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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6
Seite - 63 -
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Seite - 63 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6

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GyroweH 63 G. für Blechinstrumente zu componiren und vollendete in jener Zeit mehrere Symphonien. Den Winter brachte G. mit dem Grafen in Brunn zu, wo in jener Zeit Wenzel Müller als Theater Kapellmeister sich aufhielt. Auch in Brünn stand damals die Musik in Blüthe und Graf Troyer mit seinen beiden Söhnen, alle drei selbst aufBlasinstru mmten Virtuosen, hielten einen besuchten musikalischen Salon. Von Brünn ging G. nach Wien, wo er im Hause des Hof' rathes von Kaeß, des ersten Musikfreuw des und Dilettanten Wiens in jener Zeit, liebevolle Aufnahme fand und in dessen Salon Joseph Haydn, Mozart, Dit< tersdorf, Hoffmeister, Albrechts- berg er, Iarnovichi, Musiker wie sie von solcher Bedeutung keine Zeit wieder vereinigte, beisammen fand. Mit Mo zart befreundete sich G. und Mozart war es auch, der in einem der Concerte, welche er damals auf der Mehlgrube gab, eine Symphonie von Gyrowetz vortrug, welche allgemeinen Beifall erhielt. G. zählte damals 18 Jahre. Auch Wien hatte damals musikalische Mäcens in den Reihen der höchsten Gesellschaft; die FürftenSchwarzenberg, Eßterhäzy, GrassalkovicS, Graf Batthyani, welche eigene Orchester hielten, brachten um hohe Preise Original'Compositionen an sich und darunter befanden sich auch Arbeiten von Gyroweh. Die Aussicht, als Orchester«Director bei dem Fürsten Schwarzenberg unterzukommen, zer« schlug sich durch Intrigue; hingegen fand G. durch Verwendung der Gräfin Breu- ner den Secretärsposten bei dem Mon> signore Fürsten Ruspoli in Rom. In Venedig, im Salon der Gräfin, wurde G. dem Fürsten Ruspoli vorgestellt und als dessen Secretär und Violinlehrer auf- genommen. Mit dem Fürsten durchreiste er nun ganz Italien, ging über Ferrara, Padua, Vicenza, Bologna, Pisa, Livomo, Lucca nach Florenz, wo sie länger ver» weilten; dann ging es über Siena nach Rom, wo der Fürst eigentlich seßhaft war. In Rom lernte G. den Dichter Goethe kennen und verkehrte viel mit ihm; von musikalischen Größen kam er mit Boroni, Anfossi, Bianchi in Berührung. Hier componirte er auch 6 Quartetten, welche nachmals ohne sein Wissen beiImbeault in Paris gesto« chen erschienen. Von Sehnsucht gerne« ben, Neapel kennen zu lernen, trat G. auS dem Dienste deS Fürsten Ruspoli und ging nach Neapel. Dort lernte er Paisiello kennen, kam im Salon des österreichischen Gesandten Baron Thu« gut, dessen Legationsrath Hadrava Concerte veranstaltete, wieder mitGoethe zusammen, nahm bei Kapellmeister S a l a Unterricht im Contrapunct, trug in meh- reren Salons von Privaten, u. a. in jenem des englischen Gesandten Lord Hamilton, feine Quartetten und an» dere Symphonien vor, und schrieb im Auftrage des Königs für denselben 6 Quartetten, wofür er ihn mit 200 Un» zen Gold belohnte. Nach fast ^jährigem Aufenthalte in Neapel begab er sich über Rom und Florenz nach Mailand. Dort fand er im Hause des Grafen Wilczek freundliche Aufnahme, aber auch die ita- liemschen Großen, die 3itta, Casti- glioni, Anguissola, Sannazar u. A. öffneten ihm ihre Salons; er lernte Zingarelli und Minoja kennen, deß« gleichen den Kammer-Virtuosen des Erz« Herzogs Ferdinand, den berühmten Compositeur Wenzel Pichet, von dem Paganini die ersten Elemente in der Violine gelernt hatte. Nach mehrmonat« lichem Aufenthalte in Mailand reiste G. über Genua nach Frankreich, wo die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Guadagni-Habsburg, Band 6
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Guadagni-Habsburg
Band
6
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
502
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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