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dessen Ehe mit Marianne Grafin von
Schlik. Wurde in der theresianische
Ritter-Akademie gebildet, trat aber 1783
gleich seinein Bruder Johann (s. d,
in den Quellen Nr. 6) in das Kürassier»
Regiment Caramel l i , wurde Lieute-
nant, durch einen Sturz vom Pferde
jedoch gehindert weiter zu dienen. Er
widmete sich nun dem Staatsdienste,
wurde 1786 Kreiscommifsär snicht wie
die „Zeitgenossen" berichten: Kriegscom-
mifsär), 1793 Kreishauptmann des Vier.
tels unter dem Wienerwalde, am 28. Oct.
1802 wirklicher Regierungsrath bei der
damals errichteten Hofcommission in
Wohlfeilheits-Angelegenheiten und 23.
April 1803 wirklicher Hofrath bei der
obersten Polizei- und Censur-Hofstelle,
im Sommer 1308 Vizepräsident und
im März 1813 wirklicher Präsident der
obersten Polizei' und Censur«Hofstelle.
I n allen diesen Dienstverhältnissen beur»
kündete er Energie, Umsicht und seltene
Geschäftskenntniß', schon bei der von
Kaiser Joseph I I . eifrig betriebenen
Steuerregulirung zog er die Aufmerk«
samkeit dieses Monarchen auf sich; wäh»
rend seiner Amtsleitung als Kreishaupt»
mann sah er in seinem Kreise zweimal
(1797 und 1800) den größten Theil der
Hauptarmee, das freiwillige Aufgebot und
die ungarische Insurrektion; er leitete
persönlich die Verschanzungen am Sem»
mering und am Wienerberge; später als
Hofrath wurde er in den Kreis gesendet,
den er früher geleitet, um die Wunden
zu heilen, welche der Krieg daselbst ge>
schlagen; als Vicepräsident der Polizei-
Hofstelle im Jahre 1809 wirkte er auf
Geist und Stimmung des Volkes, als
die Landwehr zusammentrat; und als
Präsident derselben Stelle hinterließ er
nach einer nur dreijährigen Function ein
gesegnetes Andenken in allen Schichten der Bevölkerung, erwarb sich durch milde
Handhabung des gehässigen Amtes der
Censur allenthalben Sympathien, und die
„Zeitgenossen", ein im Auslande heraus»
gegebenes geachtetes Organ, hielten dem
dem Dahingeschiedenen eine bemerkens-
werthe 3obrede. Schon am 1. October
1797 wurde H. k. k. Kämmerer, im
Februar 1809 geheimer Rath und am
21. Juni 1856— also wenige Wochen
vor seinem Tode, der ihn im Alter von
36 Jahren der Gesellschaft und dem
Staate entriß — ehrte und belohnte ihn
Kaiser Franz durch das Großkreuz des
Leopold «Ordens.
Ueber Franz Freiherr Haager von Mensteig:
Zeitgenossen (Leipzig 1820, Brockhaus, gr. 80.)
Erste Reihe. Bd. I I , S. 107 u. 169. — Vater«
ländische Blätter, redigirt von Franz Sar<
to ri (Wien 1817) S. 300 u. 304. — Oesterr.
National-Encyklopädie, herausg. von Graffer
und Czikann (Wien 1833 u.f.) Bd. I I , S.
436 ftach dieser ist er 1730 geboren; nach den
„Zeitgenossen" ging er aber aus der, 20. Sept.
1733 mit Marianne Gräsin Schlik ge<
schlossenen Ehe des Feldmarschall-Lieutenants
FranzAlois Freihcrrn von Haager hervor;
könnte also eine eheliche Geburt erst 1734 statt«
gefunden Habens. — ^ouvHlIs VioFra.pbis
gsn^lHlL . . . xudliss par UHl. f irmln D i -
clot lrörsL, Laus Ik äiieotion äs 21. Is Dr.
Hosksi- (?ari2 1832, I^sx. 8<>.) Dä. XXII I ,
8x. 3 snach dieser fällt seine Geburt gar erst
um das Jahr 1?63; als Todestag wird der
31. Juli 1816 angegeben; die wechselnde Angabe
des 31. Juli und 1. August als Haager's
Todestag beruht auf dem Umstände, daß sein
Tod in der Nacht vom 31. Juli auf den 1. August
erfolgte. Der Todesort wird falsch Isra statt
Strll bei Venedig genannt. Auch erscheint er
daselbst unrichtig als ein Sohn des Freiherrn
Otto Sigmund Hager, statt des Franz
Alois). — I. Genealogie der Familie Saager.
Die Haager erscheinen unter verschiedener
Schreibart bald als Hager von Alensteig.
dann von Alent steig; hier wird die allge-
mein übliche Haager von Altensteig ange>
nommen und festgehalten. Die Familienüber-
lieferungen, durch geschichtliche Forschungen der
Wahrscheinlichkeit nahe gebracht, bezeichnen
einen Haag er als Mörder oder doch als Theil«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Band 6
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Guadagni-Habsburg
- Band
- 6
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 502
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon