Reichsrath bekleidet.
Ueber Gabriel: Hirten feld (I..vi-.), Der
Militär-Maria Theresien-Orden (Wien 1857,
Staatsdruckerei, 4°.) S. 424 und 1737. —
Oestr. Militär-Konversat.-Lexiion. Herausgeg.
von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien
1851) II. Bd. S. 703. — Goth. genealogisches
Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (Gotha,
Perthes) Jahrg. 1849, S. 146: — Oeftr.
militärische Zeitschrift 1845, III. Bd.; 1846,
I. und III. Bd.; 1847, III. alnd IV. Bd. —
Neber Karl Gabriel: V^b6 kori isluerfttok
tii>2., d. i. Ungar. Conversations-Lexikon der
neueren Zeit (Pefth isöo, Heckennst) M. Bd. S. 629. — Kitls^Hbei'F, Tapssui giovuloek,
d. i. Taschenwörterbuch (Prag 1850, Posplsil, /
16".) I. Bd. S, 484. — Allg. (Augsburger)
Zeitung 1849, Nr. 151. — Presse (Wiener
Blatt) 1849, Nr. 159 u. 181. — Wappen.
Schild quer und in der Oberhälfte der Länge
nach getheilt; dreifeldrig, rechts oben in Gold
ein gekrönter, bewehrter schwarzer Doppel-
adler mit der goldenen Chiffre ?. I I . auf der
Brust; links oben in Schwarz ein nach innen
gekehrter goldener Löwe, mit einem Schwert
in der rechten Vorderpranke, welches er nach
oben hält; im unteren Feld in Blau auf grü-
nem Boden ein steinerner Thurm mit 3 Zinnen,
geschlossenem Thor, zu dessen beiden Seiten
je ein rundes Fenster. Auf dem Schilde die
Freiherrnkrone mit drei gekrönten Helmen,
auf dem mittleren der Doppeladler des ersten
Feldes, auf dem rechten der Löwe des zwei-
ten Feldes, auf dem linken zwei Fahnen, die
sich kreuzen, deren eine nach rechts, die andere
nach links fliegt. Die rechte Fahne ist an der
Spitze mit einem Halbmond besetzt, zweispitzig
und roth und grün quergetheilt; die linke ist
vierkantig und von Silber, Blau und Noth
quergestreift. >Me Doppeladler erscheinen'
auch hier und da gekrönt und bewehrt, was
aber unrichtig ist.)
Gerl auch Görl (S änge r und Com-
Positeur, geb. in der zweiten Hälfte
des vorigen Jahrhunderts, gest. wann ?).
War im I . 1794 Mitglied der Schika-
neder'schen Gesellschaft in Wien. Spä^
ter wirkte er amBrünner Theater. Ceine
Compositionen erfreuten sich zu jener
Zeit des Beifalls des Publicums. Von
denselben sind bekannt: „Nag SchlarMn-
land", iuWien gemeinschaftlich initS chack;
— „Nie Viener-Zeitung", mit Ebendem-
selben; — „Grat Nlllbllrune uder die Maske-
rade", Operette Ebd. 1796. Diese ist von
Franzky nach dem Italienischen: „K2
Ooiit683ina" frei bearbeitet und 1798
auch in Hamburg gegeben worden; —
„Nrr Stein der Weisen", 1797; >— „2er dumme
Gärtner", wovon nur der erste,Theil er-
schien ; — auch sein „Oranergesang zu Nolla's
d" (Brunn 1796) fand beifällige Auf-
nahme. .
Neues Universal-Lexilon der Tonkunst (begonnen
von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt)
von Eduard Bernsborf (Dresden 185?,'
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Band 5
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Füger-Gsellhofer
- Band
- 5
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1859
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon