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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6
Seite - 176 -
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Habsburg — Elisabeth 176 Sabsburg — Elisabeth Procuration, und am 1. August 1708 zu Barcelona in Person vermalt. Nach Karl's II., Königs von Spanien, und dessen Sohne Philipp's IV. kinder- losem Tode im Jahre 1700, machte Karl feine Ansprüche auf Spanien geltend. Darüber entspann sich der spanische Suc» cessionskrieg, der 12 Jahre dauerte. Am 1. August i709 wurde Elisabeth als Königin von Spanien proclamirt und als Karl durch den plötzlichen Tod seines Bruders, des Kaisers Joseph I., 1711 nach Deutschland berufen ward, ließ er feine Gemalin in Katalonien zurück und ernannte sie zur Regentin; aber trotz aller Energie und Umsicht, welche sie als solche entfaltete, mußte sie nach dem Frieden zu Utrecht Spanien (1713) verlassen und verfügte sich zu ihrem Gemal nach Linz. Am 18. Sep- tember 1714 wurde sie zur Königin von Ungarn, am 18. September 1720 zur Königin Böhmens gekrönt. Als sie 1740 ihren Gemal verlor, zog sie sich nach Ungarn zurück und hielt dort die Rechte ihrer Tochter Maria Theresia auf- recht. Elisabeth Christine stiftete im Jahre 1730, ihrem Todesjahre, den nach ihr benannten Elisabeth en>Orden, dessen Dotation ihre Nachfolgerin, die große Maria Theresia, 1771 zu einemjähr» lichen Einkommen von 16.000 st. ver» mehrte und welcher seit dieser Zeit Elisabeth.Theresien-Orden heißt. Davon erhalten 21 verdienstvolle und mittellose Generale und Oberste einen jährlichen Stiftungsgenuß, u. z. nach drei Classen, sechs der ersten Classe jeder 1000 fi., acht der zweiten Classe jeder 800 fi. und sieben der dritten Classe jeder 800 fl. Der Kaiser ernennt auf Vorschlag des Armee-Ober-Comrnandos (früher Hof« kriegsratheS) die zu betheilenden Indi' viduen; keine Nation und keine Religion ist davon ausgeschlossen. Hohes Alter, lange Dienste, vor dem Feinde erhaltene Wunden, Leibesgebrechen und dürftige Umstände geben Anspruch auf diese Stif. tung, womit als Ordenszeichen verbunden ist ein in Gold eingefaßter Stern mit acht halb roth und halb weiß emaillirten Spitzen, in dessen Mitte ein mit einem Goldrande eingefaßtes Oval sich befindet, worauf unter einer goldenen Kaiserkrone die verschlungenen Namenschiffern der hohen Stifterinen V. 0. und K5. I'K. neben einander und rings herum die Worte stehen: „KIa.ria NftrsLia ?Hr6n- ti3 Oi-atiam Vsrsnnslli voluit". Elisa» beth Christine gebar ihrem Gemal drei Kinder: Leopold (geb. 13. April. gest. 4.November 1716), Maria Theresia, die große Kaiserin (geb. 4. November 1717) und MariaAnna (geb. 14. Sep- tember 1718), die nachmalige Statthal- terin in den Niederlanden und Gemalin des Bruders des Kaisers Franz I. Ste- phan, des Herzogs Karl von Lothrin- gen, welchem als zweiten Lothringer und Helden, der für Oesterreichs Ruhm und Ehre gefochten, vor jedem Andern — und selbst vor dem berühmten Prinzen Eugen — zunächst das Denkmal gebührt, wel« ches dem des Erzherzogs Karl auf dem äußernBurgplatze errichteten, am22.Mai 1860 enthüllten gegenüber zu stehen kom- men wird. H o e ck (W.), Anton Ulrich und Christine Elisabeth vonBraunschweig'Lünebmg<Wolfenbüttel. Dar» stellung ihres Uebertrittes zur katholischen Kirche (Wolfenbüttel 1845, 8".). — Haeberl in (Franz Dominik), Trauerrede auf die Kaiserin Elisabeth Christine (Hannover 1752). — ^aei s (VruxsUsL 1751, ?ol.). 'in exsyuiis Vlisa.'betdaü Okristiuas (Vi-ux. 1751, ?o1.). — 1/^.rt äs veriKsr Iss äktss. VII, 396 st XVI, 229. — Vergleiche ferner auch die biographischen Werke
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Guadagni-Habsburg, Band 6
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Guadagni-Habsburg
Band
6
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
502
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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