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Isar aufgestellten Armee eingetheilt.
Der Friede von Campo Formio
(17. Oct. 1797) machte nunmehr allen
Kämpfen ein Ende. Als im I . 1799
der Krieg von neuem entbrannte, stellte
Erzherzog Karl sich der feindlichen
Armee entgegen, welche unter Iour°
dan den Rhein pafsirte, und zwischen
dem Main und Neckar unter Berna
dotte ein Observationscorps aufgestellt
hatte. In der Schlacht bei Ost er ach
(21. März 1799) befand sich G. mit
seiner Brigade bei der Avantgarde der
österreichischen Armee. Bei dieser Gele
genheit nahm er den Ort Ettingho
fen mit Sturm, und gab im Kampfe
noch viele Beweise heroischen Muthes.
Ebenso in der Schlacht bei Stockach
(23. März d.I.). Bei dem Brückenkopfe
vonAlt«Breisach(am22.Iuni), über-
fiel er eine feindliche Abtheilung, beste»
hend aus 3 Infanterie-Bataillons und
1 Cavallene-Negiment, vertrieb sie aus
ihren Stellungen, jagte sie in den Brü°
ckenkopf zurück, sprengte mehrere in den
Rhein und machte über 80 Gefangene.
Nun wurde G. mit der Organisirung
des Landsturms im Breisgau beauf-
tragt , die er während des Waffenstill»
standeS auch ausführte. Als im März
1800 die Feindseligkeiten ausbrachen,
hielt G. das feindliche Armeekorps,
30.000 Mann stark, welches von Straß-
bürg und Breisach gegen die Oester«
reicher vorrückte, am 26. April von wei-
terem Vordringen ab, und wich erst den
immer von neuen Verstärkungen unter-
stützten feindlichen Massen. Nach den
Ereignissen von Engen und Stockach
(Z.Mai) undMöskirch (3. Mai) ret^
tete er die Magazine bei Donau»
eschingen, bestand am 24. Mai ein
sehr glückliches Gefecht in der Nähe von
Günzburg, übersiel einige Wochen später die Franzosen bei Krumbach,
zersprengte die daselbst
stehende
feind-
liche Division des Generals Decan,
und machte 8 Officiere mit 148 Mann
zu Gefangenen. Bei dem nun erfolgen-
den Rückzüge der Oesterreicher vor der
Armee Moreau's, bestand G., mit
dem Fürsten Rosenberg die Nachhut
bildend, unablässige Kampfe, und gab
mehrfache Proben seines Muthes und
seltener Geistesgegenwart; namentlich
zwischen Neresheim und Nordlin-
gen (23. Juni), und beim Rückzüge auf
Bopfingen. Mit dem 13. Juli d. I .
trat Waffenstillstand ein. Für die vielen
Proben von Tapferkeit, verbunden mit
hoher Klugheit und Energie, erhielt G.
am 11. October d. I . (in der 63. Pro-
motion) das Commandeurkreuz des Mar.
Theresien-Ordens. Ein paar Wochen spä-
ter (29. Oct.) rückte er zum Feldmar»
schall'Lieutenant vor. Nach Wiederauf»
nähme der Feindseligkeiten (am 27. Nov.)
that sich G. bei Hohenlinden (3. De-
cember) hervor, wurde aber durch einen
Unfall kampfunfähig. Gegen Ende 1800
wurde G. dem Neservecorps des Für«
sten Liechtenstein zugetheilt. Endlich
setzte der Friede von Lüneville (9. Fe«
bruar 1801) allen Kämpfen ein Ende.
Im April d. I . wurde G. Inhaber des
Regiments Nr. 60, und kam nach dem
Friedensschlüsse alsDivisionär nach Pesth.
Als im August 1803 der Krieg neuer-
dings ausbrach, focht G. in Deutsch-
land unter Erzherzog Ferdinand, und
zeichnete sich in den Treffen von Has-
lach und Thalfingen aus. Im April
1806 ernannte ihn Kaisir Franz zum
Banus von Croatien, Dalmatien und
Slavonien. Als 1803 der Krieg wieder
begann. befehligte G. das 9. Armee»
corps, das zugleich mit dem 8. unter
des Erzherzogs Johann Oberbefehl in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Band 6
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Guadagni-Habsburg
- Band
- 6
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 502
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon