Seite - 30 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6
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Euicciardi 30 Euillemard
kennend, und in ihrer Wohldienerei kaiser-
licher als der Kaiser selbst, wuĂźten G. zu
verdächtigen und er wurde seines Postens
entsetzt; diesen aber erhielt ein junger
Mann aus dem Richterstande, durch
dessen Ehrgeiz wieder das alte Wunder
einer Metamorphose zu Stande kam,
nämlich die Umwandlung des glühend-
sten Republikanismus in den begeistert»
sten Royalismus. Guicciardi wurde
in den berathenden Senat eingetheilt,
welchem Körper alle jene Männer einver»
leibt wurden, deren EinfluĂź dem Kaiser
Unruhe machte. FrĂĽher bereits wurde G.
von dem Kaiser mit dem Grafentitel und
dem Commandeurkreuze des Ordens der
eisernen Krone belohnt. Im Jahre 1814
war G. Kanzler des Senats. Guio
ciardi ist auch Verfasser der Schrift:
); wovon
auch eine französische Uebersetzung besteht:
4822, , 8".).
ioFi'a.xkis dos Iiornmss viva.nt8 (?ari8 1817,
MiokQiiä, 8«.) Nü. II I , 8. 337. — Graf
Diego dĂĽrfte wohl zu der Familie der Grafen
von Guic ciardi gehören, welche ursprüng»
lich aus Modeua stammen, dann sich im Mai«
ländischen ausbreiteten und in der ersten Hälfte
des 18. Jahrhunderts nach Oesterreich kamen.
Mehrere SproĂźm derselben bekleideten hohe
Würden und Ehrenstellcn im österreichischen
Heere. Ein Phil ipp G. (geb. 17. August 1704,
gest. zuCremona) warFelomarschall-Lieutenant;
— ein .Karl Graf G. bekleidete denselben
Posten. Der Grafenstand kam zu Ende des
vorigen Jahrhunderts in die Familie. Das
Wappen ist Roth und Gold, sechsmal quer ge-
theilter Schild mit Schildeshaupt. Im blauen
Schiloeöhaupte drei (1 und 2) vorwärtssehende,
geflügelte goldene Engelsköpfe. Ueber jedem
dieser Köpfe und unter dem obern schwebt ein
goldener, sechsmahliger Stern.' Den Schild
bedeckt dle Grafenkronc. Guido ab Angelis, siehe: Nicht,
Guido.
Gllillemard. Anton (Medail leur
zu Prag). Lebte zu Anfang dieses Jahr-
hunderts in der Eigenschaft eines Medail-
leurs und MĂĽnz-Obergraveurs am k. k.
MĂĽnzamte zu Prag. Er arbeitete Vieles
im Verein mit Franz Stuckert, einem
Zöglinge der Wiener Kunstakademie, und
gab mit demselben in den Jahren 1803
bis- 1803 eine Reihe von DenkmĂĽnzen
heraus, und zwar: „Ant das bei Pmg im
September 13W gehaltene Aebnngslager", die
Kopfseite zeigt das Porträt des Kaisers
Franz I I . ; — „Znt das nenr Älchrliun-
drrt", auf der Reversseite die Porträte
Joseph's, Katharina's und Fried-
rich's; — die „Frnnenluli-Medaille", mit
dem Sch iller'schen Spruche: Ehret die
Frauen u. s. w.', — die „Frcnnüschakts-
Medaille"; — die „Ualinüer-Nleoaille", die
letzten drei auf der Kopf« und Reversseite
mit allegorischen und symbolischen Dar»
stellungen; — die „Mazart-Medaillr", auf
der Kopsseite Mozart's Porträt mit der
Umschrift: „Wolfgang Gottlieb Mozart,
geboren 1736, gestorben 17!)1"; auf der
Neversseite Euterpe, die Leyer schlagend,
der Genius der Musik, die Doppelftöte
blasend, mit der Umschrift: „Herrscher
der Seelen durch melodische Denkkraft";
— die „Pllthnl-Mrdmlle", zu Geschenken
bei Taufen, Firmungen; — eine größere
und eine kleinere „Imnnlnngg-Mednille"; —
eine „Mudllllrtl,2chatt2-Mrllnille^; — die
„Vamnntillm-Nlednillr", zur Betheilung an
die Förderer der Vaccination — und die
„IllllMnrs-Medaille", zur Belohnung in
katholischen Volksschulen. Von jeder
dieser Medaillen wurden Exemplare in
Silber und Kupfer, erstere je nach ihrer
Größe zu 2, 3, 4 fi., letztere ohne Unter-
schied zu 30 kr., verkauft. Ferner ist von
ihm bekannt eine Medaille auf den Erz«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Band 6
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Guadagni-Habsburg
- Band
- 6
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 502
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon