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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6
Seite - 28 -
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Vuglielmi 28 Gugl.iel.mi ward, und dann auf seinen Posten. Am 10. August 1840 hielt er seinen festlichen Einzug in Scutari. Zugleich mit seiner Diöcese administrirte er jene von Pulati. Sein segensreiches Wirken auf diesem Posten, in einem Lande, wo jedem seiner SchritteHinderniffe begegneten, gehört der Kirchengeschichte an. Neue Pfarren und Schulen wurden errichtet und die vorhan- denen verbessert; alle Uebelstände, welche seit einer Reihe von Jahren sich entwickelt hatten, allmalig beseitigt; das bischöfliche Seminar und die Kongregation derPropa» ganda ward bedeutend vergrößert, um daraus den priesterlichen Nachwuchs für alleDiöcesen Albaniens bestellen zu können. Er wendete alles an zur Veredlung der Sitten, zur Beseitigung der dort üblichen Blutrache; er übte das Schiedsrichteramt nicht blos für seine Gemeinde aus, son^ dern vermittelte selbst bei den türkischen Behörden. Sein Haus war ein Asyl der von türkischer Rache Verfolgten und er half mit seinen Mitteln ebenso den Türken wie den Christen. Der Gouver» mur von Scutari, Abdi Pascha, hielt den Kirchenfürsten so in Ehren, daß er ihn bei wichtigen Anlässen stets um Rath und seine Vermittlung bat. I n einem solchen Falle umarmte einmal der Pascha den Bischof, faßte das Kreuz an deffm Brust und rief zu den umstehenden Musel- männern: „^.äoratL HU63ta orooe^ aäo- ratolg. 6 non vi xentirots". Diese Stimmung war aber der Pforte nicht angenehm. An Abdi Pascha's Stelle kam Osman Scheriff als Pascha und nun änderten sich die Verhältnisse. Gu- gl ielmi hatte sich im September 1842 nach Rom begeben und daselbst vom h. Vater die Gestattung erhalten, in Scutari ein Jesuiten' Hospiz zu errichten. Die Priester dieses Ordens, die G. schon das Jahr zuvor in seine Diöcese berufen hatte, sollten die Leitung des niedern Unterrichts besorgen. Dieß gab den Anstoß zum Aus. bruche der Gewaltthaten, welche mit der Ausweisung des Bischofs und der Zer- störung des Jesuiten-Hospizes endeten. Die Priester des Ordens hatten im Gebäude des österreichischen Consuls Zu- flucht gefunden. Osman Scheriff begünstigte heimlich alle diese Gewalt« thaten, indem er die Schuldigen unbe« straft ließ. Gugl ie lmi erhielt von diesen Vorfällen und von seiner und der Jesuiten (am 29. Jänner 4843 decre- tirten) Ausweisung Nachricht nach Rom, wo der h. Vater den vielverdienten Priester zum Hausprälaten und Assisten« ten des apostolischen Stuhles ernannt hatte. Nichts destoweniger eilte G. in seine Diöcese zurück, aber nach Scutari zu kommen, gelang ihm nicht. Die Türken übten alle Gewalt auS, und alle von Rom und Wien unternommenen Ver« suche, die Angelegenheiten auszugleichen, blieben erfolglos. Im Castel Lastua hatte G., bis die Streitigkeiten beigelegt würden, seinen Bischofssitz aufgeschlagen. Später ging er nach Budua, und 1843 bis 1846 leitete er von Cattaro aus sein Bisthum. Nach einer 1847 nach Wien zur Beilegung dieser Wirren unternom« menen Reise schlug er in Zara seinen Bischofssitz auf, und während er Alles anwendete, um die Vereinigung mit seiner Gemeinde zu ermöglichen, wurde ihm das Erzbisthum Durazzo verliehen. G. aber lehnte diese Würde ab, immer noch die Beilegung der Wirren in seinem vorigen Bisthume erhoffend. Indessen bestellte er den Bischof von Alessi, Mons. Top ich, zum Verweser seines Bisthumes in Scutari. Im Jahre 1881 unternahm er im Auftrage des Papstes Pius IX. eine Mission in die Walachei, welche er glücklich vollführte. Da endlich
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Guadagni-Habsburg, Band 6
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Guadagni-Habsburg
Band
6
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
502
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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