Seite - 118 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6
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Habermann 118 Habrich
von Karl Wolf. nachmaligem Director
der Teiner Hauptschule Zeichnenunter-
richt. Nach Beendung des philosophischen
Curses trat er in das erste Artillerie-Regi-
mmt zu Prag als Cadet ein, kam dann
nach Wien in's Bombardiercorps, rückte
wahrend deS Türkenkrieges zum Fähnrich
im RegimenteA l v in czy vor. und wohnte
dem Sturme auf Belgrad bei. Ob seiner
Geschicklichkeit im Zeichnen wurde er
dem General« Quartiermeisterstabe an-
fänglich zugetheilt, später in denselben
übersetzt. Auf diesem Posten leistete er
sowohl Dienste in den Feldzügen jener
Zeit, wie später im Frieden in Mappi»
rungsarbeiten, indem er Karten von
Venedig und eims Theiles von Böhmen
entwarf. Im Jahre 1809 war er Oberst-
lieutenant im General-Quartiermeister-
stabe. Noch als Studirender unternahm
er mit seinem Bruder Ignaz (s. in den
Quellen) und mit mehreren Schulfreunden
eine Kunstreise durch Böhmen, nahm eine
größere Zahl alter Schlösser auf, welche
er mit ihrer Beschreibung herauszugeben
beschloß. I n der That sind auch fünf-
zig Blätter Ansichten aus neun Kreifen
vollendet worden, welche Dlabacz auch
einzeln aufzählt; in Kupfer gestochen von
Berg er erschien aber 1804 nur das
Blatt: „NerNerg MileSchanmit drmschlllZIe".
Dlabacz (Gottfried Ioh.), Allgem. historisches
Künstler-Lexikon für Böhmen ... (Prag 18l3,
Gottl. Haase. 4".) Bd. I, S. 33«. — Nagler
(G. K. Dr.). Neues allgem. Künstler.Lexikon
(München, Fleischmann, 8°.) Bd. V. S. 482. -
DIabacz und Nagler gedenken noch zweier
Künstler des Namens Habermann, u. z.
Beide eines Ignaz, Bruder des Obigen, der
ein gewandter Zeichner war und mit seinem
Bruder Karl zugleich mehrere jener Schlöffer
Böhmens aufnahm, deren oben Erwähnung ge»
schehen ist. Ignaz ging später nach Wien,
wo er die Medicin studirte; gab aber nach der
Hand dieses Studium auf und trat in den Orden
der regulären Chorherren zu Klosterneuburg, wo
er den Klosternamen Aquil in annahm, 1809 Pfarrer war. ein paar Jahre später aber starb.
— Nagler aber führt noch einen Franz von
Haber mann, Schlachtenmaler in Wien, auf
welche Angabe die Wiener Ausstellungs-Kata»
loge der Jahre 1828 und 1833 bestätigen; denn
im erlern Jahre waren von ihm ausgestellt eine
„Huszaren « Patroui l le , welche bei
einem Iäger-Piket Halt macht" — und
„Plänkelnde Huszaren"; — im letztern:
„Die SchlachtvonsurAube". In späteren
Ausstellungen erscheinen seine Bilder nicht mehr.
Halicher, Sebastian (Bildhauer, geb.
zu Haid, Landgericht Nauders in Tirol, im
ersten Iahrzehend dieses Jahrhunderts).
Zeigte in früher Jugend eine große Be»
gabung für die Kunst, insbesondere für
plastische Arbeiten. Lange Zeit arbeitete
er ohne Lehrmeister, bis er aufmerksam
gemacht wurde, sich
um ein landschaftliches
Stipendium zu bewerben. Diesem Rathe
folgend, bat er 4828 um ein solches;
als Beweis seiner Fähigkeit zur Bild«
Hauerei legte er ein in Holz geschnitztes
Basrelief vor, welches die inwendige An»
ficht der Hofkirche zu Innsbruck vorstellt,
und mit ungewöhnlichem Fleiße gearbeitet
ist. Ob seine Bitte erfüllt und dem stre«
benden Künstler dadurch Gelegenheit ge»
boten worden, sein schönes Talent kunst«
gemäß zu entwickeln, darüber ist nichts
Näheres bekannt. Seine niedlichen Arbei-
ten, Crucifixe, Figuren, Basreliefs u. dgl.
m., finden sich hie und da zerstreut im
Privatbesitze vor.
Tirolischcs Künstler-Zcrikon oder: Kurze Leoensbe«
schreibung jener Künstler, welche gcborne Tiroler
warm, oder eine längere Zeit in Tirol sich auf»
gehalten haben. Von einem Verehrer der Künste
(Jacob von Iemmen). (Innsbruck 1830, Fol.
Rauch) S. 83. — Nagler (G. K. I)r.),
Neues allgemeines Künstler»Lerikon, oder Nach'
richten von dem Leben und dem Wirken der
Maler, Bildhauer u. s. w. (München, E. A.
Fleischmann 1837, 8.), Bd. V, S. 483.
Habrich, Alexius (gelehrter Bene-
dictiner, geb. zu Busan in Mahren
26. Juli 1736, gest. 27. März 1794). Trat
nach beendeten philosophischen Studien
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Band 6
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Guadagni-Habsburg
- Band
- 6
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 502
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon