Seite - 157 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Füger-Gsellhofer, Band 5
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aus dem (Sebitt! der MW" (Prag 1807, neue
Auflage 1311); — „Mwischlr Nilderzaü
der Vorzeit Böhmen»", 3 Bde. (Prag)
— „Gemälde non Höhmen", 3 Bde. (Pesth
1323, mitK. K., 12°.); — „Grossbrittanien
nnd Irland nach Nepping", 5 Thle. (Ebenda
1827, unt K. K.), beide in das von Hart-
leben herausgegebene „Miniaturge-
mälde der Länder und Völkerkunde" ge-
hörig; — „Böhmens Heilquellen" (Prag
1823, mit Karte, 12°.); — „Franlenzbr
In tllpogr., pittllr. nnil medirin. Hinsicht" (Ebd.
1830, mit 1 Karte); — „RarlMd..."
(Ebd. 1830, mit 1 K->; — „Marieulilld..."
(Ebenda 1830, mit 1 K.); — „GeM..."
(Ebenda 1830); — ,,Pmy nnd seine Merk-
Aliirdigkeiten" (Prag 1825, 3. Aufl. 1836,
und schon eine 5. Austage mit Ansicht),
ein gutes und seiner Zeit gesuchtes Hand-
buch; — „Ner Nrwgrtiihrtr in Ädersbach"
(Ebenda 1833). Auch redigirte G. zu
drei verschiedenen Zeiten die „Präger Sei
tung" , u. z. vom 1.1810—11, 1815—
1820 und 1823. I m Jahre 1822 gab er
allein, seit 1824, in Gemeinschaft mit
Karolme Wo l tmann die Zeitschrift:
„Ner Kranz" heraus, und im Jahre 1834
wurde er Redacteur des „Panuruma des
Universums". Außerdem sind viele kleinere
Arbeiten G.'s in Journalen zerstreut.
G.'s Schriften enthalten manches Gute,
ohne jedoch bleibenden Werth zu besitzen.
Als Mensch erfreute sich G. allgemeiner
Achtung und Meynert entwirft von ihm
eine treffende Charakterskizze, auf welche
wir in den Quellen verweisen.
Auffallend ist der folgende große Unterschied in
Angabe des Geburtsdatums: während fast alle
Quellen im I . 1781 übereinstimmen — das
Libell „Oeftr. Parnaß" das I . 1784 angibt,
bezeichnet Dr. Meynert den 13. Juli 1774,
Herlotzsohns „Theater-Lexiton" aber gar
das Jahr 1790 als G.'s Geburtsjahr. —
Frankl (L. A. l)r.), Sonntagsblätter 1846,
Nr. 32, S. 745: „Nekrolog" von L. A. Frantl .
— Dieselben S. 1054: „W. A. Gerle's Nach-
laß" lnach diefen stürzte er sich am 29. Juli
1846 in die Moldau). — Wanderer (Wiener
Blatt, gr. 4°.) 1849, Nr. 39: „Gallerie bio- graphischer Skizzen. 3. Gerle" von Dr. Mey-
nert lnach diefem geb. 13. Juli 1774. Dr.
Meynert charakterisirt G. folgendermaßen:
„Gerle war kein genialer Dichter, aber ein
Schriftsteller von verständigem Urtheile und
gewandter Darstellung. Ohne eine hervor-
ragende Stellung einzunehmen, gab er für
Prag doch einen gewissen Bereinigungspunct
der schöngeistigen und künstlerischen Interessen
ab; er war zufolge seiner Verträglichkeit und
gutmüthigen literar. Dienftfertigteit gleichsam
das neutrale Gebiet, auf welchem nicht nur
den Ort besuchende fremde Notabilitäten,
sondern auch die Anhänger der entschiedenen
Fractionen, die Zungen der deutschen wie
der öechischen geistigen Bestrebungen, die stren-
gen Contrapunctisten wie die Romantiker in
der Musik sich in Einigkeit zu versammeln
pflegten. In dieser Beziehung war sein Tod
für Prag ein Ereigniß . . . Seine Schriften
werden dem Vergessen vielleicht nicht entgehen
. . . . aber sein Herz verdient unvergessen zu
bleiben, e« wnr ein guter Mensch). —
Allg. Theaterzeitung von Adolph Bäuerle
XXXIX. Jahrg. (Wien 1846) Nr. 190,
S. 759: „Nekrolog." — Ersch ( I . S.) und
Grub er ( I . G.), Allgem. Encyklopädie der
Wissenschaften u. Künste (Leipzig 1822, Gle-
ditsch, 4".) I. Sect. 61. Thl. S. 149 lnach
die'sem geb. 9. Juli 1781). — Wolfss Al-
manach für Freunde der Schauspielkunst cmf
das 1.1846. — Blums u. Herloßsohns
Theater-Lexikon IV. Bd. S. 42 lnach diesem
geb. 179H. — Mensel (Joh. Georg), Das
gelehrte Teutfchlanb (Lemgo 1733) XIII. Bd.
S. 460; XVII. Bd. S. 699. — Neuer Ne-
krolog der Deutschen (Weimar, Voigt) XXIV.
Jahrg. (1846) I. Thl: S. 482. — Oeftr.
National-Encyllopädie (von Grä ffer und
Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 320.
— Libussa. Taschenbuch, herausg. von Alois
Klar. Jahrg. 1851, S. 464 lnach dieser geb.
9. Juli 1781, gest. 30. Juli 1346). — Annalen
der Literatur und Kunst in dem öftr. Kaiser-
thume. Jahrg. 1811 (Wien, A. Toll, 8".)
IV. Bd. S. 349. — Oeftr. Parnaß, bestie-
gen von einem heruntergekommenen Antiquar
(Frey - sing , bei Athanasius 6 Comp. (Hoff-
mann und Campe in Hamburg) S. 18 lnach
diesem geb. 1784; entwirft folgendes Porträt
von G.: „Stutzer, geschmeidig, artig und
zuvorkommend, hat viel und vielerlei geschrie-
ben, vorzüglich von und über sich. Corre-
spondent aller auswärtigen Zeitungen, grötz-
tentheils unglücklicher Original-Schriftsteller,
gewandter Bearbeiter, ziemlich bekannt. Eine
einnehmende Physiognomie, elegantes Aeußere
und Manieren, Titularprofessor und Hagestolz,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Band 5
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Füger-Gsellhofer
- Band
- 5
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1859
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon