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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6
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GuadagM, Cajetan (Sänger, geb, zu 3 odi um 1728, gest. zuPadua 1797). Sein Meister im Gesänge ist nicht bekannt. Schon im Alter von 22 Jahren trat er öffentlich auf und sang im Theater zu Parma. 1734 kam er nach Paris, sang daselbst im Oonosrt sxiritu.01 und vor dem Hofe zu Versailles mit großem Erfolge. In seine Heimat zurückgekehrt, trat er in der Partie des Telemach in Gluck's gleichnamiger Oper auf, welche G. für Guadagni geschrieben hatte. Die Meisterschaft, mit welcher G. den Tele- mach gesungen, veranlaßte über Gluck's Verwendung seine Berufung nach Wien, wo er 1766 den Orpheus in Gluck's gleichnamiger Oper mit großem Erfolge sang. Im Jahre 1767 trat er in London, dann in Venedig auf und feierte in letzterer Stadt solche Triumphe, daß man ihn zum Ritter vonSanMarco ernannte. 1772 folgte, er der verwitweten Churfürstin Marie Antonie von Sachsen nach München, wo er in dieDienste des Churfür- sten Max Joseph trat. 1776 begab er sich nach Berlin und erwarb sich daselbst Friedrich's II. Gunst. Später kehrte er in sein Vaterland zurück und war Sänger in der Kirche San Antonio zu Padua. Daselbst starb er auch im Alter von 72 Jahren. G. war ein dramatischer Sänger von hoher Begabung und galt zu seiner Zeit für den ersten Kunstsanger. Das Verlangen, ihn zu hören, war allgemein sehr groß, aber auch seine Forderungen waren sehr hoch. Er hatte sich durch seine v. Wur; bach, bioar. Lexikon. VI. Kunst ein bedeutendes Vermögen erwor- ben. Mit seiner zunehmenden Berühmtheit stieg zugleich sein Dünkel und Eigensinn, der am Hofe des Herzogs Philipp von Parma den Höhepunct erreichte. Der Herzog, der einst französische Prinzen zu Besuche hatte, wollte dieselben durch Guadagni's Gesang überraschen. Der Sänger brachte allerlei Ausflüchte vor und war nicht zu bewegen, von seinem Eigensinn zu lassen. Endlich ließ Herzog Philipp den hochmüthigen Sänger in's Gefängniß führen, mehrere Tage fasten und dann erst etwas genießen, sobald er vor einem als Officier gekleideten Gaste ein Lied gesungen hatte. Zuletzt stellte es sich heraus, daß G., der vor Prinzen nicht hatte singen wollen, vor dem leib- haften Scharfrichter, der als Officier ver- kleidet war, den ganzen Zauber seiner Kunst entfaltet hatte. Darauf mußte er Parma für immer verlassen. Von seiner Uneigennützigkeit, Freigebigkeit, aber auch von seiner Prunksucht erzählt man sich manche lustige Geschichte. Zeitung für die elegante Welt 1822. Nr. 149. — Forke!'s Almanach für Deutschland auf'sIahr 1783, S. 160. — Crame r (KarlFriedr.), Ma< gazin der Musik (Hamburg, 8«.) Jahrg. I, S. 439; Jahrg. I I . S. 376. — Gerber (Ernst Ludw.), Histcr.'biogr. Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 179U, Breitkopf, gr. 8°.) Theil I. Sp. 556. — G aßncr (F. S. Dr.). Universal-Leri kon der Tonkunst. Neue Hand-Ausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler. Lex. 8".) 2. 38»; ^nach diesem gest. 1790). — Universal' Lericon der Tonkunst. Angefangen uon Dr. Iul. Tchladebach, fortgcs. uon Eduard Berns-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Guadagni-Habsburg, Band 6
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Guadagni-Habsburg
Band
6
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
502
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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