Seite - 187 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6

Habsburg — Ferdinand 187 Sabsburg — Ferdinand sanfteren Neigungen eines Familienvaters waren ihm nicht fremd , sowie ein mildes Mitgefühl für Nothleidende. Jedem war er zugänglich, selbst Bettlern, von denen man fürchtete, daß sie mit der Pest behaf- tet sein dürften. Er kaufte eine große Anzahl Christensclaven los, speiste Arme, und trug die Kosten für Unbemittelte bei Prozessen. In hohem Maße freigebig war er gegen die Geistlichkeit, deren Ein- künfte er oft um Bedeutendes erhöhte' . 40.000 st. wurden jährlich unter die österreichischen Prälaten vertheilt. In Böhmen errichtete er vier Bisthümer, mehrere Seminarien, Krankenhäuser und sonstigeAnstalten für Nochleidende. Außer vielm Klöstern für einzelne Mönchsorden stiftete er 16 Iesuitencollegien. Pater Lamormain, ein Jesuit, war sein ein- flußreicher Beichtvater. Bell (Nicolaus), Oesterreichischer Iorbeerkr.anz, d. i. warhafftige historische Beschreibung aller denkwürdigen Sachen unter der Regierung der Kayser Mathiae und Ferdinand II., von 1617 bis 1623 (Francs. 1623, Fol.). — Derselbe, Kriegs» und Friedenshanolung Ferdinand! I I . und I I I . von 1625 bis 1640 (ebd. 1640, Fol.). — ZuHanuH 7^oöSF>/i«iH<1, Nioziurn. I'eräi» ua.n6o I I . H.ULtriaoo-NornÄ'Noi'UM. in^Oratori vsrs pio, V6?6 maxiino (Koni. 1634, 4"., auch ^Visn 1634, 4o.) sdes Verfassers wahrer Name ist Giov. Rhü^. — vs oonvontu l'si-- <1ing.QcIi, I I . impsra.toi'ig Katisbouks knuo 1630 (I^Qäou 1832, 4°.). — Helbig (Karl Gustav), Der Kaiser Ferdinand (II.) und Herzog (Albrecht) von Friedland wäh- rend des Winters 1633/34; mit Wallen- stein's Horoscove von (Johann) Kepvler (Dresden 1832. 8".). — Hurter (Friedrich), Geschichte Kaiser Ferdinand 's I I . und seiner Eltern. I. bis IX. Bd.. jedoch erst der VIII . und IX. Bd. umfassen die Geschichte Ferdinand's II. , die ftüheren Bände enthalten jene der Eltern des Kaisers Ferdinand (Schasshausen 1850. 8".). — Hurter (Friedrich von), Kaiser Fer- dinand's I I . nebst des apostolischen Nuntius Carl Carafa Bericht über Ferdinand's Lebensweise, Familie, Hof und Politik (Wien 1860, Braumüller, 8".). — Derselbe, Feindselig- keiten gegen das Haus Oesterreich zur ZeitKaiser Ferdinand des Zweiten (Braumüller 1839, 80.). — H^evöNkiMs?- 55>aw2 o^lst. v.^ 1, H.n> naisL Sslätuauäsi ab anno 1598usyus aäau- uum, 1639, oder wahrhafte Beschreibung Kaiser Ferdinand's I I I . (Regensburg 1640-4644, Fol., in 12 Bdn. — Leipzig 1716-1726, Fol., in lOBon.), DeutscherAuszugvonIust.F.Runde in 4 Theilen (Leipzig 1778—1781, 8°.). — O«7- uauäi I I . KoiN2.nor. Imperatoris virtutes (^Vion 1638, 4"., auch ^nw. 1638, 24°.; (üoi. ^Flipx. 1639, 4». und 1?7rQ. 1739, 40.); in's Deutsche übers, von Ioh. Iar. Curtzius (Wien 1639, 4«.); in's Spanische (Madrid 1640,4«.); in's Französische von Ioh. 3 eurech on (Paris 1638,4«.); in's Italienische vonI. I . Curtzius (Wien 1638, 4«.). — ^»nVe <^l«öe,'i^, Vb dällo Voliäuiieo I'srcliuanäi I I . oassülis Ubsi>. (I.U36. Va.t. 1621, 12".; auch Ool.^^i-. 1622, 8".). — Zlaiens- ^/o^. F>l'sck?-!e:/i>, Os Farsutsla, eieations 6t corouations ^sräi» nanäi I I . iu rsssra Noma.uoi'uni libli IH (0ol. ^sr. 1621, 4°.). — Nelk (Theophil), Die Zierde der Fürsten im 17. Jahrhundert oder die Tugenden Ferdinand's I I . , römischen Kaisers (Landshut 1834, 8"., mit Portr.). — A'etT-o-sani« ^<3l5v6si^ c ,^ Oratio iuuOdri5 äum '^Ui>t2. exe^uiarniu. V'eräiuanHo I I . H.u> ätriaoo slseto iniVerktorurn psrLoivsrsntu.i' (Rom 1637, 4".). — I^'es?- c5s <3a5aH^ c^»> va?> ^/oH^), Virtuäes )s vicle 65^illtug,1 6.61 su^VSrQäoi' I'ei'äina.uäo I I . (2krg.Fo? 1640, 80.). — Relation des gottseligsten AbleibenS (sie) Ferdinandi des Andern (Wien 1637. 40.). —Silbert(Ioh.Pet.).FerdinandII., römifcherKaiser und seine Zeit (Wien 1836,8<>.). — Viäa 6 lisedos äs! vraxer^äol I'oi'- uauäo I I . (V^roinoii, 1648, 3«.). — Vir tu- tss rsIias äivi I'sl^iuaiiäi I I . anno eHus- äsm odituü saeoulari äobitas xiotMä 61-30, luetro adumdratäs (t-ravo. 1737, 8<».). — 6^Ü6»> ^/m?na:)l«6^, s^Uoyü rsruui praoei- Marum tom^orH I'si'äina.uäi I I . in. Nuropa F68taruni (0i632su 1713, 4«.). — Wolf (G.). Ferdinand I I . und die Juden. Nach Acten» stücken in den Archiven der k. k. Ministerien des Innern und Aeußem (Wien 1859, Braumüller, kl. 8".) ^eine sehr interessante Schrift über diesen- strenggläubigen Monarchen, welche, wie der Ver» fasser bemerkt, beweisen soll (und beweist), daß Strenggläubigkeit im Katholizismus nicht Hand in Hand mit Judenhaß und Verfolgung geht, denn Humanität ist das oberste Gesetz aller Reli»