Seite - 153 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6
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Habsburg — Anna Sabsburg — Anna
wird Eure Strafe sein, auf holländischer
Leinwand zu schlafen." Das Porträt,
welches Frau von Motteville von
Anna entwirft— und damals (1639)
zahlte die Königin bereits 37 Jahre —
läßt sie als eine der schönsten Frauen
ihrer Zeit erscheinen. „Sie war weiß,"
schreibt diese Dame, „und keine Büste war
mit der ihrigen zu vergleichen', die Augen
waren tadellos schön, Anmuth und
Majestät sprachen aus ihnen, ihr Mund
war klein und vom reinsten Purpur, ihr
Lächeln bezaubernd, die Form des Gesich-
tes edel und die Stirn schön gewölbt,
Hände und Arme waren von über-
raschender Vollendung und ganz Europa
vernahm das Lob derselben, sie wett«
eiferten ohne Uebertreibung mit dem
blendenden WeiĂź des Schnees. Sie war
groĂź, aber aus ihrer erhabenen Srschei-
nung sprach kein Stolz. In ihrer Miene
saĂź ein unaussprechlicher Zauber und in
den GemĂĽthern Aller, die ihr nahten,
ließ ihre Schönheit die Eindrücke von
Verehrung und Ergebenheit zurĂĽck."
Ungeachtet aller dieser Reize verlebte sie
ein Dasein ohne Liebe an der Seite ihres
von Richelieu beherrschten Gatten. Als
Ludwig XIII. eines Tages gegen die
Königin durch die Verleumdung auf-
gestachelt ward, daĂź sie ihm, um sich
neuerdings zu vermalen, nach dem Leben
trachte, erwiderte ihm Anna Angesichts
des Staatsraths, vor welchem der König
diese Beschuldigung ausgesprochen hatte,
in Würde: „Der Gewinn bei einem
solchen Wechsel wäre zu unbedeutend,
um ein so groĂźes Verbrechen fĂĽr einen
so geringen Erfolg zu begehen." Als
der Krieg der Fronde beendet war, wid-
mete sich die Königin ganz dem beschau»
lichen Leben, und die prachtige Kirche
Val de Grace lieĂź sie erbauen. Sie starb
im Alter von 64 Jahren. laitg rsuäu« a 1'Ntat x^r^uns ä'^utriods,
äsxuHg ls eounnsu.o6m.6iit äs sa.
^s^u'ä I'an 1649 (?ariä 1649, 4«.). —.
1666, 4».). —
H.QNS ä'^utrioks (Loräskux 1667, 40.). —
au. xa.ria.iusnt, okambro äss ooinptos, oour
äs5 aiäss äs?rovsu.os xou.r 1a Mhlioatiou.
äs 1a, okkr^s äo FiÄnä Näitrs . .. sn tkveur
äs 1a. rsius-inZrs st rsß^nts (?H,-i8 1647,
12<>.). — HlonilFnz, ^/ea)t He ,^ Oi-aiäou ku-
QsdrL ä'^nns ä'^.utrioti6 (Ksnnog 1666,
4".). — Os ?a He?'?'« i^ ean, 5l'e^e), Portrait
ä ' ^us ä'^ntrielis (rariä 1644, 4<>.), —
5s?lHs<m-F'o7z6anls?' ^5a«^, ^.^rsKs äo la,
vis ä'^.QNG ä'^u.triotis en torins ä'^Di-
ris 1666, 4».). — .^mo«?-H ä'H.Q u s
s, spousa äs I^ o uig XIH., avso
1s (?(ai-äiQHy v(s) N(iodoiisu) (OoloFus
1691, 120.; — sbä. 1693, 120. ^uf dieser sehr
seltenen Ausgabe steht auf dem Titel der Zusatz:
avso Is caräina! äy Nio l io l isu , Is v6ri>
tadis xöi-o äs 5oui3 XIV., ebä. 1696,12".
u. I^ouäou 1738,12^^). — Eine noch größere
und interessantere Ausbeute liefern aber die
Memoiren und Geschichtswerke jener Periode,
als: 5a Hoe5e/a«eau?H, „klsNoiles"; —
.^«ösT«!,, „Nigtoirs du Oäräinal Ua2lciin";
— <3al'nt^ .tt/Hl>s, ^LllLtoirs äu I«, I'rouäs I,
106"; — Hsi'naT'H üe a^sso?-, ^Higtoirs äs
I<oni3 XIII."; — 5/smonckl, n^22toirs äss
I'raufaiL, Vä. XXIV".
30. Anna von Ilorenz (geb. 4646
gest. 12. September 1676). Tochter Cos»
mus' II., GroĂźherzogs von Florenz, und
Maria Magdalena's, Tochter des
Erzherzogs Karl von Oesterreich, ver«
malt am 10. Juni 1646 an Erzherzog
Ferdinand Karl von Tirol, dem sie
zwei Töchter gebar: Claudia Felici»
tas 15 Nr. 47) und Maria Magda-
lena, die mit 13 Jahren (1669) starb.
HĂĽbner. Geneal.Tab.(l817)i,Tab.127u. 301
Anna, Kaiserin, Gemalin des Kaisers
Ferdinand H., siehe: Maria Anna
von Bayern.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Band 6
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Guadagni-Habsburg
- Band
- 6
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 502
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon