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Habsburg 122 Hadsbnrg
Otto II. hatte einen Sohn Wernher M.
und eine TochterAdelheid) vermalt an einen
Edlen von hnMlßMg. Wornher III.,
gest. um daS Jahr 1163, und sein Sohn
Adelbert lll. folgte ihm. Adelbert III.,
genannt der Re i
ch e, war Menschenfreund«
lich, mild, wohlthätig gegen Unglückliche,
und ein tapferer, großherziger Krieger. Er
focht in zwei Kreuzzügen: 1187—1.491
und 1196—1198; nahm in den Fehden
der Großen im burgundischen Helvetien
gegen BerchtoldV. von Zähringen für
diesen Partei; legte Städtchen und Burg
Waldshut am Zusammenfluß der Aar
und des Rheins an; vermehrte den
habsburgischen Besitz im heutigen Can»
ton Zürch durch seine Heirath mit
Ida von sisMlldoxf; erhielt vom Kaiser
Friedrich I. die Grafschaft im Zürch'
gau. Adalbert nennt sich auch der
Erste Landgraf im Elsaß; jedoch
zogen die späteren Habsburger den Titel
der Grafen von Habsburg jenem
der Landgrafen im Elsaß vor; Adal-
bert III. hatte zwei Schwestern: Ger-
trud, vermalt mit Theodoxich Grafen
von Miimpelgard, und Nicheuza^ vermalt
mit Ludwig Grafen vonpfirt. Adalb ert's
III. (gest. 1199), Sohn Nudolph II.
folgte dem Vater; seine Tochter, deren
Name nicht bekannt ist, war Gemalin
eines Grafen von Lemingm. RudolphII.
vergrößerte die Hausmacht um ein An-
sehnliches. Die Unterwaldner wählten ihn
zum Schirmherrn auf mehrere Jahre;
Kaiser Otto IV. ernannte ihn 1209 zum
Landvogt über die drei Lande Uri,
SchwyzundUnterwalden, dochgin»
gen 1231 diese drei Lande in den unmit«
telbaren Schutz des Reiches über. Als
Otto, Pfalzgraf in Burgund, Kaiser
Friedrich's I. Sohn, im Jahre 1200
gestorben war, erhielt Rudolph die
Grasschaft im Aar gau und die Schirm« vogtei über das Stift Seckin gen, wel«
chem das Land Glaris unterworfen, und
womit der Besitz der Herrschaft Laufen»
bürg verbunden war. 1207 erscheint
Rudolph als Besitzer von Laufen«
bürg; die Kastvogtei über das Kloster
Murbach im Elsaß, welchem auch der
Münster zu Luzern und verschiedene
Rechte über die Stadt selbst angehörten,
hatte er geerbt. Rudolph II. hatte den
Beinamen Placidus, und hieß zum
Unterschiede von seinem zweiten Sohne
Rudolph III. auch der Aeltere; auch
fügte Rudolph II., der erste, seinem
Titel die Formel von „Gottes Gnaden"
bei, welche dann sein Sohn Albert gleich,
falls annahm, und die zuerst in einer
Urkunde des Jahres 1227 erscheint.
Rudolph II. hatte drei Söhne: Adal-
bertIV., den oben erwähnten Rudolph lll.,
Wcrnhcr IV., und zwei Töchter: HeiltiVig,
Gemalin tzm'mcmn's Grafen von H-oburg,
und Gertrud, Gemalin Ludwig's Grafen
von HMn'g, eines Bruders des Vor-
genannten. Wernher IV. scheint vor
seinem Vater gestorben zu sein. Die
zwei älteren Brüder: Adalbert IV.
der Weise, und Rudolph III. der
Schweigsame, theilten sich nach ihres
Vaters Tode (1233) in die Erbschaft. Die
Landgrafschaft im Elsaß blieb beiden
Brüderngemeinschaftlich, wurde aber dann
nur auf die Nachkommen des ältern
Albert IV. vererbt; ferner erhielt
Albert die im Aargau erworbenen
Güter, dieGrafschaft im Aargau und
dieAllodimim Elsaß. Nudolph III.
hingegen erscheint als Besitzer von Lau»
fenburg, Waldshut, Neu-Habs-
bürg am Vierwaldstättersee und der
Besitzungen im Klekgau. ^Vergleiche
Stammtafel V.^ Mit Adalbert IV.
und Rud o lp h IH. theilt sich der Habs-
burgische Mannsftamm in zwei Aeste.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Band 6
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Guadagni-Habsburg
- Band
- 6
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 502
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon