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Gverin
die Dogmatik vor. I n feinen Muße-
stunden beschäftigte er sich mit literari
schen Arbeiten. Außer zahlreichen, in den
Zeitschriften Ungarns zerstreuten kleineren
Artikeln hat er auch längere Abhand
lungen geschrieben, von denen die im
8. Bande der ^^uHom
tsuiän^") d. i. wissenschaftliche Samm-
lungen 1822, erschienene „
", d. i. Ueber den dreifachen Einfluß
der Sprache: durch Erweckung des
menschlichen, nationalen und patriotischen
Gefühles im Menschen, das größte Auf-
sehen erregt hat. Seine selbstftandigen
Werke sind: „
d. i. Ueber die Religionseinheit der
Christen: Briefe an den Vertheidiger
der evang. christl. Toleranz (Pesth 1822);
s", d. i. Die Glaubenslehre der
kath. Kirche; an die ungarischen Prote-
stanten (Pesth 1822); — „
Ha", d. i. Prü-
fung der Idee der Religionsvereinigung
und der zwischen den röm. kath. und
Protest. Christen bestehenden Union (Raab
1824); 5 /^260^7^062? ?N<H?'a^V6nMe")
d. i. Bruchstücke des Theokritos, in Hera.
metern (Raab 1824); — „
?eisa", d. i. Zweite Prüfung der zwischen
den röm. kath. und Protest. Christen
bestehenden Union (Raab 1826); —
", 4 Bände
(Raab 1823 und 1829). Seine von der Akademie gekrönte Uebersetzung des
Oedipus von Sophokles und der Iphi«
genia von Euripides zeigen, wie er es
verstand, den Geist der hellenischen
Sprache der seines eigenen Volkes anzu»
eignen. Zu bedauern ist, daß seine Ueber«
setzung des Anakreon verloren gegangen.
Am 17. November 1830 ernannte ihn
die ungar. Akademie zum Provinzial«
Mitglied der philologischen Section, 1838
zu ihrem Ehrenmitglieds. Von 1832 bis
an seinen Tod (1839) redigirte er das
„VF7KH2I tär«, d. i. Das Kirchen-Maga-
zin, und begann damit eine neue Epoche
in der kirchlichen Literatur Ungarns.
1832 wurde er zum Äbten von Bakony«
bäl ernannt. Daselbst ließ er für 130
Kinder ein Wohnhaus bauen, und die«
selben in den für ihr Alter entsprechenden
Gegenständen unterrichten, durch per»
sönliche Aufsicht und Vertheilung von
Prämien, die er selbst vornahm, förderte
er diese seine Schöpfung, und noch
1837 gründete er eine Musik- und Sing«
schule. Der Tod, der ihn im Alter von
63 Jahren, zu früh der Kirche, der
Wissenschaft und seiner Gemeinde, entriß,
unterbrach auch die Vollendung seines
Werkes: „^.2 6?-Hö?ese v i ^ jfö>i56N6i2'
sa", d. i. Geschichtliche Beschreibung
der moralischen Welt, an dem er seit
vielen Jahren gearbeitet hatte.
d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von
Lebensbeschreibungen. Von Jakob Ferenczy
und Joseph Daniel ik (Pesth 1856. Gustav
Emich) S. 166. — KI2.35-HI- 82.^6 (Pesther
polit. Blatt. Folio) I I I . ^krx. (1837) Nr. 93:
^Ou^Niclj Isiäar d2.^ c»n^d6ii 2i»6t., 8. m.
Gverin, Franz Wa le r , geb. zu
Kopr in Istrien 1824). Zeigte in früher
Jugend Anlage zur Kunst und wurde
auf Anregung des bekannten Kunst«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Band 6
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Guadagni-Habsburg
- Band
- 6
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 502
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon